Economy | Affäre

„Alperia will nichts wissen“

Der bulgarische Geschäftsmann Zhelyu Ganchev über die Machenschaften in der PVB Power Bulgaria SPA, versickerte Millionen, seine Beweggründe und die Rolle der Alperia.
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Foto: Salto.bz
Salto.bz: Herr Ganchev, Sie wollen die „PVB Power Bulgaria SPA“ kaufen. Man sagt Sie würden diese Enthüllungen nur machen, um den Preis für das Unternehmen zu drücken?
 
Zhelyu Ganchev: Nein, das stimmt absolut nicht. Ich bin Gesellschafter des Mutterunternehmens „PVB Power SPA“. Ich halte damit 42,06 Prozent an der Bulgaria Power SPA. Mir geht es hier einzig und allein um eine Sache: Ich will, dass gewisse Personen aufhören, das Unternehmen und mich auszurauben….
 
Eine harte Anschuldigung?
 
Es ist das, was gewisse Personen in diesem Unternehmen seit zehn Jahren getan haben und es auch in diesem Moment tun. Sie tun das alles in einer unverschämten und unwürdigen Art. Vor allem aber ist das, was bisher bekannt wurde, nur die Spitze des Eisberges.

Was meinen Sie damit?
 
Die Gelder die man hier abgezwackt hat, gehen insgesamt weit über die bisher nachgewiesenen 40 Millionen Euro hinaus. Als ich mit meiner Untersuchung begonnen habe, war ich der Auffassung, dass es um viel weniger Geld geht. Ich glaubte, dass es nur im Bereich der Planung und des Baues der Kraftwerke solche Unregelmäßigkeiten gegeben hätte. Durch das was ich an Dokumenten, Abrechnungen und Banküberweisungen gesehen habe, wurde ich dann aber leider eines Besseren belehrt. Wir haben es hier mit einem System der Abzocke zu tun, das seit 15 Jahren wie geschmiert läuft.
Wir haben es hier mit einem System der Abzocke zu tun, das seit 15 Jahren wie geschmiert läuft.
Was genau ist beim Bau der Kraftwerke in Bulgarien passiert?
 
Während der Bauphase hat man Gelder verschoben, in dem man fiktive Arbeiten abgerechnet hat, die nie ausgeführt worden sind. Dazu hat man Materialen zu Preisen eingekauft und bezahlt, die zwischen drei und zehn Mal so hoch waren wie die eigentlichen Marktpreise. Vor allem aber sind Millionen von Euro unter dem Deckmantel der Beraterkosten abgeflossen.
 
Wer waren die Nutznießer dieser Gelder?

Es sind zum Teil italienische Unternehmen und Unternehmer und zum anderen Teil bulgarische Unternehmen und Privatpersonen. In Italien kommen die Unternehmen aus dem Trentino, aus Triest und aus Mailand. Darunter auch ein Unternehmen, das von der Alperia inzwischen übernommen wurde. Auch dort sind Gelder für fiktive Leistungen gezahlt worden.
 
 
Sie behaupten, dass auch Verwalter der Bulgaria Power SPA in diese Machenschaften verwickelt sind und mitkassiert haben?
 
Ja. Ich kann anhand meiner Unterlagen genau nachweisen, dass es eine mathematische Formel gegeben hat, wie man diese Gelder verteilt hat. 77 Prozent bekamen die Unternehmen in Italien und 23 Prozent einige Verwalter in Bulgarien.
Was bisher bekannt wurde ist nur die Spitze des Eisberges.
Nennen Sie uns ein konkretes Beispiel wie das gelaufen ist?
 
Ich kann Ihnen Dutzende solcher Transaktionen zeigen. Schauen Sie, hier ist eine Abrechnung, die die Firma „F.lli. Barruzzi“ betrifft. Das Unternehmen hat etwas mehr als 8 Millionen Lev (das sind 4,08 Millionen Euro) in Rechnung gestellt und auch von der PVB Power Bulgaria erhalten. Davon sind aber 10 Prozent an diesem Tag und mit dieser Überweisung hier (Ganchev zeigt einen Zahlungseingang und ein Konto), wieder nach Bulgarien zurückgeflossen. An ein Unternehmen, das einem Verwalter der PVB Power Bulgaria gehört.
 
Sie sprechen vom CEO der PVB Power Bulgaria Plamen Dilkov?
 
