Stocker soll sich schämen
Dass BürgerInnen die Kosten für Strukturen aufgebrummt bekommen, die sie so gar nicht wollten, ist nicht neu. Und doch überrascht die Selbstverständlichkeit, mit der PolitikerInnen erhöhte Gebühren rechtfertigen, immer wieder. Zuletzt geschehen am Parkplatz vor dem Krankenhaus Bozen: 1,50 der Stundentarif, der ab sofort erhoben wird.
Martha Stocker rechtfertigte die Erhöhung um 25 Prozent folgendermaßen: "Die Struktur kostet uns 750.000 Euro jährlich, irgendwie müssen wir diese Spesen stemmen." 23 Millionen Euro schwer der Tiefgaragenbau am Bozner Krankenhaus, den es nun abzustottern gilt.
Nun machen Bozens Gemeinderäte mobil. Claudio Della Ratta bescheinigt Martha Stocker Realitätsferne, vor allem der Satz, den die Gesundheitslandesrätin aussprach um den um 30 Cent (von 1,20 Euro auf 1,50 Euro) erhöhten Tarif irgendwie zu erklären: "Wir haben die Gebühren angeglichen, denn im Zentrum zahlen die Kunden ja auch Stundentarife von 1,50 Euro. Und dann sollten die BürgerInnen vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel setzen."
Mit dem Bus also zum Krankenhaus? Della Ratta: "Innanzitutto i cittadini si recano in macchina all'ospedale, perché non hanno spesso alternative ed i mezzi pubblici risulterebbero scomodi ed inadatti (stiamo parlando di malati e non di villeggianti)." Guido Margheri von der SEL fühlt sich von der Entscheidung der Landesregierung überrumpelt: "Contrasta con le politiche del Comune."
Wie könne außerdem, fragt Della Ratta, ein Parkplatz im Zentrum, benutzt von Touristen und einkaufwilligen BürgerInnen, mit einem Parkplatz am Krankenhaus in der Peripherie verglichen werden? "Chi rilascia certe dichiarazioni dovrebbe forse riflettere sul proprio ruolo di governante della sanità altoatesina, e della tutela quindi dei più deboli." "Zum Schämen" sei dies einfach nur, Luigi Gallo verspricht "die Sache am Mittwoch im Landtag aufs Tapet" zu bringen, dieser Beschluss gefalle ihm einfach nicht, denn: "Non si possono scaricare sui Bolzanini costi di gestione di una struttura nata male."