Society | Gastbeitrag
Darum geht es!
Foto: Allesclub
Unter dem Motto „#MITREDENstattAUFREGEN“ hat der Verein im Juli eine Reihe von moderierten Gesprächsrunden ins Leben gerufen. Wir wollten von den Jugendlichen, den Eltern und den Vertretern der beiden Gemeinden Völs und Kastelruth wissen, wie sie sich Jugendarbeit vorstellen.
In drei verschiedenen Workshops konnten wir wichtige Inputs für eine zukünftige und gemeinsame Gestaltung der Jugendarbeit im Schlerngebiet sammeln. Den Schwerpunkt der Workshops bildeten drei Fragen, welche die Teilnehmer zu erarbeiten hatten:
In drei verschiedenen Workshops konnten wir wichtige Inputs für eine zukünftige und gemeinsame Gestaltung der Jugendarbeit im Schlerngebiet sammeln. Den Schwerpunkt der Workshops bildeten drei Fragen, welche die Teilnehmer zu erarbeiten hatten:
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Was soll Jugendarbeit bieten und auf welche Art und Weise soll sie stattfinden?
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Wie kann Jugendarbeit ins Dorfleben integriert werden?
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Wie kann jeder von uns zur Jugendarbeit beitragen?
Die Eltern
Die Eltern meinen dazu, dass in den Jugendtreffs im Gegensatz zum Alltag kein Leistungsdruck herrschen soll. Vielmehr geht es darum, dass Jugendliche als das akzeptiert werden, was sie sind – nicht als das, was sie leisten. Wichtig ist den Eltern der Kontakt zwischen Jugendlichen und Jugendarbeiter*innen und das Gefühl der Gemeinschaft. Um Vorurteile abzulegen und sich selbst ein Bild der Situation zu machen, sind alle Eltern und Interessierte außerdem dazu eingeladen, den Jugendtreffs während der Öffnungszeiten einen Besuch abzustatten. Konkrete Vorschläge sind ein altersübergreifendes „Repair–Café“ sowie ein Elternrat, der wie der Jungvorstand als Sprachrohr dienen und die Jugendarbeit in der Dorfgemeinschaft verstärkt verankern soll.
Die Gemeinde
Die Gemeindevertreter*innen nannten Prävention als eine der wichtigsten Aufgaben, welche Jugendarbeit zu erfüllen hat. Man solle klare Grenzen setzen und Initiativen über Generationen aufrechterhalten. Das Gleichgewicht zwischen einem vielfältigen Angebot für alle Altersklassen und einem geschützten Freiraum liegt den Gemeindevertreter*innen ebenso am Herzen, wie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und anderen Vereinen, um das Hereinwachsen in die Gesellschaft zu fördern. Jugendlichen sollten Möglichkeiten aufgezeigt werden – die Initiative sollte bestenfalls aber von den Jugendlichen selbst ausgehen.
Die Jugendlichen
Und was denken die Jugendlichen selbst? Vielfältig sind die Wünsche der jungen Menschen, einig sind sie sich aber in folgenden Punkten: Sie schätzen an den Jugendtreffs die „Freiheit“, das „Spaß haben“ und den vertrauensvollen Umgang. Sie pochen auf mehr und längere Öffnungszeiten und unterstreichen die Wichtigkeit der Jugendarbeiter*innen, als Ansprechpartner mit einem offenen Ohr. Einige Jugendliche beschreiben die Jugendtreffs als zweites Zuhause und als eine große Familie. Die Jugendlichen sind außerdem bereit, vor allem soziale Projekte zu unterstützen. Davon abgesehen freuen sie sich ganz konkret auf das gemeinsame Kochen und Musizieren sowie auf verschiedene Ausflüge.
Einige Jugendliche beschreiben die Jugendtreffs als zweites Zuhause und als eine große Familie.
Der Allesclub
Der Vorstand des Jugend- und Kulturverein Allesclub hatte bereits im Frühling 2018 ein Leitbild veröffentlicht, welches das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema offene Jugendarbeit ist. Im Leitbild sind unter anderem die Grundsätze des Vereins festgehalten, welche auch bei den Workshops eine wichtige Rolle spielten. Man handle nach einem pädagogischen Auftrag, der auf Beziehungsarbeit und die Vermittlung gesellschaftlicher Werte baut.
