Society | Mobilität

Saubermänner auf Schienen

Neue Kriterien und Kontrollen sollen dazu beitragen, die Qualität im lokalen Bahnverkehr in den kommenden Jahren zu verbessern.
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Foto: Suedtirolfoto.com/Othmar Seehauser

Mit der Diskussion um die Aufteilung der lokalen Bahndienste – nach der abgeschlossenen Elektrifizierung der Vinschger Bahn sollen die zu fahrenden Zugkilometer nach 2019 je zur Hälfte an Trenitalia und SAD gehen – ist auch jene um die Qualität der Zugdienste (wieder) entbrannt. “Das Hauptaugenmerk der Dienstleistungsverträge, sei es für Trenitalia, sei es für die SAD AG liegt besonders auf der Qualität der Dienstleistungen, der Effizienz und vor allem der Kundenzufriedenheit”, betonte Mobilitätslandesrat Florian Mussner am Dienstag.

Mit der Entscheidung, die Zugkilometer zwischen den Dienstleistern neu aufzuteilen, ist die Landesregierung weder bei der SAD noch bei Trenitalia auf große Begeisterung gestoßen. Vor allem, dass die Bahnlinie zwischen Bozen und Mals künftig von beiden befahren werden soll, gefällt SAD-Geschäftsführer Ingemar Gatterer und Roger Hopfinger, dem für Bozen und Trient zuständigen Trenitalia-Direktor, nicht. An einem Arbeitstisch soll der Vorschlag der Landesregierung nun in den kommenden Tagen mit SAD und Trenitalia besprochen und diskutiert werden. An oberster Stelle, unterstrich auch Landeshauptmann Arno Kompatscher am Dienstag gleich mehrmals, soll der Kundennutzen und die Kundenzufriedenheit stehen.

“Zufrieden sind die Fahrgäste dann, wenn Qualität und Zuverlässigkeit des Angebotes stimmen”, meint Landesrat Mussner. Im Dezember 2015 wurden daher mit Trenitalia im Rahmen des erneuerten Dienstleistungsvertrages neue Qualitätskriterien ausgehandelt, die künftig bei vermehrten Kontrollen überprüft werden sollen. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale (VZS) haben Vertreter des Mobilitätsressorts und Trenitalia vor Kurzem erstmals die neuen Qualitätskontrollen durchgeführt. Die Sauberkeit der Züge und die Funktionalität von Anlagen und Bordgeräten wurde ebenso überprüft wie der Fahrtkomfort und die Fahrgastinformation.

Laut einer ASTAT-Erhebung ist die Zufriedenheit der Passagiere mit den Bahndiensten zwar im Laufe der vergangenen Jahre deutlich angestiegen. Ein großes Problem ist aber nach wie vor die Sauberkeit. Mehr als 30 Prozent der vom ASTAT befragten Zuggäste sind damit unzufrieden. Sein Unternehmen sei um Sauberkeit in den Zügen sehr bemüht, will Roger Hopfinger klar gestellt wissen. Auch hofft er, dass sich ab dem Frühjahr 2017 etwas ändern wird. Dann wird Trenitalia mit neuen FLIRT-Zügen unterwegs sein. “Und die Fahrgäste betrachten die neuen Züge erfahrungsgemäß als ‘ihre Züge’ und gehen achtsam damit um”, so Hopfinger.