Politics | Kaufhaus

Benko hat eingereicht

Spannender kann man es nicht machen: Kurz vor Ablauf des Einreichetermins erschien Renè Benkos Bozner Partner Heinz Peter Hager und gab das Signa-Kaufhaus Projekt ab.

In allerletzter Minute hat die Signa Gruppe von René Benko ein eigenes Projekt für die Neugestaltung am Bozner Busbahnhof eingereicht. "Ich bin sehr überrascht und glücklich," macht Benko-Unterstüzterin Anna Pitarelli ihrem Erstaunen Luft, und: "Nein, bis vor einer Viertelstunde habe ich nichts davon gewusst."

Dass die Signa-Gruppe jetzt doch noch - auf sehr medienwirksame Weise - ihr Kaufhaus-Projekt abgibt, liegt daran, dass "uns die Anwälte das geraten haben," gibt Heinz Peter Hager bekannt. "Es ist nicht Taktik, sondern unsere Überzeugung, so zu handeln." Denn das Risiko auszuscheiden, und beim Projekt weg vom Fenster zu sein, war sehr groß." Man habe auch nicht auf anderen Wegen, etwa über einen Rekurs, am Projekt teilnehmen wollen.

Die Erlebnishaus GmbH hat ebenfalls heute ihr Projekt abgegeben: "Wir freuen uns über einen transparenten Vergleich mit anderen Projekten und hoffen auf eine schnelle Entscheidung der Gemeinde“, sagt Georg Oberrauch, Leiter des Projektes. „Sollten wir gewinnen, sind wir bereit im Jahr 2015 mit den Bauarbeiten zu beginnen, sofern die Gemeinde die einzelnen Genehmigungen schnellstmöglich erteilt“, so Georg Oberrauch.

"Wir hoffen auf eine faire und professionelle Bewertung diesmal," äußert sich hingegen Heinz Peter Hager. "Eine Zusammenarbeit mit der Erlebnishaus-Gruppe kommt aber weiterhin nicht in Frage."

Für die KHB GmbH, der Präsident des Verwaltungsrates Heinz Peter Hager

Das eingepackte und versiegelte Kaufhaus-Projekt der Erlebnishaus GmbH

Das Signa-Projekt in Packpapier gehüllt und mit rotem Wachs versiegelt.

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Willy Pöder Fri, 08/08/2014 - 14:20

Benko hat seinen Schuss doch noch im letzten Augenblick abgefeuert. Nun liegt die Entscheidung bei der Gemeinde Bozen. Ihr als Zielrichter ist der Urteilsspruch vorbehalten, wessen Geschoss näher am schwarzen Punkt eingeschlagen hat. Wahrscheinlich eine Zehntelmillimeter-Entscheidung. Sie wird das Ergebnis eines unvermeidlichen Wettschießens zwischen den Mitgliedern der Stadtregierung, den Repräsentanten der Parteien sowie jenen der potenten Wirtschaftsverbände sein. Und wer glaubt, Arno Kompatscher und Genossen stünden dabei abseits und würden den Fehdehandschuh erst gar nicht aufnehmen, ignoriert das profunde Interesse der Provinzverwaltung, das diese an der Umgestaltung des enormen Areals in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zwangsweise haben muss. Ein verdammt spannendes 'Kirschtaschießen', das sich da anbahnt. Beng! Beng! Wem ist der Goldfisch?

Fri, 08/08/2014 - 14:20 Permalink