Hans Kammerlander: "Mit den Konsequenzen muss ich leben"
Hans Kammerlander wählte ein österreichisches Medium für seine ersten Worte nach dem Autounfall vom 26. November. Der Unfall auf der Uttenheimer Länge hatte René Eppacher das Leben gekostet. Kammerlander sei schwer betroffen, sagen befreundete Bergsteiger, was auch sonst?
Hans Kammerlander sitzt in einem Hängestuhl auf seiner Terrasse. Der Südtiroler ist sichtlich gezeichnet. Er wirkt müde und hat glasige Augen. (...) Die Behörden ermitteln gerade, wer den frontalen Crash verursacht hat. „Aber wenn man getrunken hat und fährt, hat man von vornherein die Schuld. Das ist eine Schuld, zu der man stehen muss“, sagt der Alpinist.
Die Blutwerte Kammerlanders lagen am 4. Dezember vor, am selben Tag, an dem der Ahrntaler aus dem Brunecker Krankenhaus entlassen wurde. Seit drei Tagen ist er wieder zu Hause, Geburtstag am 6. Dezember, fast eine Ironie des Schicksals. Geburtstagfeiern, wenn das Schicksal zugeschlagen hat? Darf man noch normal leben, sich freuen, lachen, wenn ein Mensch gestorben ist? Bei einem Unfall, in den man selbst mit 1,48 Promille verwickelt ist.
Ein "Kapitalfehler"
Ein Paukenschlag war das Bekanntwerden des hohen Alkohlwertes, mit dem Kammerlander in seinen Mercedes Kleinbus gestiegen war, auch er selbst hatte nicht mit diesem Wert gerechnet.
"Die Höhe hat mich überrascht, das war ein Kapitalfehler", so Kammerlander gegenüber dem Kurier.Von der Entrüstung, dem Aufschrei vor allem unter Jugendlichen auf der am Sonntag, 1. Dezember, eingerichteten Facebook-Seite, habe er "nichts mitbekommen."
Die Freiheit - dahin?
Doch jetzt heißt es erst mal abwarten und Tee trinken. Die Ermittlungen, wer den Unfall verursacht hat, laufen immer noch. Sollte Kammerlander für schuldig befunden werden, könnte sein oberstes Gut, die Freiheit, bald dahin sein. Auf einen Unfall mit Todesfolge stehen sieben Jahre Haft, Kammerlander im Kurier:
„Die werden das sicher herausfinden. Mit den Konsequenzen muss ich leben. Nichts wird mehr so sein, wie es einmal war.“
Die Freiheit, die einmal war, ist nicht mehr. Gefangen in einem Zustand des Schocks, der Trauer, des Unfassens möchte Kammerlander irgendwann auch mit der Familie von René Eppacher sprechen. „Dazu ist es noch zu früh. Aber der Kontakt zur Familie ist mir wichtig", sagt der Extremsportler gegenüber dem Kurier.
Kammerlander muss in ein Leben zurückfinden, das es neu aufzubauen gilt. Auch das Leben der Familie und der Freunde von René liegt in Trümmern. Menschen stehen vor einem Ende, vor einem Neuanfang, der irgendwie bewältigt werden muss.
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