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Fabis Abschiedsbilanz

Letzte Bilanz nach 21 Jahren als Generaldirektor: Andreas Fabi verabschiedet sich mit einer weiteren „schwarzen Null“.

Nachfolger Thomas Schäl scharrt bereits in den Startlöchern. Was ihn erwartet, brachte der scheidende Generaldirektor Andreas Fabi am Montag in seiner letzten Bilanzpressekonferenz auf den Punkt. Sparen, sparen, sparen: Das war allen voran aus den Ausführungen des Urgesteins der Südtirols Sanität herauszuhören. 50 Millionen Euro mussten allein aufgrund der Spending Review zwischen 2012 und 2014 eingespart werden. „Und das ist uns gelungen“, so Fabi, „auch wenn es nicht ganz einfach war.“

1,212 Milliarden Euro waren für das Jahr 2014 für den Sanitätsbetrieb veranschlagt. 1,210 Mrd. Euro, also sogar weniger, wurden schließlich ausgegeben. „Mit einem positiven Bilanzergebnis von 668.248 Euro schreibt der Südtiroler Sanitätsbetrieb 2014 eine tiefschwarze Null“, heißt es nicht ohne Stolz in der offiziellen Pressemitteilung. Ein ausgeglichenes Ergebnis, das seit der Gründung des einheitlichen Sanitätsbetriebs im Jahr 2007 Jahr für Jahr erreicht worden sei. Auch die Kostensteigerung gegenüber dem Vorjahr blieb 2014 mit 0,27 Prozent unterhalb der Inflationsrate. Und das bei einem gestiegenen Leistungsumfang: Mit 70.886 stationären Aufnahmen wurde gegenüber 2013 eine Steigerung von 3,4 Prozent verzeichnet. Um ganze 6% stiegen die Zugänge in den Notaufnahmen. Auch bei den meisten anderen Leistungen gab es Zuwächse oder  ein Halten des Niveaus. Einzig die Aufenthalte im Day Hospital sind im Vorjahr leicht zurückgegangen.

Wie also wurde geht das alles zusammen? Durch ein Arbeiten unter ständigem Kostendruck – für die Direktion, für die Primare, für das gesamte Personal, antwortete Fabi. Dabei musste überall der Sparstift angelegt  werden: von der Organisation und Zusammenarbeit über die Ankäufe bis hin zum Reinigungsdienst. Besonders groß waren die Einsparungen bei Ankäufen im nicht-sanitären Bereich, wo fast neun Prozent eingespart wurden. Doch auch im Bereich Personal wurden die Kosten um 12,6 Millionen Euro oder 2,13 Prozent Ebenfalls gesenkt – obwohl im Vorjahr zwei Ärzte, 15 Berufskrankenpfleger, zwei technisch-sanitäre Assistenten und zehn Personen im Reha-Bereich neu aufgenommen wurden.

An Problemen mangelt es nicht – zumindest die Bilanzen sind aber in Ordnung, könnte die große anstehende Hofübergabe übertitelt werden. Für diese wurde die traditionell Ende Juni abgehaltene Bilanzvorstellung in diesem Jahr vorgezogen. Denn sofern die  Landesregierung am Dienstag den entsprechenden Beschluss fasst, sollte Thomas Schäl bereits am 15. Juni das Erbe Fabis antreten.

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Oskar Egger Tue, 06/09/2015 - 07:16

An ihm selbst wurde nicht gespart, soviel steht fest. Und daß der Rotstift besonders die unteren Reihen betroffen hat auch. Die jungen Ärzte bleiben lieber im Ausland. Die guten auch. Soll man jetzt noch bravo sagen?

Tue, 06/09/2015 - 07:16 Permalink