Verirren unmöglich! Gute Markierungen
Foto: Oswald Stimpfl
Hiking | Ausflug der Woche

Zur Silvesteralm

Auf zu einem uralten Almplatz, einem uralten Kirchlein und einer neuen Almwirtschaft im Hochpustertal!

Im Hochpustertal, auf der Höhe von Innichen und Toblach, zieht sich parallel zum Haupttal das Silvestertal hin, von diesem durch die bewaldeten dunklen Rücken des Innichberges getrennt. Unser Ziel ist die auf 1815 m gelegene Silvesteralm. In ihrem Rücken erheben sich die grasigen Buckel von Markinkele und dem Toblacher Pfannhorn, dahinter liegt bereits das Osttiroler Villgratental.  

Der Almplatz ist uralt, davon zeugt auch das Silvester Kirchlein aus dem 13. Jh. von dem Tal, Alm und Berg den Namen haben. 2011 wurde an Stelle der bescheidenen alten Almhütte von den Bauern der umliegenden Gemeinden ein fester Holzbau errichtet und 2013 ein neuer Almpächter gesucht. Das war die Chance für Anna Costabiei, gebürtige Gadertalerin und seit Jahren Köchin in einem Krankenhaus, neue Wege einzuschlagen. Sie übernahm mit Ihrem Bruder Genesius, Sene genannt und erfahrener Hirte, die Alm. Ihre Freundinnen Nadja und Fide gehen ihr zur Hand. Sene kümmert sich ums Vieh und das Damentrio mit Elan, Freude und Spaß um Küche und Service. So lautet ihr Motto, auf dem Hauprospekt nachzulesen: Wenn du etwas erleben möchtest, das du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, das du noch nie getan hast. Aufgetischt wird beste Tiroler Hausmannskost, Omeletten, Knödel, Gulasch, Polenta mit Pilzen oder Käse, hausgemachtes Joghurt, verschiedenen Kuchen, Säfte, als offner Schankwein ein Kalterer See, Obstbrände aus dem Vinschgau: Da stimmt alles.

 

St. Silvester auf der Alm

Auf einem Bergvorsprung steht das uralte Kirchlein zum Hl Silvester, manches weist sogar auf eine vorchristliche Kultstätte hin. Die Apsis wurde von Meister Leonhard von Brixen um 1450 geschmückt, dargestellt sind die Patrone des Bistums Brixens Albuin und Ingenuin, jene von Innichen - Korbinian und Candidus - der Hl. Silvester und die Hl Drei Könige. Dem Hl Silvester wurde der Schutz und die Gesundheit des Almviehs anvertraut. Das Heiligtum des hochverehrten Viehpatrons wird immer noch von Bauern und Hirten des gesamten Hochpustertales besucht. Die Kapelle ist von Juni bis Oktober geöffnet. Pilger hinterlassen in und vor dem Kirchlein mit Grashalmen zu einem Kreuz gebundene Lärchenzweige.

 

Zur Silvesteralm

Vom Parkplatz bei der Schönegger Säge geht ein guter Weg gemächlich steigend durchs Silvestertal zu Alm. Gehzeit 2 h 30 m, 8,5 km, 210 HM.

Der schnellste Zugang ist vom Bodeneck aus. In 20 m ist die Alm auf breitem eben Weg zu erreichen. Ein weiteres Wanderziele von der Alm aus ist der Panoramaweg zur Bonner Hütte.

 

Infos

Silvesteralm, Anna Costabiei, Tel. 347 2935686. Von Anfang Juni bis Ende September, je nach Wetter, ohne Ruhetag geöffnet

Wie komme ich hin: Von Toblach nordwärts, nach Wahlen rechts bis zum Parkplatz bei der Schönegger Säge.

Oder von Toblach auf den Haslberg bis zur Lachwiesenhütte (Einkehrmöglichkeit), dann auf dem alten, unbefestigten, aber guten Militärweg bis zum Bodeneck. Von dort nur 20 m Fußweg.