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“Landesregierung ehrt unsere Ideen”

Dass die künftige Landesregierung ein besonderes Auge auf Meran geworfen zu haben scheint, freut Paul Rösch: “Fein, wenn das Land bei unseren Vorhaben mitmacht.”
Paul Rösch
Foto: Stadtgemeinde Meran

“Die großen Städte Bozen und Meran wurden in den letzten, ich würde sagen, zehn Jahren ein bisschen vernachlässigt.” Umso erfreuter ist Paul Rösch nun, dass die nächste Landesregierung in der angebrochenen Legislaturperiode ein besonderes Augenmerk auf die Stadt gelegt zu haben scheint, die er als Bürgermeister regiert.
Auf der vorvorletzten Seite des Regierungsabkommens von SVP und Lega findet sich ein eigener Absatz zu Meran.

Auf Seite 56 heißt es:

“Meran: Es wird die Übergabe des ersten Teils des Militärareals vorgenommen und gemeinsam mit der Stadt ein Nutzungskonzept erarbeitet. Der Weiterbau der Nord-West-Umfahrung (inkl. der Verlegung der Hochspannungsleitungen aus dem Meraner Talkessel) und das Mobilitätszentrum am Bahnhof werden schnellstmöglich umgesetzt. Weitere Maßnahmen zur dringend notwendigen Verkehrsentlastung werden im übergemeindlichen Interesse zwischen Stadt- und Landesverwaltung getroffen. Meran wird zum Sport-Kompetenzzentrum ausgebaut. Dafür wird eine Bezirksgroßraumturnhalle errichtet, die Pferderennbahn aufgewertet und in weitere notwendigen Strukturen investiert. Die Gärten von Trauttmansdorff werden erweitert.”

Abgesehen davon ist im Koalitionspapier eine “moderne Forschungsstelle für Energie- und Umweltinnovation im neuen Alperia-Sitz in Meran” samt “universitärer Kooperationen” aufgeführt, eine Beteiligung des Landes am Eigentum der Pferderennplatzanlage – und die Einrichtung einer ständigen Kommission, um besondere soziale und wirtschaftliche Bedürfnisse und Themen der Stadtgemeinden – Bozen und Meran sind besonders hervorgehoben – zu erörtern und an Lösungsvorschlägen zu arbeiten. Insbesonders um Themen wie Sicherheit, Mobilität, Investitionen, Innovation, Universität und Forschung sollen in der Kommission behandelt werden, der der Landeshauptmann höchstpersönlich sowie der italienische Landeshauptmannstellvertreter und die jeweils zuständigen Landesräte als ständige Mitglieder angehören sollen.

“Das ist ein Zeichen dafür, dass man die Mittelpunktfunktion der Städte Meran und Bozen anerkennt”, freut sich Paul Rösch. Bei einigen der Themen, um die sich die neue Kommission kümmern wird – Stichwort Sicherheit –, habe er sich als Meraner Bürgermeister nämlich “ein bisschen alleine gelassen” gefühlt.

 

Nicht (nur) auf die Edelweiß-Fahne schreiben

“Bemerkenswert” findet der ehemalige Grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss die “Obsorge für Meran” im Regierungsabkommen. Die Stadt solle wohl “wieder in SVP-Hand zurückgeführt werden soll”, vermutet Heiss in seiner Analyse auf salto.bz. Ein Beweis für seine These könnte die Tatsache liefern, dass der Absatz zu Meran auf Seite 56 ein Ergebnis der jener Arbeitsgruppe ist, in der mit Zeno Christanell ein (inzwischen ehemaliger) Burggräfler SVP-Bezirksobmann mitgearbeitet hat.

Dass, geht es nach der SVP, über dem Meraner Rathaus künftig wieder die Edelweiß-Fahne wehen soll, ist auch nichts Neues für Paul Rösch. Den Bürgermeistersessel zurückerobern, “das war von Anfang an das Ziel der SVP”. Entsprechenden Wert legt er deshalb darauf, festzuhalten, dass die künftige Landesregierung mit ihrem Abkommen das Rad nicht neu erfunden hat. Abgesehen von der neuen Städte-Kommission ist nämlich Altbekanntes im 58-seitigen Papier zu finden – Vorhaben, an denen die Meraner Stadtregierung unter Röschs Führung selbst bereits dran ist: Kasernenareal, Alperia-Sitz, Verkehrsentlastung, Trauttmansdorff, Nord-West-Umfahrung. Allesamt Projekte, “die wir angefangen haben”, analysiert Rösch. “Wenn sie die Landesregierung jetzt aufgreifen und weiterbringen will, ist das eine Ehrung unserer Ideen. Schön, dass die Landesregierung ihre Absichten jetzt verschriftlicht hat und dazu steht. Je schneller die Vorhaben umgesetzt werden, desto dankbarer sind wir. Aber man wird sehen, Papier ist oft geduldig. Wir jedenfalls werden unabhängig von der neuen Landesregierung an unseren Plänen weiterarbeiten. Wenn das Land mitmacht, fein. Sonst arbeiten wir eben alleine weiter.”