Neuwahlen am Deutschnonsberg
Eigentlich hätte Patrik Ausserer bis zum 12. Oktober Zeit gehabt, eine Nachfolgerin für die zurückgetretene Gemeindereferentin Gabriela Kofler zu finden. Doch der Bürgermeister von Unsere liebe Frau im Walde – St. Felix mag nicht mehr. Ausserer hat am heutigen Freitag (7. Oktober) seinen Rücktritt als Bürgermeister eingereicht. Im Frühjahr 2017 stehen damit Neuwahlen in der 780-Seelen-Gemeinde an.
Mit einer langen Stellungnahme wendet sich Ausserer am Freitag Mittag an die Medien. Darin erklärt er ausführlich die Gründe für seine Entscheidung. Im Mai 2015 war Ausserer mit 335 Vorzugsstimmen (65,3 Prozent) als Bürgermeister von Unsere liebe Frau im Walde – St. Felix bestätigt worden. Er war auf der Liste “Gemeinsam für unsere Gemeinde-SVP St. Felix” angetreten, während die SVP von Unsere liebe Frau im Walde in die Opposition ging. Zwischen den beiden Dörfern am Deutschnonsberg herrscht eine historische Rivalität, die auch Ausserer zu spüren bekam. “Unser Ziel war es”, fährt Ausserer fort, “fraktionsübergreifend zu handeln und diese dorfspezifischen Probleme, die es seit der Zusammenlegung beider Dörfer 1974 zu einer Gemeinde gibt, zu überwinden und gemeinsam an die Zukunft der gesamten Gemeinde zu denken”. Doch er habe feststellen müssen: “Die Kirchtürme sind in gewissen Köpfen noch zu hoch und für Veränderungen nicht bereit.”
“Ich merke bereits seit einigen Monaten, dass an meinem Stuhl gesägt wird”, schreibt der nunmehrige Ex-Bürgermeister. Mehrmals tat er sich schwer, Mehrheiten für Beschlüsse im Gemeinderat zu finden. Der Rücktritt von Referentin Gabriela Kofler (die zugleich die Ortsobfrau der SVP St. Felix ist) am 15. Juli und die gescheiterte Suche nach einer Nachfolgerin war dann ein weiteres Zeichen für Ausserer, dass “der Wille zur Zusammenarbeit fehlt”. “Bis heute hat sie (Kofler, Anm. d. Red.) jedes persönliche Gespräch abgelehnt, die Gründe ihres Rücktritts sind mir deshalb nicht bekannt”, gesteht Ausserer. Darüber hinaus sei ihm während den Sitzungen des Gemeinderates immer wieder vorgeworfen worden, zu jung und unerfahren zu sein, berichtet der 35-Jährige. “Und das obwohl ich mittlerweile seit 15 Jahren in der Gemeindepolitik tätig bin und einiges erreicht habe.” Der Rücktritt scheint ihm als einzige Lösung infrage gekommen zu sein, denn der letzte Funke Hoffnung, “die Gemeindeverwaltung noch retten zu können”, sei nach den letzten politischen Gesprächen endgültig erloschen.
Nun wird die Landesregierung die Gemeinde unter kommissarische Verwaltung stellen. Im Frühjahr 2017 wird es dann zu Neuwahlen kommen. “Ich hoffe, dass in der Zwischenzeit wieder Ruhe in unserer Gemeinde einkehren wird”, wünscht sich Patrik Ausserer.
Ich denke, die Errichtung von
Ich denke, die Errichtung von zwei getrennten Gemeinden für die beiden Dörfer wäre die sinnvollste Lösung. Es macht reichlich wenig Sinn, etwas aus Kostengründen zusammen zu zwängen, was nicht zusammen sein will ...
In reply to Ich denke, die Errichtung von by Emil George Ciuffo
Ich glaube am Beispiel
Ich glaube am Beispiel Waidbruck lässt sich klar erkennen, wie auch kleinste Gemeinden, die gerade mal so viel Einwohner wie sonst eine Nebenstraße haben, ihre Probleme haben wenn es um Politik geht. Es gibt aber auch zig Gemeinden die aus mehreren Dörfern bestehen, wo alle miteinander auskommen auch wenn das Rathaus nicht gerade vor den eigenen Kirchturm steht.