Ja. Er war der Geschäftsführer nicht nur dieses Unternehmens, sondern auch der beiden Töchter „VEZ Svoghe“ und „VEZ Maritza“. Dilkov hat von allen Geldern, die in allen diesen Jahren abgezwackt wurden, 23 Prozent bekommen. Er besitzt mehrere Unternehmen und die bekamen fingierte Berateraufträge. So konnte er das Geld hintenherum kassieren als Provisionen. Nehmen wir hier den Auftrag der Firma F.lli. Barruzzi. Hier sind die Summen, die Dilkov für seine Berater- und Vermittlertätigkeit kassiert hat. Rund 440.000 Euro. Bei einem einzigen Auftrag Und das war im Jahr 2010. Dabei ist Plamen Dilkov ein Manager des Unternehmens mit einem Monatsgehalt, das bei 8.000 Euro liegt. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen.
 
Man wird sagen: Ein Einzelfall?
 
Genau das ist es aber nicht. Das Ganze war und ist ein System. Ich kann ihnen seitenweise Kontodaten und Überweisungen vorlegen, die zeitlich perfekt ineinandergreifen. Zuerst wurde eine fiktive Beraterleistung erbracht oder der dreifache Preis für eine Lieferung gezahlt und noch am selben oder spätestens am nächsten Tag gehen Gelder auf den Konten der Dilkov Unternehmen ein. Ich habe die Rechnungen, die Konten und die Überweisungsdaten. Nehmen wir das deutsche Unternehmen “HSI Hydro Engineering GmbH“. Das Unternehmen hat für die Lieferung von Turbinen für die VEZ Svoghe eine Provision von über 400.000 Euro an eine der Dilkov-Firmen gezahlt. 
Ich will das gewisse Personen aufhören, das Unternehmen und mich auszurauben….
Sie belasten auch den Trentiner Vermittler Patrick Pauletto?
 
Patrick Pauletto war derjenige der den Patron der „Petrolvilla Spa“, der späteren PVB Group, Sergio Bortolotti nach Bulgarien gebracht hat. Damals lief alles noch über eine Societe Anonyme in Luxemburg. Ich habe einen Vertrag aus dem hervorgeht, dass auch Pauletto über einen Strohmann an dem Geschäft mitverdient hat. Pauletto dürfte derjenige gewesen sein, der durch seinen Schwiegervater die direkten Kontakte zur bulgarischen Lokalpolitik hatte.
 
Sind Sergio Bortolotti und seine Firmen Opfer dieser Praktiken oder Nutznießer?

Sie waren in diese Machenschaft direkt verwickelt.
 
Haben Sie Beweise für diese schwerwiegenden Beschuldigungen?
 
Ja. Nehmen wir das Kraftwerksprojekt Maritza. Hier hat man 15 Millionen Lev, das sind rund 7,5 Millionen Euro, ausgegeben ohne auch nur einen einzigen Nagel einzuschlagen. Das Geld kommt 2010/11 von der PVB Power Bulgaria und fließt an die VEZ Maritza. Man hat das gesamte Geld für Beratungsleistungen, Vermittlungsleistungen und technische Gutachten ausgegeben. So kommt ein Teil des Geld wieder nach Italien zurück. Etwa zur Energy Service, zur Finenergy oder zur Pertrovilla & Bortolotti. Diese Unternehmen gehören alle zur Bortolotti Gruppe. Diese Firmen haben rund 3 Millionen Euro bekommen. Davon sind dann wiederum zwischen 7,5 und 10 Prozent an die „Bulgaria Engineering SPA“ oder an die „Dilkov Estate“ zurückgeflossen, die Plamen Dilkov gehören. Außerdem kann ich auch beweisen, dass Gelder über Off Shore Unternehmen in Steuerparadiese verschoben wurden.
Beim Kraftwerksprojekt Maritza hat man rund 7,5 Millionen Euro ausgegeben ohne auch nur einen einzigen Nagel einzuschlagen. Das Geld wurde für Beratungsleistungen, Vermittlungsleistungen und technische Gutachten ausgegeben.
Sie sagen damit, das Kraftwerk Maritza wurde nie gebaut?
 
Ganz genau. Die VEZ Maritze sollte vier Kraftwerke bauen. Keines davon steht. Man hat nicht einmal den Grund angekauft. Dafür aber hat man diese Millionen für Beratungsleistungen, technische Gutachten und Provisionen verschoben. 90 Prozent der Aufträge wurden so abgewickelt. Und das seit 15 Jahren.
 
Sie sind sich Ihre Sache sicher?
 
