Blauer Schlussstrich

Der Landesparteitag der Freiheitlichen bestätigt Andreas Leiter Reber mit 88 Prozent als Obmann. Seine Losung für die Partei: “Gerecht. Vernünftig. Unabhängig.”
Landesparteitag Freiheitliche 2020
Foto: Die Freiheitlichen

Für die Freiheitlichen war der 10. Landesparteitag nicht nur eine Gelegenheit, um sich auf die Gemeinderatswahlen einzustimmen. Sondern auch – um Obmann Andreas Leiter Reber zu zitieren –, um “offiziell mit der Vergangenheit abzuschließen”. Er wurde am Samstag mit 88 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Als Stellvertreterinnen wurden Sabine Zoderer und Ulli Mair eingesetzt.

Leiter Reber sieht das Wahlergebnis als “klaren Auftrag, den Südtiroler Freiheitlichen in den nächsten Jahren voranzugehen”. Tun will er das unter dem Motto “Gerecht. Vernünftig. Unabhängig.” So sei auch die politische Arbeit der beiden Freiheitlichen Landtagsabgeordneten in den vergangenen zwei Jahren abgelaufen, ist Leiter Reber überzeugt. “Unsere Fraktion hat sehr erfolgreich gearbeitet und im Vergleich zu allen anderen Oppositionskräften am meisten Anträge durchgebracht. Gerecht, vernünftig und unabhängig – das ist der Maßstab für unsere Politik im Land und auch in den Gemeinden. Keine reine Fundamentalopposition, sondern eine vernünftige Politik. Gerecht sein bedeutet für uns, dass sich Arbeit wieder lohnen muss. Vernünftig ist auch das Engagement für eine kontrollierte Zuwanderung im Interesse der einheimischen Bevölkerung. Unabhängig zu sein bedeutet, dass sich die Freiheitlichen nicht den Mund verbieten lassen, aber auch der Einsatz für eine echte Autonomie und die Unabhängigkeit des Landes nach dem Modell einer kleinen Schweiz.”

 

Als Wahlziel für den 20. und 21. September gibt Leiter Reber an, die 21 Gemeinderäten, die die Freiheitlichen derzeit stellen, zu halten, “oder einige dazuzugewinnen”. Unterstützung erfährt die Blaue Truppe nicht zuletzt von ihrem Ehrenobmann Pius Leitner. “Es ist wichtig, den Blick nach vorne zu richten und der Partei und dem Land eine neue Perspektive zu geben”, so Leitner auf dem Parteitag, der am Samstag (5. September) in der Cusanus Akademie in Brixen abgehalten wurde. Wie wichtig eine politische Alternative für das Land sei, werde am Umstand sichtbar, so Leitner, “dass in 40 Gemeinden ein einziger Bürgermeisterkandidat zur Wahl antritt”. Insofern sei Südtirol “ein demokratiepolitisches Notstandsgebiet”.

Zu Wort kamen am Samstag auch der Freiheitliche Jugendobmann Oscar Fellin – “nur mit einer starken Jugend können die Freiheitlichen wieder stärker werden” – und Werner Neubauer, ehemaliger Südtirolsprecher der österreichischen Schwesterpartei FPÖ. Anschließend stellte sich sein Nachfolger Peter Wurm der Parteibasis vor und gab als Richtschnur für die künftige Zusammenarbeit aus: “Über die Belange eurer Heimat Südtirol soll nicht von Rom, aber genauso wenig von Wien oder Innsbruck aus entschieden werden. Ihr müsst als Südtiroler selbstbestimmt die Richtung vorgeben. Auf unsere Unterstützung könnt ihr dabei immer zählen.”
 
Neben dem Landesparteiobmann und seinen zwei Stellvertretern wurden am Samstag drei Vorstandsmitglieder (Josefa Brugger, Meran, Roland Stauder, Lana, Florian von Ach, Bozen), die Rechnungsprüfer (Josef Fischer, Brixen und Isidor Hölzl, Rasen Antholz) sowie die Mitglieder des Landesparteischiedsgericht (Ewald Rottensteiner, Bozen, Reinhard Gaiser, Eppan und Karl Nitz, Kiens) gewählt.