"Io sto con Bolzano - Ich stehe zu Bozen": Eine neue Bürgerliste für „junge Italiener und Südtiroler“, ein neuer Bürgermeisterkandidat, der bislang in der bunten Bozner Mehrheit untergegangen ist. Mit diesen News für den Bozner Gemeindewahlkampf wartete am Samstag Angelo Gennaccaro, Jahrgang 1983, Udc-Sekretär und Bozner Gemeinderat, auf. „Wir waren lange genug die nützlichen Idioten in einer Allianz, die zu sehr nach links tendiert“, erklärte der junge Politiker bei einer Pressekonferenz. Die Botschaft, die einer seiner Unterstützer auf einer Tafel auf den Punkt brachte: „Gigi, grazie, ma adesso basta“. 

Nach zehn Jahren seien die Patronen des Bürgermeisters verschossen, Bozen brauche einen Neustart und politischen Generationenwechsel, forderte Gennaccaro. Denn weder Spagnolli noch sein parteiinterner Gegenkandidat Bizzo seien so müde wie es die Bozner selbst sind, bezog sich der Gemeinderat auf die aktuelle Diskussion des PD um die Vorwahlen. Als zentrales Problem nannte Gennaccaro das Thema Sicherheit, das vom Bürgermeister grob unterschätzt werde. „Wenn junge Frauen heute Angst haben müssen, nachts allein nach Hause zu gehen, stimmt etwas nicht“, erklärte er. Doch auch in Sachen Verkehr, Nachhaltigkeit, Wirtschaft oder Kultur sieht der Udc-Politiker zu viele offene Baustellen. Bozen haben den Anschluss an Europa versäumt, die Landeshauptstadt sei heute nicht mehr als eine von 116 Südtiroler Gemeinden.

Und was sagt Luigi Spagnolli selbst zu seinem weiteren Konkurrenten? „Noch hat der Udc die Mehrheit nicht verlassen“, demonstrierte der Bürgermeister Gelassenheit. „Und ich zwei Monaten ist noch ausreichend Zeit, Allianzen zu schmieden“.