Lawinenwarnstufe bleibt angespannt
Die Lawinensituation bleibt angespannt, in der Zone Ortler-Cevedale herrscht weiterhin große Lawinengefahr der Stufe 4, sonst erhebliche Gefahr der Stufe 3. In den neuschneereicheren Gebieten, d.h. vor allem vom Ortler bis in die südlichen Dolomiten, haben sich mehr und größere Triebschneeansammlungen gebildet. Mit der Winddrehung auf Nordwest bilden sich neue Gefahrenstellen, speziell in Hängen der Exposition Südwest und Nordosten. Die neuen Triebschneepakete sind äußerst empfindlich und störungsanfällig und schon durch geringe Zusatzbelastung auszulösen. In Kammnähe, Rinnen, Mulden und an Geländekanten findet man Triebschneeansammlungen am häufigsten.
In den vergangenen Tagen haben sich viele neue, oft auch umfangreiche Triebschneepakete gebildet, die auf einer lockeren Altschneeoberfläche lagern und dementsprechend leicht zu stören sind.
Vor allem im Norden des Landes sind die Triebschneeansammlungen durch teils trübe Wetterverhältnisse schwierig erkennbar. Mit Durchzug der Kaltfront kann es auch in den übrigen Landesteilen zu Sichteinschränkungen kommen. Anzahl und Verbreitung der Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Spontan ausgelöste Lawinen können auf ihrer Sturzbahn bis in die Altschneedecke durchreißen und mittlere, vereinzelt auch große Dimension erreichen. Skitouren und Variantenabfahrten erfordern große Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation und große Zurückhaltung, so die Beurteilung des Südtiroler Lawinenwarndienstes.