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Die 2-Tages-Quarantäne
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„Es ist zum Schämen, dass ein Sanitätsbetrieb, dem angeblich 1,3 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung stehen, nach bald einem Jahr nichts Besseres auf die Beine stellen kann“, sagt der Gesprächspartner nachdenklich.
Der Mann weiß, wovon er spricht. Er arbeitet seit vielen Jahren als Hausarzt und schildert Salto.bz eine Geschichte, die deutlich machen, dass trotz anderslautender Meldungen die Probleme und Peinlichkeiten in Sachen Quarantäne-Benachrichtigungen im Südtiroler Sanitätsbetrieb noch lange nicht behoben sind.
Der Mann weiß, wovon er spricht. Er arbeitet seit vielen Jahren als Hausarzt und schildert Salto.bz eine Geschichte, die deutlich machen, dass trotz anderslautender Meldungen die Probleme und Peinlichkeiten in Sachen Quarantäne-Benachrichtigungen im Südtiroler Sanitätsbetrieb noch lange nicht behoben sind.
Mitte Dezember 2020 war öffentlich bekannt geworden, dass der Südtiroler Sanitätsbetrieb rund 4.000 amtliche Quarantänemitteilungen verschickt hat, mit denen Personen zum Teil mit neunmonatiger Verspätung der Zeitraum ihrer Quarantäne offiziell mitgeteilt wurde.
Als die Polemik losbrach, erklärte der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer in einem Interview mit RAI Südtirol: „Es war vor allem der Versuch Altlasten auf und abzuarbeiten. Und hier hat es ein Missverständnis zwischen zwei unserer Einheiten gegeben. Wir haben das inzwischen geklärt und ich habe am Samstagfrüh verfügt, dass keiner dieser Briefe mehr verschickt wird.“
Der Fall des Südtiroler Hausarztes macht jetzt aber deutlich, dass diese Ankündigung so nicht stimmt. Denn trotz eines Wechsels an der Spitze des zuständigen Amtes hat sich an den peinlichen Ausrutschern des Sanitätsbetriebes kaum etwas geändert.
Das Weihnachtsgeschenk
Der Südtiroler Hausarzt staunte nicht schlecht als er am 30. Dezember 2020 eine Benachrichtigung zur Abholung eines Einschreibebriefes beim Postamt erhielt. Der Brief des Südtiroler Sanitätsbetriebes war laut Poststempel am 24. Dezember 2020 aufgegeben worden. Als der Arzt den Brief öffnete wurde aus dem Staunen, Entsetzen. „Ich habe meine Augen nicht getraut“, sagt der Mediziner.
Die Verantwortliche der Einheit für epidemiologische Überwachung Anna Maria Bassot und der geschäftsführende Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli teilen in dem offiziellen Schreiben mit, dass das zuständige Hygieneamt über den Hausarzt eine Quarantäne verhängt habe. Der angegebene Zeitraum: „vom 09.12.2020 bis 10.12.2020 einschließlich“.
Sie haben richtig gelesen. Quarantäne zwei Tage. Dabei steht im Schreiben direkt darunter fettgedruckt: „10 Tage Quarantäne und 2 Tage für die Bearbeitung und Befundung des Testes. Die Quarantäne endet sobald ein negatives Testergebnis vorliegt“. Die Absurdität dieser amtlichen Verordnung scheint niemandem im Sanitätsbetrieb aufgefallen zu sein.
Dass das Ganze aber nicht nur ein bedauerlicher Schreibfehler ist, sondern ein klarer Fingerzeig, wie überfordert die zuständigen Ämter immer noch sind, wird deutlich, wenn man sich die ganze Geschichte des Briefempfängers anschaut.
„Unterirdisch organisierter Dienst“
Der Hausarzt steckt sich Ende November bei einem Hausbesuch trotz aller Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen mit dem Coronavirus an. Nach einem positiven Test begibt er sich am 29. November in Quarantäne, die bis zum 18. Dezember 2020 andauert. Es sind 21 Tage, die maximale Dauer einer Quarantäne.
Bereits am 29. November meldet er sich über das offizielle Computerprogramm und Portal des Sanitätsbetriebes, mit dem die Hausärzte positiv getestete Patienten mitteilen müssen, als positiv. Das Hygieneamt bearbeitet – laut offiziellem Bescheid - die Meldung aber erst fünf Tage später. Am 2. Dezember ordnet die zuständige Primaria, dann die zweitägige Quarantäne vom 9. bis 10. Dezember an.
Dazu kommt es während der dreiwöchigen Quarantäne zu weiteren Patzern. Obwohl der Arzt ganze fünf Mal seine Privatnummer angegeben hat, wird er vom Hygienedienst auf dem Diensthandy angerufen, das er glücklicherweise nicht ausgeschaltet hatte. Bei der Positivmeldung an den Sanitätsbetrieb und das Hygieneamt hatte er explizit dazugeschrieben, dass er Hausarzt sei. Doch der Hygieniker, der ihn über die Quarantänevorschriften aufklärt, weiß nicht, dass er mit einem Kollegen spricht.
Wenn die Abwicklung der Quarantäne schon bei einem ärztlichen Kollegen so stümperhaft abläuft, können Sie sich vorstellen, wie es dem Durchschnittsbürger ergeht.