Ich kann alles was ich sage, anhand von Dokumenten beweisen. Und ich werde das, wenn nötig auch vor Gericht tun.
 
Wie viele Dokumente haben Sie und woher stammen Sie?
 
Ich habe über 2.000 Dokumente gesammelt. Ein Teil sind die offiziellen Unterlagen, Firmendokumente zu denen ich Zugang hatte. Ein anderer Teil wurde mir von Menschen zugespielt, die diese illegalen Machenschaften so nicht mehr mittragen wollen.
Während der Bauphase hat man Gelder verschoben, in dem man fiktive Arbeiten abgerechnet hat, die nie ausgeführt worden sind.
Die Frage ist: Warum kommen diese Dinge und Ungereimtheiten erst jetzt heraus?
 
Ich bin vor fünf Monaten in dieses Unternehmen eingestiegen und ich habe wenig später sowohl die Alperia AG, wie auch die Dolomiti Energia darüber informiert, dass hier Millionenbeträge abfließen und versickern. Am 14. Juni 2019 habe ich bei einem Treffen am Sitz der Dolomiti Energia die Ergebnisse meiner Untersuchungen präsentiert. Ich habe den Anwesenden dargelegt, wie sie von Plamen Dilkov & Co jahrelang ausgeraubt wurden. An der Aussprache haben auch der Alperia Vorstand Wolfram Sparber und Sandro Della Torre, der Finance Risk Manager von Dolomiti Energia teilgenommen.
 
 
Wie hat man reagiert?
 
Es hat keinerlei Reaktion gegeben. Deshalb habe ich am 8. Juli einen Brief an die Alperia, die Dolomiti Energia und die Finest geschrieben und ihnen alles noch einmal schriftlich dargelegt. Einen Tag später kam die Antwort. Man beschwerte sich über den Ton meines Schreibens und wollte wissen, woher meine Dokumente stammen. Vor allem aber fragte man, ob ich Beweise für meine Anschuldigungen habe. Am 11. Juni bin ich deshalb wieder nach Italien geflogen und am nächsten Tag habe ich die Dokumente und die Beweise in Trient Marco Merler, dem CEO von Dolomiti Energia und Sandro Della Torre vorgelegt. Weil auch danach nichts passierte, habe ich als Aktionäre am 8. August schriftlich die Einberufung einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung der PVB Power Bulgaria gefordert. Wenige Tage später wurde Dilkov ohne Einberufung einer Gesellschafterversammlung abgesetzt.
 
Das war für Sie aber nicht genug?
 
Nein. Man setzte Dilkov als CEO der PVB Power Bulgaria ab und berief Mauro Dossi zum neuen Geschäftsführer. Dossi hatte dieses Amt bereits bis 2006 inne, also vor Plamen Dilkov kam. Plamen Dilkov wurde aber weiterhin als Geschäftführer der "VEZ Svoghe" im Amt gelassen.  Deshalb habe ich am 20. August 2019 mit einem zweiten Brief noch einmal die Einberufung einer Gesellschafterversammlung gefordert. Erst danach hat man Dilkov auch als Geschäftsführer dieses Tochterunternehmen abgelöst.
Warum schließen sich Alperia, Dolomiti Energia und Finest genau in dem Moment zu einer Phalanx gegen mich zusammen, als ich ihnen anhand von Dokumenten die illegalen Machenschaften darlege und ihnen damit den Schlüssel in die Hand gebe, die Kosten drastisch zu senken?
Sie haben auf einer Pressekonferenz in Bulgarien diese Dinge bereits öffentlich bekannt gemacht. Hat jemand gegen Sie geklagt?
 
Nein. Ich habe aber Drohbriefe bekommen und ich wurde auch direkt bedroht. Vor zwei Tagen hat sich das dann auch hier in Italien wiederholt. Man sagt, dass das was ich sage, nicht stimmt und dass man mich verklagen wird. Diese Aussagen kamen auch von meinen Partnern in der PVB Power Bulgaria: Der Finest Italia SPA, der Dolomiti Energia und der Alperia.
 
 
Stimmen ihre Anschuldigungen, sind gerade die öffentlichen Energiegesellschaften wie Alperia oder Dolomiti Energia die Geschädigten dieser Machenschaften. Können Sie sich das Verhalten erklären?
 
Ich lasse hier andere ihre Schlüsse daraus ziehen. Aber ich möchte mit einer Gegenfrage antworten. Warum schließen sich Alperia, Dolomiti Energia und Finest genau in dem Moment zu einer Phalanx gegen mich zusammen, als ich ihnen anhand von Dokumenten die illegalen Machenschaften darlege und ihnen damit den Schlüssel in die Hand gebe, die Kosten drastisch zu senken?

