EU-Wahl ohne Andreas Mölzer
Listenerster war er mal, das Vertrauen dahin, nach dem "Negerkonglomerat-Sager" von Andreas Mölzer.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, verglich Mölzer bei einer Veranstaltung im Februar die EU mit dem Dritten Reich. Die Union sei eine Diktatur, dagegen sei "das Dritte Reich wahrscheinlich formlos und liberal" gewesen, zitierte die Zeitung. Außerdem sei die Aussage gefallen, die EU müsse sich fragen, ob sie ein "Negerkonglomerat" sei, beherrscht von einer "Bande von Lobbyisten". Schreibt DerStandard.at
Entschuldigt hatte er sich, der Freiheitliche. Doch zu spät. Am Dienstagmittag, 8. April, dann die offizielle Mitteilung:
Nach langem Hin und Her ließ der gebürtige Steirer dann aber mittags ausrichten, dass er "sich gänzlich von der FPÖ-Liste für die EU-Wahl zurückzieht." Zuvor hatte FP-Generalsekretär Kickl noch per Aussendung klargestellt, Aussagen wie jene Mölzers seien mit einer Kandidatur für eine "so wichtige Position" unvereinbar. Der ganze Beitrag auf kurier.at
Die von Autor Michael Köhlmeier gestartete und von SOS Mitmensch getragene Sammelanzeige gegen den FP-Politiker läuft indes weiter. 200.000 Unterschriften wurden schon zusammengetragen. "Der Zustrom an Menschen, die sich der Verhetzungsanzeige anschließen, ist ungebrochen", berichtet Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Andreas Mölzer präzisiert. Nicht der anhaltende Druck in der Öffentlichkeit habe ihn zu diesem Schritt veranlasst, er wolle vielmehr Schade von der Partei abwenden. Er sei zurückgetreten, "um der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft, für die ich jahrzehntelang als Publizist, Zeitungsmacher und Abgeordneter gekämpft habe, keinen Schaden zuzufügen (...). Dies in der Gewissheit, nichts Unredliches getan zu haben, außer der politisch nicht korrekten Formulierung nonkonformistischer Meinungen."