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Elektromobilität Südtirol: Grün in die Zukunft?

Elektroautos gibt es schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Doch sie verschwanden durch die Einführung des Ottomotors. Nun, 100 Jahre später kommt es zum erneuten Boom.
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Elektroautos gibt es schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Doch sie verschwanden durch die Einführung des Ottomotors. Nun, 100 Jahre später kommt es zum erneuten Boom der elektronischen Vehikel. Auch Südtirol springt auf die grüne Schiene auf und bringt das Elektroauto in die Alpenregion. Aber eins müssen wir uns fragen, bringen Elektroautos nur Vorteile, oder gibt es auch Schwierigkeiten auf Grün umzusteigen?

Elektroautos haben ihren Reiz. Sie sind leise, verursachen keine Abgase und schonen die Umwelt. Besonders vorteilhaft sind sie in Großstädten, da kurze Strecken problemlos bewältigt werden können und die Benzinkosten wegfallen. Zudem haben Elektroautos geringe Betriebs-, und Unterhaltskosten und das Aufladen ist Billiger, wie das Tanken mit Benzin oder Diesel.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es eine Förderung von 15-20% des Kaufpreises mit Höchstsummen von 1.800 bis 5.000 Euro vom Staat gibt. Der Beitrag wird auf den Kohlendioxid-Ausstoß aufgerechnet: je niedriger, desto höher der Beitrag. Auch die Wartung eines Elektroautos ist weniger wartungsintensiv als ein Verbrennungsmotor. Die geringen Kosten machen daher einen Kauf attraktiv.

Dennoch sollte man die Nachteile nicht vergessen. Elektroautos sind äußerst kostspielig. Schon für kleinere Autos kann man um die 23.000 Euro zahlen und bei Viertürern kann der Preis bis zu 40.000 Euro hochschnellen. Zudem ist die Reichweite von Elektroautos noch nicht so gut. Sie variiert je nach Modell von 80 bis 300 Kilometer bei nur einer Vollladung. Deshalb zahlt sich eine Anschaffung nur aus, wenn man sich in dieser Reichweite bewegt. In Südtirol sind noch dazu auch die Bergstraßen einzukalkulieren, da bei steileren Straßen ein höherer Energieverbrauch zu verzeichnen ist. Somit verkürzt sich die Reichweite und das Auto muss öfter an die Ladestation.

Ein zusätzlicher Punkt ist die Akku-Lebensdauer. Meist halten diese nur drei bis fünf Jahre und müssen dann ausgetauscht werden. Auch die Ladezeiten sind meist problematisch, da eine Komplettladung zwischen acht und zehn Stunden dauern kann. Zu erwähnen ist aber die Schnellladefunktion. Innerhalb nur einer halben Stunde kann der Akku zu 80% aufgeladen werden und man kann weiterfahren. Was aber (zumindest momentan noch) zum größeren Problem wird, ist die Anzahl der Ladestationen zum Aufladen der Akkus. In Südtirol soll deshalb in den nächsten Jahren, eine ausreichende Ladeinfrastruktur errichtet werden. Auch soll das Netz im privaten Bereich ausgebaut werden, damit man sein Auto über Nacht laden kann. Zudem sollen bis 2018 30 Schnellladestationen in Südtirol errichtet werden, damit das Weiterkommen mit den elektronischen Fahrzeugen nicht zum Problem wird.

Besonders die Provinz Bozen zeigt einen Trend zur grünen Mobilität. 150 Elektroautos (6,12%) befinden sich zurzeit auf Südtirols Straßen. Dennoch soll dies nicht das Ende bedeuten. Der Landesabgeordnete Florian Mussner möchte bis 2020 die Anzahl der Elektroautos auf 1.000 aufstocken. Auch will er zusammen mit der Landesregierung als gutes Beispiel vorangehen und innerhalb der Landesverwaltung in den nächsten Jahren auf Elektrofahrzeuge umsteigen.

All jene, welche sich ein Elektro-Auto aus der Nähe ansehen wollen, ergibt sich die Möglichkeit am 24. September von 16-19 Uhr am Mazziniplatz in Bozen, bei der Carsharing-Veranstaltung, alle News über Elektro-Autos einzuholen. Interessierte dürfen sogar eine Testfahrt mit einem der grünen Flitzer machen.