Economy | Nahverkehr
Abgefahrener Bus
Foto: Thomas Ohnewein
Die Entscheidung fiel am Dienstagvormittag. Die Vergabeagentur des Landes teilte das Ergebnis wenig später den Teilnehmern mit.
Es ist eine Art kopernikanische Wende. Der Player, der seit Jahrzehnten im Südtiroler Nahverkehr das gute und schlechte Wetter gemacht hat, geht als großer Verlierer aus dieser Ausschreibung hervor. Nach Informationen von Salto.bz haben weder die SAD AG, noch die anderen Busunternehmen aus dem Hause Gatterer eines der zehn Lose gewonnen.
Nach dem Ausschluss der SAD AG bei der Ausschreibung zum Schülertransport ist das ein Schlag, der das private Transportunternehmen an den Rand seiner finanziellen Belastbarkeit führen könnte.
In den vergangenen Jahrzehnten hatte die SAD die Konzessionen für rund zwei Drittel der Südtiroler Buslinien. Der Rest entfiel auf das Konsortium Libus, das die Busdienste auf 19 Mitgliedsbetriebe aufgeteilt hat.
Seit langem denkt man über eine Neuordnung und Neuausschreibung nach. Nachdem der erste Versuch einer europäischen Ausschreibung 2019 in die Hose ging und zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führte, die noch andauern, folgte im Frühjahr 2021 jetzt die Ausschreibung.
Bereits vorher hatte die Landesregierung den Rahmen klar definiert. Dabei wurden die Linien im Raum Bozen und Meran direkt an die Inhouse-Gesellschaft SASA vergeben, die dem Land und den großen Stadtgemeinden gehört und bereits die städtischen Busdienste in Bozen, Meran und Leifers durchführt.
Zudem wurde Südtirol in zehn Lose unterteilt, die europaweit ausgeschrieben wurden. Wobei kein Teilnehmer mehr als drei Lose gewinnen kann. Der Gesamtwert der Ausschreibung: 713.794.916 Euro.
17 Teilnehmer haben sich an der Ausschreibung beteiligt. Insgesamt wurden für die zehn Lose 44 Angebote abgegeben. Darunter findet sich auch eine Bietergemeinschaft aus dem süditalienischen Traditionsunternehmen Miccoli und der Firma „Rossi Bus“ aus Rom. Ebenso hat sich eine Bietergemeinschaft aus dem österreichischen „Postbus“ und der Ötztaler Verkehrsgesellschaft an der Ausschreibung beteiligt.
Der Paukenschlag: Die SAD AG, die entweder direkt oder über Unternehmen, die der Familie Gatterer gehören, Angebote für alle zehn Lose abgegeben hat, soll dabei leer ausgegangen sein.
Die Gewinner
Inzwischen wurden auch die Ergebnisse bekannt.
Demnach hat die „Simobil GmbH“, das Kastelruther Transportunternehmen der Familie Silbernagel, drei der zehn Lose gewinnen können. Das Unternehmen wird in den nächsten Jahren den Busdienst im Unterland, im Schlerngebiet und Gröden, sowie im Vinschgau durchführen.
Ebenfalls drei Lose hat die Bietergemeinschaft „Auto Rainer“ aus Ratschings und die Brixner „Pizzinini Bus & Mobility“ gewonnen. Sie werden die Buslinien im Wipptal, im unteren Pustertal und im Eisacktal bedienen.
Weitere drei Lose hat die Bietergemeinschaft aus Serbus (Sand in Taufers), Taferner (Bruneck), Holzer (Sexten) und Seiwald (Gsies) für sich entscheiden können. Sie werden die Linien im Gadertal, im Raum Ahrntal und Bruneck sowie im Hochpustertal bedienen.
Das Los ins Eggental hat hingegen das Konsortium der Südtiroler Mietwagenunternehmer (KSM/CAA) für sich entscheiden können.
Wie es sich bei solchen Ausschreibungen gehört, ist diese Rangordnung bis zur Vergabe noch provisorisch. Es wird nun geprüft, ob ungewöhnlich niedrige Angebote abgegeben wurden. Weiters stehen die Kontrollen bezüglich Artikel 80 (Ausschlussgründe) an sowie jene der Erfüllung der Teilnahmekriterien. Nach dem Abschluss dieses Schrittes kommt es zum Zuschlag und danach zum Vertragsabschluss.
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Wieso ist das eine
Wieso ist das eine Überraschung? Mich hätte eher gewundert, wenn Gatterer dabei gewesen wäre!
Und jetzt? Wer übernimmt wie
Und jetzt? Wer übernimmt wie welche Busse und welche Fahrer?
Wird jetzt ein SAD-Angestellter automatisch SIMOBIL-AUTO RAINER usw - Angestellter? Da ich kein Ahnung habe, würde mich das wirklich interessieren.
Heißer Kandidat für die
Heißer Kandidat für die nächste fuck-up-night?
Arroganz und Hochmut zahlen
Arroganz und Hochmut zahlen sich selten aus!