Society | Hofburggarten
Sommerlicher Gartensalon
Foto: Othmar Seehauser
„Nach über einem Jahr Einschränkung der Bewegungsfreiheit, dem Fehlen von Sport, Kultur und Freizeitaktivität bleibt auch in diesem Sommer der Hofburggarten geschlossen“, sagen Barbara Fuchs und Don Paolo Renner unisono.
Weil die Brixner Bürgerinnen und Bürger damit aber weiterhin auf die Öffnung und die Benützung ihres Gartens warten müssen, machen jetzt die Initiativgruppe für einen Offenen Hofburggarten, die OEW und der Verein De Pace Fidei mobil. „Der Brixner Stadtrat hat bisher alle unsere Vorschläge zu Sommernutzung abgelehnt“, meinen Fuchs und Renner. Deshalb will man sich am Dienstag auf einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit wenden.
Zur Erinnerung: Nachdem das Verwaltungsgericht Bozen nach einem Rekurs den vom Brixner Stadtrat vor einem Jahr erteilten Auftrag an Andre Heller Ende November 2020 annulliert hatte, zog die Gmeinde Brixen vor den römischen Staatsrat. Die Verhandlung zum Fall war in Rom ursprünglich für Mitte Februar 2021 festgesetzt, dann aber auf den 20. Mai vertagt worden. Aber auch dieser Termin wurde nicht eingehalten. Die Verhandlung wurde jetzt auf Ende Dezember 2021 vetragt, sodass mit einem endgültigen Urteil nicht vor Jahresanfang 2022 zu rechnen ist.
„Damit sind seit der ersten Anmietung des Gartenareals seit dem fernen Jahr 2008 bald 15 Jahre verstrichen, ohne dass bislang eine bleibende Nutzungsform für das rund 2,5 ha große Gelände im Herzen der Stadt gefunden worden wäre“, ärgern sich die Mitglieder der Initiativgruppe darüber, dass sich die Entscheidung vor Gericht so in die Länge zieht. Sie erinnern daran, dass der Garten in den vergangenen 15 Jahren nur an 350 Tagen geöffnet war. Barbara Fuchs: „Herzlich wenig für die seit 2008 laufende Miete und Adaptierung, die bald eine Million Euro verschlungen haben.“
Für die Gegner des Heller-Projektes spricht der Aufschub des Höchstgerichts keinewegs zu Gunsten der Gemeinde. Die Initiativegruppe für einen offenen Hofburggarten will inzwischen mit einem sommerlichen „Gartensalon“ einige Möglichkeiten für die künftige, bürgernahe Nutzung des Gartens in kreativer Form vorwegnehmen.
Die Forderungen der Initiative:
- eine zumindest vorläufige Nutzung für die Bürger*innen ermöglicht, da diese ja letztlich die Kosten zu tragen haben;
- den Zeitraum nutzen, um Alternativen zum Heller-Projekt anzudenken, sofern der Staatsrat die Vergabe an den Multi-Media-Künstler definitiv kippt.
Wahrscheinlich wird der Brixner Stadtrat aber auch diesmal jene Taktik anwenden, die er im Hofburggarten seit eineinhalb Jahrzehnten praktiziert.
Einfach Gras über die Sache wachsen lassen.
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... eine wertvolle
... eine wertvolle Gelegenheit für die Jugend, sich nun auch Gedanken über die Zukunft des Hofburggartens zu machen ...!?