Hat man bei der Alperia und bei Dolomiti Energia zu lange weggeschaut?
 
Ganz sicher. Ich habe den Eindruck, dass man auch jetzt in der Alperia lieber nichts wissen will.
 
Sie haben auch eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft gemacht. Glauben Sie, dass die italienische Justiz tätig wird?
 
Ich hoffe es. Denn dann kann ich alle Dokumente und Beweise vorlegen. Wir haben auch Anzeigen in Bulgarien gemacht. Dort ermittelt die Staatsanwaltschaft inzwischen. Weil die Geschädigten und die Täter aber italienische Unternehmen sind, wären Ermittlungen hier natürlich weit ergiebiger. Auch die bulgarischen Medien berichten über diesen Skandal. Ich bin jetzt über 30 Jahre als Unternehmer tätig, so etwas habe ich aber noch nie gesehen.
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Sylvia Rier Thu, 11/07/2019 - 07:08

Es irritiert mich hier, und es hat mich schon im gestrigen Salto-Text zu diesem Thema irritiert: Man lässt immer nur die eine Seite zu Wort kommen! Ist denn Salto jetzt zu einem Ankläger, oder gar zu einem Gericht geworden (und ich dachte immer, Salto sei "eine Zeitung"!)?

Thu, 11/07/2019 - 07:08 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Thu, 11/07/2019 - 10:28

In reply to by Sylvia Rier

Silvia, das ist doch nicht dein Ernst!? Journalisten gehen heutzutage zu den Pressekonferenzen und geben die Sichtweise wieder, die ihnen präsentiert wurde. Häufig werden gar nur die Pressemitteilungen als Artikel wiedergegeben und du liest dann auf drei Portalen den gleichen Text. Es ist schlimm, aber Recherchen können sich viele Redaktionen anscheinend nicht mehr leisten.
salto.bz hat mE die Rolle übernommen, jene zu Wort kommen zu lassen, die bei den anderen Medien totgeschwiegen werden. Aber das auch nur jene, die der Redaktion genehm sind!

Thu, 11/07/2019 - 10:28 Permalink
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Elisabeth Garber Thu, 11/07/2019 - 09:45

In reply to by Günther Alois …

Derselben Meinung - wer nichts zu verschweigen hat, meldet sich angesichts solcher Anschuldigungen zu Wort! Mich irritiert langsam aber sicher nimmer all zu viel. Das ist der Grund, warum ich von Politik generell seit einigen Jahren nichts mehr halte - und zwar parteienübergreifend und länderübergreifend.

Thu, 11/07/2019 - 09:45 Permalink
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Christoph Moar Thu, 11/07/2019 - 10:23

In reply to by Sylvia Rier

Hi Silvia,
ich halte deinen Hinweis für richtig und wertvoll. Ich denke aber, dass es auch vom journalistischen Stück auch abhängt?

Das hier ist ein Interview mit Ganchev, der, soweit ich gelesen hatte, in diesen Tagen (gestern? heute?) eine Pressekonferenz in Bozen geben wollte, kein investigatives Stück Berichterstattung.

Sprich, wenn etwas eine Berichterstattung ist, dann hat man üblicherweise beide Parteien zu Wort kommen zu lassen. Ich weiß zwar nicht "ob", kann mir aber vorstellen, "dass", dies noch stattfinden wird, so die Story journalistisch erschlossen wird.

Aber ein Interview mit einem, der nach Rom fährt um eine Anzeige zu erstatten und dann nach Bozen kommt um eine Pressekonferenz zu machen, ist halt "nur" ein Interview mit einer Person, nicht mit zwei.

Eine Gegendarstellung passt gut dazu und ich würde sie gerne lesen, ob sie aber im gleichen Text stattzufinden hat, bin ich mir nicht sicher. Wenn ich - beispielsweise - Zuckerberg zu den Maßnahmen von Facebook zum Thema Datenschutz interviewe, lasse ich im selben Text auch nicht Europas Datenschützer zu Wort kommen.
Jene sollten aber, durchaus, zu Wort kommen und einen eigenen Text kriegen.

