Majam Mahmud rappt: "Niemand hat das Recht über mich zu urteilen"
Angst kennt sie nicht, aufbegehren tut sie gerne, Tabus brechen, zu sich stehen. "Mein Vater wollte nicht, dass ich das Kopftuch trage, aber ich wollte es so. Ich war 13, als ich mich dafür entschieden habe. Und es war meine eigene Entscheidung", erzählt die heute 18-Jährige im Interview mit Spiegel.de.
Mit ihrer Musik kämpft Mahud für ein anderes Frauenbild, für eine neue Gesellschaftsstruktur.
83 Prozent aller Ägypterinnen sind mindestens einmal im Leben sexuell belästigt worden seien, bei den Ausländerinnen im Land waren es sogar 98 Prozent. Über zwei Drittel aller Frauen behaupten, täglich sexuelle Gewalt zu erleben. Verschleiert oder nicht, islamisch oder westlich gekleidet, das macht keinen Unterschied. Den ganzen Beitrag lesen Sie hier.
Freiheit ist den Männern vorbehalten, Mahud will aufräumen, will weiter singen. Für die Freiheit.
Ich glaube wirklich, dass die nächste Revolution eine Frauenrevolution sein wird. Ich schweige jedenfalls nicht, wenn mich ein Typ belästigt. Wenn er mich beschimpft, beschimpfe ich ihn. Mich hat mal einer angetatscht, den habe ich am Kragen gepackt und auf den Kopf gehauen. Der war total schockiert. Das Problem ist: Es gibt hier keine Gesetze gegen sexuelle Belästigung, und wir sollten auch nicht darauf warten. Wir müssen selbst aktiv werden. Es gibt eine iPhone-App, die "True Caller" heißt, dort kann man üble Typen anschwärzen. Das habe ich getan. Ich habe nichts gegen die Männer. Ich wünschte, ich könnte ihre Probleme lösen. Ich wünschte, ich könnte sie heilen - heilen von dem, was sie antreibt, uns weh zu tun.