Politics | Lagebericht

Mehr, aber auch schneller

Während die Zahl der zur Verfügung stehenden Intensivbetten weiter sinkt, übt der rasche Patientenwechsel zusätzlichen Druck auf das Sanitätspersonal aus.
terapia intensiva
Foto: gehealthcare.com

Mit einer Wocheninzidenz von über 600 und einem RT-Wert über 1 - also einer Situation, in der eine Covid-positive Person im Schnitt mehr als eine weitere Person ansteckt - sei die pandemische Lage in Südtirol weiterhin kritisch, so Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz am Dienstag. Besorgniserregend sei zudem der rasche Wechsel der Patient*innen, der auf den Normal- und Intensivstationen des Landes registriert wird: “Während die Auslastung der Krankenhäuser nur langsam steigt, herrscht zwischen Entlassungen, Todesfällen und Neuaufnahmen viel Bewegung in Südtirols Krankenhäusern. Da die Eingänge aber insgesamt überwiegen, sind die Krankenhäuser zusätzlichem Druck ausgesetzt”, so Kompatscher.

Der Landeshauptmann erneuert bei dieser Gelegenheit den Aufruf, Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen durchzuführen und weist nochmals auf die groß angelegte Impfaktion am Wochenende hin.

 

Aufruf auch an Jugendliche

 

Vor allem 12 bis 19-Jährige, – deren Durchimpfungsrate in Südtirol im Moment bei 55% und im restlichen Staatsgebiet bei 70% liegt –, sind dazu eingeladen, sich um einen entsprechenden Impftermin zu kümmern. Auch, um die momentanen Schwierigkeiten bezüglich der Green-Pass-Kontrollen auf Bussen und Zügen zu umgehen. Mit Blick auf die Green-Pas-Kontrollen im öffentlichen Nahverkehr bestätigt Kompatscher die Absicht der italienischen Regierung, die Green-Pass-Pflicht für Schülerinnen und Schüler im öffentlichen Nahverkehr nicht aufschieben oder aufheben zu wollen. Man habe jedoch mit den Ordnungskräften abgesprochen, diesbezüglich eine gewisse Flexibilität walten zu lassen: “Die Ordnungskräfte haben in den letzten Tagen zwar Kontrollen in den öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt und auf die Green-Pass-Pflicht hingewiesen, bis dato wurden jedoch noch keine Strafen ausgestellt”, so Kompatscher. Auf diese Weise sollen die Betroffenen die Möglichkeit haben, sich auf die kurzfristig umgesetzten Regelungen einzustellen.

 

"Insgesamt 100 Intensivbetten"

 

Auf Nachfrage der Journalisten nimmt Kompatscher letztlich zur Zahl der zur Verfügung stehenden Intensivbetten Stellung: Während in Rom die Zahl der in Südtirol verfügbaren Intensivbetten auf 80 festgelegt ist, hält Gesundheitslandesrat Thomas Widmann an der Möglichkeit fest, rund 100 Intensivbetten gleichzeitig belegen zu können. Laut Kompatscher, verfüge die Steuerungsgruppe in Rom über veraltete Informationen. Man sei im Moment bemüht, die Sachlage zu klären und die Zahl der innerhalb 48 Stunden zur Verfügung stehenden Intensivbetten in Rom zu aktualisieren.