Society | Freizeitsport

Risikosportler pflichtversichern?

Zur Entlastung des Gesundheitswesens sollen Risikosportler verpflichtend eine Versicherung abschließen: Rettung und Krankenhausbehandlung nach dem Verursacherprinzip.

Risikosportarten wie Skitourengehen, Snowkiten oder Paragleiten erfreuen sich gerade in Südtirol großer Beliebtheit. Viele der Sportler sind gut ausgebildet, erfahren und wissen um die Gefahren ihres Freizeitvergnügens. Trotzdem geschehen jedes Jahr unzählige Unfälle im Freizeitsport, allein im Jahr 2013 kam es zu rund 63.000 Einsätzen der Landesrettungsdienste insgesamt, heißt es in einer Aussendung der Handelskammer. Diese fordert eine verpflichtende Haftpflichtversicherung für sogenannte Risikosportler, um das Gesundheitswesen von den Kosten für die Rettung und die anschließende Behandlung im Krankenhaus zu entlasten.

Bereits ein 20-minütiger Flug des Rettungshubschraubers Pelikan 1 oder 2 koste an die 2 bis 4.000 Euro, erläuterte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker auf Rai Südtirol. Mit dem Einsatz des neuen technologisch besser ausgerüsteten Rettungshubschraubers würden sich die Kosten vervielfachen. Dass die Freizeitsportler künftig eine Pflichtversicherung abschließen müssen, sei bereits in ihrer Sanitätsreform enthalten, so Stocker. Doch welche Sportarten sollen dazugehören, etwa auch das Rodeln?

Laut Handelskammer könnten das sein:  Tauchen, Langstrecken-Schwimmen, Windsurfen, Kitesurfen, Wasserski, Wakeboard, Wakesurf, Jet-Ski, Boogie-Boarding, Surfen, Rafting, Hydro, Kanu, Rudern, Canyoning, Bungee-Jumping, Kite-Buggy, Quads, Klettern, Höhlenforschung, Mountainbiking, Motocross, Toto-Trial, Geländereiten, Skifahren, Snowboarden, Paraski, Snowbike, Ballonfahren, Fallschirmspringen, Base Jumping, Ultraleicht-Fluggeräte mit und ohne Motor, Paragleiten, Drachenfliegen und Parasailing, so wie auf den Kanarischen Inseln, wo eine derartige Pflichtversicherung bereits Gesetz ist.