Die Rolle der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger
DIE ROLLE DER NEUEN MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER
Zu den neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zählen, nach unserem Verständnis, alle jene Menschen, die seit mehr als 4 Jahren in Südtirol ihren Wohnsitz haben, und zwar unabhängig davon woher sie kommen, welcher Ethnie oder Religion sie angehören, die aber bereit waren/sind zumindest eine der beiden Sprachen Deutsch oder Italienisch.zu erlernen und die Menschenrechts-Charta, unsere Verfassung,auch hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter, anerkennen.
Diesen neuen BürgerInnen steht unseres Erachtens, solange es den Proporz gibt, das Recht zu, sich einer der 3 Sprachgruppen Südtirols zuzuordnen. Es sollte ihnen auch das Recht zuerkannt werden, passiv und aktiv an Landes- bzw. Gemeindewahlen teilzunehmen, und alle allgemein verfügbaren sozialen, kulturellen und ökonomischen Einrichtungen nutzen zu können. Kinder die in Südtirol geboren wurden bzw. mehr als 5 Jahre lang hier eine anerkannte Schule besucht haben, sollten automatisch zu BürgerInnen Südtirols werden können.
Für ein friedliches und wertvolles Zusammenleben sollten gegenseitiger Respekt und Wertschätzung der Verschiedenheiten zwecks gemeinsamer friedfertiger Gestaltung der gemeinsamen Zukunft, im besonderen Maße gepflegt werden. In diesem Sinne sollte auch „Integration“ verstanden werden un d könnte Südtirols Identität zeitgemäß verstanden werden..
Ghettobildung sollte unbedingt vermieden und gutnachbarlicher Kontakt propagiert werden.
Flüchtlinge, ob Kriegsflüchtlinge oder Klimaflüchtlinge, sollten jedenfalls menschenwürdige Behandlung erfahren; als Umgang mit diesen Menschen in Not schlagen wir folgende, möglichst parallel zu tätigenden Maßnahmen vor :
1.
Humanitäre, ärztliche und psychologische Erstversorgung und unverzügliche Einladung der Zivilgesellschaft, diese Menschen in Not durch persönliche Beziehung in die jeweiligen Gemeinschaften einzubeziehen und möglichst aufzunehmen.
2.
Bei der Europäischen Gemeinschaft ist dringend darauf hinzuwirken, dass in den Herkunftsländern ehestens Frieden bzw. menschenwürdige Lebensbedingungen geschaffen werden.
3.
Die lokalen politischen Instanzen sollten die lokalen Unternehmen dafür gewinnen, diesen Menschen Aus- u. Weiterbildungen anzubieten, die ihnen in ihren Herkunftsländern nützlich sein können; die allermeisten Flüchtlinge würden, dann in ihre befriedete und lebensfreundlichere Heimat zurückkehren wollen. Dafür sollten die entsprechenden Kosten aus Landesmitteln abgedeckt werden.
4.
Für die von Flucht betroffenen Länder sind seitens der EU spezifische, der lokalen Mafia zu entziehende Hilfsaktionen zu finanzieren und zu begleiten, die kurz- mittel- und langfristigen Charakter haben. Dabei sollte „Hilfe zur Selbsthilfe“ absoluten Vorrang haben.
Pfarrcaritas Terlan
Karl Trojer, Dipl.Ing., Mag.Phil., [email protected] Terlan, 06.05.2016