Society | Kampagne

Nicht Hilfe, sondern Veränderung

Eine Plakatkampagne zieht in ganz Südtirol gegen Gewalt gegen Frauen ins Feld.
#etwaslaeuftfalsch
Foto: Lungomare

Du hast keine Freundinnen mehr?
Wie schade!
Aber wenn du welche hattest, bevor du ihn getroffen hast,
DANN IST ES GEWALT.

Etwas läuft falsch. Qualcosa non va. Unter diesem Titel läuft südtirolweit eine Kampagne gegen Gewalt gegen Frauen. Mit 2.000 Plakaten im öffentlichen Raum soll “künstlerisch und literarisch auf die vielen Feminizide und die geschlechterbasierte Gewalt gegen Frauen” reagiert werden, erklären die Initiatoren. Hinter der Kampagne stehen der Kulturverein Lungomare in Zusammenarbeit mit Kunst Meran und der Sommer School Südtirol.

 

Auf der Projektwebseite wird zur Reflexion aufgerufen – und dazu, die Kampagne zu teilen.

#etwaslaeuftfalsch richtet sich an alle gesellschaftlichen Gruppen, da es keine Frauenthemen gibt, die nicht auch Männerthemen sind und Unterdrückung und Gewalt auf die gesamte Gesellschaft Einfluss haben. Die Rechte von Frauen sind keine Sonderrechte, sondern formulieren das Recht auf eine gleiche und gerechte Behandlung aller Menschen in einer Gesellschaft.

Die Plakate sind keine Bitte um Hilfe, sondern ein Instrument der aktiven Veränderung.

 

Die Plakatkampagne #etwaslaeuftfalsch setzt sich durch die Mittel der Gestaltung, der Kunst und der Literatur mit verschiedenen Bereichen geschlechterbasierter Gewalt auseinander. Gestaltet haben sie zehn Künstler*innen, Autor*innen und Illustrator*innen aus dem italienischen und deutschen Sprachraum in Tandemarbeit.

  • “Verwirrende Kataloge”: Edoardo Massa (Illustrator) & Wissal Houbabi (Aktivistin, Künstlerin)
  • “ist nicht”: Gülbin Ünlü (Künstlerin) & Eleonore Khuen-Belasi (Dramatikerin)
  • “Schaut auf diese Zahl - und schaut weiter”: Ingrid Hora (Visuelle Künstlerin) & Maxi Obexer (Autorin)
  • “Zu dieser Zerstörung werden Männer erzogen.”: Sophie Utikal (Textil-Künstlerin) & Senthuran Varatharajah (Schriftsteller)
  • “Gewalt erspüren”: Teresa Sdralevich (Grafikerin, Illustratorin) & Rosalyn D’Mello (Feministische Autorin)

Im Juni sind die Plakate großformatig und zweisprachig im ganzen Land zu finden – in Städten und Dörfern, an Bahnhöfen, Bushaltestellen und Werbeflächen. Ab September gibt es eine zweite Plakatierung.

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Karl Trojer Wed, 06/09/2021 - 10:52

Es gilt, ehestens ein starkes Bewußtsein für die Notwendigkeit des Abbaues der patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaften aufzubauen, indem gegenseitiger Respekt bei Wertschätzung der Verschiedenheiten propagiert wird. Gewalt, verschiedenster Art, an Schwächeren darf eine demokratische, humane Gesellschaft nicht dulden ! Diese Heilung würde am raschesten erfolgen können, wenn religiöse Gemeinschaften die Gleichstellung von Frau / Mann bei sich selbst umsetzen würden.

Wed, 06/09/2021 - 10:52 Permalink