Der Quarantänebescheid seiner Partnerin - ein persönliches Dokument mit hochsensiblem Inhalt - wird an seine und nicht an Ihre E-Mail-Adresse geschickt. „Verrückt wurde es dann, als die automatisierten Anrufe, welche täglich meine Symptome abfragen sollten, tagelang an die Handynummer meiner Freundin gingen“, kann der Arzt nur mehr den Kopf schütteln.
Als er abschließend für seine Versicherung eine benötigte Bestätigung der Quarantänetage benötigt, erhält er nach dem Versenden einer hilfesuchenden Mail an diverse COVID-19-Adressen des Sanitätsbetriebes (von denen eine schon gar nicht mehr aktiv war) zuerst keine Antwort. Um dann die Bestätigung gleich in dreifacher Ausfertigung zugeschickt zu bekommen.
Das Resümee des Hausarztes ist nach diesen persönlichen Erfahrungen vernichtend.: „Wenn die Abwicklung der Quarantäne schon bei einem ärztlichen Kollegen so stümperhaft abläuft, können Sie sich vorstellen, wie es dem Durchschnittsbürger ergeht, wenn er einmal in die bürokratischen Mühlen dieses unterirdisch geführten und organisierten Dienstes gelangt.“
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Der Sanitätsbetrieb und die
Der Sanitätsbetrieb und die Landesregierung glänzen leider auch nicht mit Transparenz hinsichtlich der Impfung des freiberuflichen medizinischen Personals. Derzeit wird lediglich das Sanitätspersonal (auch Verwaltungspersonal ohne Patientenkontakt) geimpft, wobei private Ärzte (besonders Lungenfachärzte, HNO-Ärzte, Augenärzte, Zahnärzte, etc.) genau demselben Infektionsrisiko ausgesetzt sind und engen Kontakt mit sehr alten Risikopatienten haben. Weder Herr Zerzer, noch Herr Widmann sind für eine Stellungnahme erreichbar, ebenso wenig der Sanitätsbetrieb. Freiberufliche Ärzte und ihr Praxispersonal, ebenso wie ihre Patienten scheinen im Regen stehen gelassen zu werden.
In reply to Der Sanitätsbetrieb und die by Le Erp
Die Begründung, warum diese
Die Begründung, warum diese Herrschaften so verdammt viel Geld in den Popo geblasen bekommen, ist ja, dass damit die Verantwortung abgegolten werden soll, die sie tragen. Und das ist nicht mal ein schlechtes Argument.
Aber davon merkr man gar nix. Das Geld gerne nehmen, aber die Verantwortung schön von sich weisen, das können sie. Und weil das alles eine einzige Seilschaft ist, werden hier auch keine Konsequenzen gezogen werden.
Da lob ich mir Kompatscher. Man kann von ihm halten, was er will, aber er spielt seit einem Jahr das Arschloch für alle, und hat seine Bezahlung somit durchaus verdient.
In reply to Die Begründung, warum diese by Daniel Kofler
In der Tat, Kompatscher ist
In der Tat, Kompatscher ist einer der ganz wenigen, der effiziente Kommunikation im Krisenmanagement beherrscht.
Bei den meisten anderen ist es eben so,
wie Tucholsky treffend formulierte:
"Man kann einen Hintern schminken wie man will,
es wird kein ordentliches Gesicht daraus...."
Es ist erschreckend, dass
Es ist erschreckend, dass beim Sanitätsbetrieb die Verwaltung der Test-Ergebnisse und das Management im Zusammenhang mit der Verpflichtung der wie immer positiv Getesteten und ihrer Kontaktpersonen zu Quarantäne und Isolation seit jeher weitgehend unprofessionell funktioniert hat und dass dabei offensichtlich weiterhin gepfuscht wird.
Es muss nur gehofft werden, dass die Dokumentierung der Impfungen sauberer und lückenloser gewährleistet werden kann.
Der Grund für dieses
Der Grund für dieses scheinbar absurde Prozedere liegt darin, dass einige (aktuell wohl leider recht viele) Beamte vor allem RECHTLICH in Ordnung sein wollen.
Um irgendwelche hehren Ziele geht es da nicht.
Nicht um eine Hilfestellung für den Bürger, nicht um die Kontrolle einer Pandemie und das Retten von Menschenleben.
Den letzten beißen die Hunde. Darum geht es.
Der Inhalt des Artikels
Der Inhalt des Artikels bringt die Situation auf den Punkt! Es ist bedauernswert und ärgerlich, dass der Sanitätsbetrieb, obwohl bewusst war, dass die zweite Welle kommt, nicht im Stande war, aus den Missständen der ersten Welle zu lernen und die Mängel in Effizienz umzusetzen.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass die automatisierten Anrufe stets an die falsche Telefonnummer gingen, anstatt an mich gingen diese Anrufe immer an meine Tochter, welche auch die Anrufe bezüglich meines Mannes erhielt. Nach einigen Beanstandungen funktionierte es weiterhin nicht. Anrufe an den Sanitätsbetrieb gingen ins Lehre oder ich konnte erst nach hunderten von Versuchen mit einen Bediensteten sprechen, ohne jedoch Hilfe oder eine sinnvolle Antwort zu erhalten.