Politics | Umweltassessorat

Richard Theiner: "Das ist schlechter politischer Stil"

Richard Theiner gibt künftig in Südtiroler Energie- und Umweltfragen den Ton an. Darauf freut er sich, ließ er beim Schitourengehen verlauten. Dem PD gegenüber ein scharfer Ton: "Das ist schlechter politischer Stil."

Richard Theiner stapft zuversichtlich durch den Schnee. Gleichmäßigen Schrittes, bedacht, ausgleichend. Seiner neuen Aufgabe als Landesrat für Natur- und Umweltschutz blickt er mit großer Genugtuung entgegen.
Die Kamera des Rai Sender Bozens begleitete Theiner auf einer seiner liebsten Tätigkeiten im Winter: Schitourenwanderung zwischen verschneiten Wipfeln, Natur eben. Das Sanitätsassessorat gibt der Vinschger auf eigenen Wunsch ab, nach zehn Jahren locken neue Agenden, neue Ziele. Martha Stocker darf nun ran, an die Herausforderung Gesundheitswesen im Land.

Theiner wirkt gelassen. Die Natur tut ihm gut, entspannt, zwischen schneebedeckten Bäumen und Sträuchern, sagt er Sätze wie: "Insgesamt können wir mit dem Wahlergebnis vom Herbst 2013 zufrieden sein", wer hätte schon nach dem SEL-Skandal von 17 Mandate im Landtag zu träumen gewagt. Wird der Player in Arno Kompatschers künftiger Mannschaft auf den PD und die Koalitionsverhandlungen angesprochen, sagt er: "Ich glaube es ist ein schlechter, politischer Stil, dass man nach den Wahlen versucht, das Wahlergebnis nachträglich zurecht zu rücken." Verständnis hätte für die Forderung des PD nach einem zweiten Landesrat niemand, weder die Deutschen, noch die Ladiner, noch die Italiener im Land. Klare Ansage, an Roberto Bizzo: Nimm Dich zurück! Kriegt Bizzo einen Posten in der neuen Regionalregierung?

Doch zurück zur Natur, Theiner will sie schützen, sie, die in den letzten Jahren oft zu kurz kam, in der Landesregierung: "Diese herrliche Natur- und Kulturlandschaft, die wir in Südtirol haben, ist eigentlich unser Kapital." Er sagt das ernst, es ist ihm ernst, er will sich bemühen, eine "kräftige Stimme" der Natur geben. Theiner fährt fort, "und deshalb tun wir gut, alles zu unternehmen, diese Kultur- und Naturlandschaft möglichst unbeschadet den nächsten Generationen zu übergeben."

Und das heikle Thema Energie, wie will Theiner die "heiße Kartoffel" anpacken? "Hier gilt es verloren gegangenes Vertrauen wieder zu erlangen", alle an den Tisch holen sind notwendig, "Verhandlungen auf Augenhöhe" um eine gute Lösung für alle zu finden.
Zügigen Schrittes zieht Theiner seine Spur im Schnee weiter, den Kopf gesenkt, konzentriert. Im Rampenlicht stehen ist nicht seins, Energie und Umwelt fordern per se Aufmerksamkeit. Und lassen die Leute hinschauen - sehr genau.