Orte an denen Menschen danach beurteilt werden wer sie sind und nicht danach, was sie machen.
Wichtig sind dabei die Jugendräume als Treffpunkt, in denen sich Jugendliche nach dem Prinzip der Freiwilligkeit und ohne Leistungsdruck entfalten können. Räume in denen jede und jeder willkommen ist. Orte an denen Menschen danach beurteilt werden wer sie sind und nicht danach, was sie machen. Die Sozialarbeit und Unterstützung der Jugendlichen bei all ihren Anliegen ist dem Vorstand ebenso wichtig wie Präventions- und Kulturarbeit, welche bei Konzerten, Theatern und anderen Veranstaltungen seit vielen Jahren geleistet wird.
Die Vereinbarung
Zum größten Teil also sind sich Jugendliche, Eltern, Gemeindevertreter*innen sowie der Vorstand des Jugend- und Kulturverein Allesclub in ihren Anliegen und Ansichten einig. Die Workshops haben bestätigt, dass im Großen und Ganzen eine gemeinsame Sichtweise auf die Jugendarbeit vorherrscht.
Uns, dem Vorstand des Jugend- und Kulturverein Allesclub und den Jugendarbeiter*innen wurde bestätigt, dass wir uns seit Jahren bereits auf dem richtigen Weg befinden. Dabei nehmen wir uns die Ergebnisse der Workshops sehr zu Herzen und werden die Jugendarbeit mit Hilfe der Ergebnisse noch gezielter auf die Bedürfnisse der Jugendlichen sowie der Bürger*innen ausrichten. Die erarbeiteten Maßnahmen sollen bereits 2019 ganz konkret umgesetzt werden: Ein monatlicher Austausch mit den Gemeinden, die Einberufung eines Elternbeirates, die Organisation eines Repair-Cafès und die Zusammenarbeit mit Vereinen im Rahmen von Jugendcamps.
Das Vereinbarungsprotokoll, welches den beiden Gemeinden Kastelruth und Völs seit Juni vorliegt, enthält eine ganze Reihe an Vorschlägen für eine gemeinsame und qualitative Jugendarbeit im Schlerngebiet.
Ziel der Workshops war, neben der Aufarbeitung der oben angeführten Fragen, auch die Sensibilisierung der verschiedenen Interessensgruppen für das Thema Jugendarbeit. Es freut uns sehr, dass es zu einem offenen Gespräch zwischen Allesclub und Gemeinden gekommen ist. Es wurden Fragen von beiden Seiten beantwortet und Verbesserungsvorschläge vorgebracht, ohne mit dem Finger aufeinander zu zeigen.
Der Jugend- und Kulturverein Allesclub beruft sich nun auf das Vereinbarungsprotokoll, welches in Zusammenarbeit mit dem netz | Offene Jugendarbeit, dem Dachverband der Offenen Jugendarbeit sowie dem Amt für Jugendarbeit unter der Anleitung von Amtsdirektor Klaus Nothdurfter und Landesrat Philipp Achammer erarbeitet wurde.
Der Jugend- und Kulturverein Allesclub beruft sich nun auf das Vereinbarungsprotokoll, welches in Zusammenarbeit mit dem netz | Offene Jugendarbeit, dem Dachverband der Offenen Jugendarbeit sowie dem Amt für Jugendarbeit unter der Anleitung von Amtsdirektor Klaus Nothdurfter und Landesrat Philipp Achammer erarbeitet wurde.
Ein Entwurf für das Vereinbarungsprotokoll, welches den beiden Gemeinden Kastelruth und Völs seit Juni vorliegt, enthält eine ganze Reihe an Vorschlägen für eine gemeinsame und qualitative Jugendarbeit im Schlerngebiet. Nun geht es darum, dieses Vereinbarungsprotokoll zusammen mit den Gemeindevertreter*innen durchzuarbeiten und sich auf einen gemeinsamen Weg für die Jugendarbeit zu begeben.
Simon Profanter ist Mitglied im Vorstand des Jugend- und Kulturverein Allesclub