Südtirol in PISA-2022
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Am heutigen Mittwoch stellte die Landesevaluationsstelle für das deutschsprachige Bildungssystem die OECD PISA-Studie des Jahres 2022 sowie die Lernstandserhebungen 2023 vor. An der Pressekonferenz nahmen unter anderem Landesrat Philipp Achammer, stellvertretender Leiter der Evaluationstelle Klaus Niederstätter und Abteilungsdirektorin der pädagogischen Abteilung Gertrud Verdorfer teil.
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Die PISA-Studien
Die alle drei Jahre stattfindende PISA-Studie (Programm zur internationalen Schülerbewertung) der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ist die weltweit bedeutendste Schulleistungsstudie und hat das Ziel alltägliche sowie berufsrelevante Fähigkeiten und Kenntnisse Fünfzehnjähriger anhand alltagsbezogener Problemstellungen zu messen. An der Studie 2022, die wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben wurde, haben 81 Länder und Wirtschaftsregionen teilgenommen. Die repräsentative Stichprobe für das deutschsprachige Bildungssystem Südtirols bilden 1483 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 2006. Die Teilnehmenden verteilen sich dabei zu je circa ein Drittel auf Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsschulen. Es war die erste Erhebung seit der Corona-Pandemie. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte die Landesevaluationsstelle für das deutschsprachige Bildungssystem die Ergebnisse der deutschsprachigen Schulen heute vor.
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Landesrat Philipp Achammer leitet die Pressekonferenz ein: Er betont zuerst, dass Bildung nicht allein in Daten messbar sei, dort würden einige Aspekte der Bildung nicht deutlich werden. Darunter fallen Aspekte wie soziale und anderweitig beziehungstechnische Kompetenzen. Weiters sei das Wichtigste, eine breit fassende Bildung zu garantieren, in anderen Worten eine Chancengleichheit beim Bildungszugang bereitzustellen, die unabhängig von sozioökonomischen Faktoren ist. Die besonderen Umstände der letzten Jahre mit digitalem Lernen und wenig Unterricht in Präsenz seien außerdem bei der Bewertung der Daten zu berücksichtigen. Er zweifle auch an gewissen Entscheidungen während der Pandemie: „Wir hätten mehr Präsenzunterricht zulassen sollen.“ Insgesamt zeigt sich Achammer mit den Ergebnissen zufrieden und merkt an, dass sie den Umständen entsprächen.
Die ErgebnisseKlaus Niederstätter von der Evaluationsstelle, stellt die Ergebnisse vor. In den untersuchten Domänen (Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften) bewegen sich Südtirols deutsche Schulen im internationalen Vergleich jeweils im vorderen Feld der Teilnehmer: Rang 11 in Mathematik (Schwerpunktbereich der PISA-Studie 2022) mit einem Ergebnis, das signifikant über den Mittelwert der OECD-Staaten liegt , Rang 15 in Lesen und Rang 10 in Naturwissenschaften. Bei allen drei Domänen gibt es im Vergleich zur Erhebung 2018 Abnahmen, die jedoch nur im Bereich Mathematik auch signifikant sind. Auch im nationalen Vergleich liegen die deutschen Schulen immer über dem italienischen Durchschnitt. Die Teilnehmenden der Fachoberschulen und Gymnasien schnitten dabei besser ab als die der Berufsschulen und Lernanstalten. Zu beobachten ist, dass auf nationaler Ebene die beiden Makroregionen Nordosten und Nordwesten am besten abschneiden, während die Makroregionen Süden und Süden Inseln unter dem OECD-Durchschnitt liegen. Italien befindet sich gesamt gesehen im internationalen Vergleich im Mittelfeld: Rang 30 in Mathematik, Rang 20 in Lesen und Rang 33 in Naturwissenschaften. Eine vertiefte Analyse der Daten sowie die Ergebnisse zu den Domänen finanzielle Bildung und kreatives Denken folgen noch. Die Landesregierung hat die Teilnahme an der nächsten PISA-Studie 2025 bereits bestätigt.
Es ist generell ein leichter Abwärtstrend bei den OECD-Mittelwerten im Vergleich zur letzten Studie zu verzeichnen, Einflussfaktoren sind dabei sicherlich die Umstellungen auf digitales Lernen und die weiteren Herausforderungen, die die Pandemie mit sich brachte.
Die Lernstandserhebungen 2023Die INVALSI-Lernstandserhebungen 2023 prüfen die Kompetenzen diverser Jahrgangsstufen an deutschsprachigen Schulen für die Fachbereiche Deutsch, Mathematik und Englisch: Besonders in Englisch erzielen Südtirols Schüler und Schülerinnen überdurchschnittlich starke Ergebnisse, auch im nationalen Vergleich. Es zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab. Im Bereich der Mathematik sind die unteren Jahrgangsstufen signifikant unter dem nationalen Mittelwert, während die höheren Stufen durchschnittliche bis hervorragende Ergebnisse erreichen.
Die Abteilungsdirektorin der pädagogischen Abteilung Gertrud Verdorfer bekräftigt die Relevanz derartiger Studien für den Bildungssektor: Sie seien zwar in erster Linie Momentaufnahmen und die Ergebnisse sind zu kontextualisieren, sie sind aber dennoch unerlässlich für diagnostische Kompetenzen. Sie geben die Möglichkeit, Schwachpunkte zu identifizieren und dementsprechende Handlungsfokusse zu setzen. Ähnlich wie Achammer betont sie aber, dass das Konzept Bildung nicht rein mit Daten erfassbar sei.
Nachfrage: kann das Ergebnis…
Nachfrage:
kann das Ergebnis dieser Evaluierung dadurch verbessert werden, dass man schwache Schüler und Schüler mit Lernschwächen im ersten oder zweiten Jahr “aussortiert” und diese damit ein ‘gutes Ergebnis’ nicht gefährden?
Mich würde aber auch…
Mich würde aber auch interessieren, wie Südtirols Schulen insgesamt bewertet wurden, ganz ohne diese Unterteilung in Deutsch, Italienisch und Ladinisch.
Aber wahrscheinlich gibt es eine einheitliche Bewertung gar nicht, denn "je besser wir trennen,....".
In reply to Mich würde aber auch… by Manfred Gasser
Ist doch oben in der Tabelle…
Ist doch oben in der Tabelle ersichtlich.
La rilevazione OCSE PISA è…
La rilevazione OCSE PISA è piuttosto particolare, coinvolge solo due discipline ( "lettura" non è esattamente una disciplina) e solamente gli studenti quindicenni. L’attenzione del Programma non si concentra però sulla padronanza dei contenuti curricolari, che vengono valutati dai singoli sistemi scolastici e che sono molto difficilmente comparabili tra loro. Si considerano altri aspetti tra cui alcuni opzionali, cioè decisi dai singoli Paesi partecipanti. È una rilevazione, che non può dare indicazioni ma non valutazioni di merito sui diversi sistemi educativi, né su scuole primarie o secondarie inferiori. Con questo ben venga in generale una valorizzazione delle materie scientifiche e matematiche.