Aus für „Wetten, dass…?: Alles Schuld von Markus Lanz?
Aus für „Wetten, dass...?, Niederlage für Markus Lanz. Am 13. Dezember wird der gebürtige Olanger die 215. und letzte Ausgabe der einst so beliebten Wettshow moderieren. Doch was bedeutet das allerletzte „Top, die Wette gilt“ für die Karriere von Lanz? Zumindest sein Abgang hätte nicht stilvoller hingelegt werden können, bescheinigt Lanz am Montag die Berliner Morgenpost. Mit einer nicht mehr steigerbaren Lakonie habe der 45-jährige Moderator die Erfolgsgeschichte mit einem Halbsatz mitten im Schlussapplaus Baden-Arena in Offenburg beendet: „Ohne Pomp, ohne Krokodilstränen, auch ohne Triumph gegenüber denjenigen, die es vorhergesagt und sich irgendwie auch gewünscht hatten.“
Nicht desto trotz bleibt Markus Lanz nach monatelanger Häme nun der Mann, der Wetten, dass...? zugrunde gerichtet hat, wie es Spiegel Online formuliert. Dort hatte das „wahre Gesicht“ der Wettshow Thomas Gottschalk am späten Samstag Abend bereits gewettert: „Dann hätte ich das Ding auch gleich selbst an die Wand fahren können.“ Ein Zitat, das Gottschalk mittlerweile dem „spontanen Schock“ von Lanz Ankündigung zuschreibt – und sich wieder in noble Zurückhaltung hält.
Dass der „Südtiroler mit dem Dauerlächeln“ nun der alleinig Schuldige ist, wird selbst nach all den Prügeln, die Lanz nach seiner Premiere im Oktober 2012 einstecken musste, kaum wo behauptet. Ihn nun aus der Schusslinie halten zu wollen, wie es das ZDF probiert, ist aber ebenfalls ungerechtfertigt, meint die Süddeutsche Online am Montag Morgen in einem Kommentar. Denn:
Ja, das Konzept mit dem immer wiederkehrenden erwart- und kalkulierbaren Show-Ablauf aus Promis, Couchgesprächen, Musikdarbietungen und Wetten passt nicht mehr in eine Zeit, wo sich das Fernsehen gegen das hochpotente Unterhaltungsmedium Internet behaupten muss. Und ja, Markus Lanz war und ist kein talentierter Entertainer und trägt in jedem Fall eine Mitschuld am massiven Quoten- und Imageverfall der vergangenen anderthalb Jahre.
Was bedeutet das Aus von Lanz für Südtirol:
Eine Niederlage: denn ein Südtiroler (Lanz) ist nicht der Beste (wie wir gerne hätten bzw. gewohnt sind zu vermelden oder zu hören), nein, er hat versagt! Zu streberisch, nervös, angespannt, un-authentisch, humorlos, usw.
Wir haben einen Werbeträger weniger. Südtirol will ja durch jedem und durch alles einen Werbeeffekt erzielen.
Und ich: muss nicht mehr mit Lanz mitzittern. Kratzt er sich nicht zu oft zwischen Nase und Auge, greift er sich nicht wieder zur rechten Manschette, hoffentlich verspricht er sich nicht schon wieder, sagt er nicht wieder unpassende und peinliche Dinge (zB zum 10 jährigen Jungen, der die Wette verloren hat: eine der schönsten Frauen der Welt küsst dich nun zum Trost auf die Wange).
In reply to Was bedeutet das Aus von Lanz für Südtirol: by Sepp.Bacher
Nur zwei Fragen Herr Bacher, oder doch drei.
1. Wie können Sie das Einstellen einer Fernsehsendung in Deutschland als Niederlage für Südtirol bezeichnen?
2. Warum haben Sie mit Lanz mitgezittert? Oder anders gefragt, was ändert sich in ihrem Leben, wenn sich Lanz "unpassende und peinliche Dinge" erlaubt?
3. Haben sie schon den werbetechnischen Schaden, den dieser "streberische, nervöse, angespannte, un-authentische und humorlose" Lanz übers Land gebracht hat, ausgerechnet? Könnte man ihn nicht gleich auf Schadenersatz verklagen? Oder besser noch seinen Arbeitgeber, das ZDF?
Oh sorry, jetzt wurden es doch mehr als 3.
Ja, Lanz sollte zu denken
Ja, Lanz sollte zu denken geben. Er steht für unsere jüngste Geschichte. Südtirol zeigt sich im Spiegel: ein etwas selbstüberhebliches, durchaus verführerisches, spitzbübisches, obergscheites, emporstrebendes, leider wenig empathisches Gesicht, dem die Tiefe etwas fehlt. Man kann' s mit einem Kind vergleichen, dass in Pappas/Mammas Schuhen herumläuft. Weniger wäre mehr gewesen!