Society | Covid 19

Masken im Altersheim

26.300 chinesische Atemschutzmasken aus der Oberalp-Lieferung wurden in den Südtiroler Altersheimen vom Sanitätsbetrieb verteilt. Der Großteil davon kam zum Einsatz.
Altersheim
Foto: suedtirolfoto.com
Die Frage, die Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler in der Aktuellen Fragestunde des Landtages im September stellen wollten, ist klar und deutlich. Die drei grünen Landtagsabgeordnete wollten vom zuständigen Landesrat Thomas Widmann wissen: „Wann, von wem und an wen erging der erste Auftrag, die Schutzmasken aus der Oberalp-Lieferung an die HausärztInnen und an die Seniorenheime zu verteilen?“
Widmann antworte vergangene Woche schriftlich. Demnach wurde „ab dem 24.03.2020 der Bedarf für das Territorium über die Verantwortlichen des Territoriums in den Bezirken organisiert“. So sind zwischen März und Juni 2020 2.030 KN-95-Atmeschutzmasken aus der Oberalp-Lieferung an die Südtiroler Allgemeinärzte und Kinderärzte verteilt worden.
Im selben Zeitraum ging 26.300 dieser Masken an die Südtiroler Seniorenheime.
Dort wurden die Masken auch eingesetzt. Wobei nicht klar, ob man das Personal der Altersheime überhaupt und rechtzeitig auf die Fehlerhaftigkeit der Schutzmasken hingewiesen hat.
 
 
Nachdem in der Generaldirektion des Südtiroler Sanitätsbetriebes bekanntlich Ende März zwei Gutachten eingetrudelt sind, in der die Mängel der chinesischen Masken dokumentiert werden, hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb am 2. April in einem Rundschreiben, darauf hingewiesen, dass die Bediensteten beim Anlegen der Masken besonderes vorsichtig sein und die Passgenauigkeit genau kontrollieren sollen.
Dieses Rundschreiben erging aber nicht an die Südtiroler Altersheime. Dort dürfte der Einsatz der KN-95-Masken zumindest so lange weitergegangen sein, bis Salto.bz die vernichtenden Gutachten öffentlich gemacht hat. Es ist auch nicht bekannt, dass es von der Führungsebene der Altersheime ein ähnliches Rundschreiben gegeben hat, in dem man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewarnt hätte. Demnach dürfte der Großteil der Oberalp-Masken auch zum Einsatz gekommen sein.
8,5 Prozent der Angestellten in den Seniorenwohnheimen wurden positiv getestet.
Die grünen Landtagsabgeordneten wollten in ihrer Anfrage auch wissen, wie viele Angestellte von Seniorenheimen insgesamt positiv auf Covid getestet worden sind. Nach Auskunft Amt für Senioren und Sozialsprengel wurden „insgesamt 438 Mitarbeiter positiv auf Covid 19 getestet, alle gelten derzeit als geheilt (Stand: 15.09.2020), dies entspricht einem Prozentsatz von 8,5%.“

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