Thu, 11/07/2019 - 10:23 Permalink
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Christoph Fran… Thu, 11/07/2019 - 10:23

In reply to by Sylvia Rier

Sehr, geehrte Frau Rier,
Ihre Meinung steht Ihnen natürlich frei.
Ich lasse mir aber nicht gerne sagen, wie ich meine Arbeit zu machen habe.
Wenn Sie den ersten Artikel genauer lesen, dann werden Sie merken, dass ich sehr wohl mit Alperia-Verantwortlichen gesprochen habe. Dass diese nicht zitiert werden wollen, ist ihr Recht.
Vor allem aber gibt es keine Anklage, denn Alperia ist nicht der Täter, sondern wenn schon das Opfer dieser Machenschaften. Der einzige Vorwurf, der gemacht wird: Alperia hat wie alle anderen zu lange weggeschaut. Ich denke, dass Zhelyu Ganchev anhand von Briefen und Treffen, das sehr anschaulich darstellen kann.
Zudem wurden im Artikel und in diesem Interview Ganchevs mögliche Beweggründe durchaus kritisch hinterfragt und jene Version wiedergegeben, die innerhalb der Alperia kursiert.
Guter Journalismus ist das Aufzeigen und die Dokumentation von Fakten und die Rolle des Journalisten ist es weder Ankläger noch Verteidiger zu spielen. Guter Journalismus ist es aber auch Haltung zu zeigen. Und genau das versucht salto.bz.
Die "ausgewogenen und feingespühlten Darstellungen" können Sie dann gerne irgendwo anders lesen.

Thu, 11/07/2019 - 10:23 Permalink
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Sylvia Rier Thu, 11/07/2019 - 10:30

In reply to by Christoph Fran…

Ausgewogene und feingespülte (ohne h) Darstellungen lese ich in Die Zeit, NZZ, Der Standard, Die Süddeutsche (um bei den Deutschsprachigen zu bleiben) - und die ausgewogene Berichterstattung fällt mir immer wieder angenehm auf, neben der Tatsache, dass all diese Zeitungen "Haltung zeigen".

Aber natürlich ist es Ihr gutes Recht, die Dinge anders zu sehen

Thu, 11/07/2019 - 10:30 Permalink
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Elisabeth Garber Thu, 11/07/2019 - 14:03

In reply to by Sylvia Rier

Dem möchte ich widersprechen, aber es ist eben eine sehr persönliche Sichtweise. Vorab, ich glaube nicht an Objektivität und reine Sachlichkeit - nicht einmal in der Wissenschaft, geschweige denn im Journalismus. Seit ich mich ein wenig dem Thema "Journalismus & Korruption" gewidmet habe (zugegebenermaßen fehlt mir da noch Lektüre...), fällt es mir grundsätzlich schwer - sogar genannten renommierten Blättern Glauben zu schenken. Wobei noch hinzukommt, dass ich persönlich die offensichtliche Tendenz (linksliberal oder rechtskonservativ oder auch transzendent-religiös) begrüße, weil für mich das authentisch ist - die Handschrift einer Zeitung, sozusagen.

Thu, 11/07/2019 - 14:03 Permalink
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Sylvia Rier Thu, 11/07/2019 - 15:37

Was ich noch gerne sagen wollte:
Hat eigentlich eine_r von Ihnen beobachtet, wie die beiden Texte "draußen", in einschlägigen und anderen "Foren" usw. aufgenommen wurden? Die meisten haben wahrscheinlich nur die Titel gelesen und daraus (kurz)geschlossen: Alperia (gehört uns) und bestiehlt uns (schon wieder). Das kann es doch auch nicht sein.
Und noch eine Frage hätte ich: Ich glaube, gelesen zu haben, dass Herr Ganchev vor etwa fünf Monaten in das Unternehmen, das er jetzt beschuldigt, eingestiegen ist. Ist das nicht merkwürdig? Da kauft sich ein Unternehmer in ein Unternehmen ein, und stellt erst nachher fest, (... usw. usf.)?! Üblicherweise wird doch (gründlich!) geprüft, bevor man sich irgendwo einkauft - oder nicht?!

Thu, 11/07/2019 - 15:37 Permalink
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Sylvia Rier Fri, 11/08/2019 - 17:17

Natürlich müssen solche Vorgänge öffentlich gemacht werden, daran besteht überhaupt kein Zweifel, und das habe ich auch nie in Abrede gestellt. Zwischenzeitlich sieht's aber eh so aus, als sei der Kläger selbst auch nicht nur von hehren Motiven getrieben. Aber von ihm abgesehen gäbe es wohl noch ein paar Personen, deren Sicht der Dinge zu hören wohl auch interessant wäre.

Fri, 11/08/2019 - 17:17 Permalink