Society | Inklusion

Wir lernen alle auf unsere eigene Art und Weise

Um Didaktik für inklusiven Unterricht wird es am 28. und 29. November auf einer Tagung an der Universität Bozen gehen. Darum, Mauern einzureißen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Hierzulande gilt es auch heute noch – 25 Jahre nach dem Berliner Mauerfall – Mauern abzubauen. Etwa wenn es um Integration und Inklusion in den Schulen, den Klassenzimmern und im Unterricht geht. Vor diesem Hintergrund wird am 28. und 29. November eine nationale Tagung an der Universität Bozen abgehalten. "Didattica e Inclusione Scolastica" ("Didaktik und Inklusion an Schulen") – unter diesem Motto steht die diesjährigen Veranstaltung, die 2014 bereits zum dritten Mal stattfindet.

Inklusion und Integration

Organisisert wird die Tagung vom GRIIS, dem Gruppo di Ricerca Integrazione e Inclusione Scolastica (Forschungsgruppe zu Schulischer Integration und Inklusion) der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen. Derzeit besteht die Gruppe aus acht Mitgliedern. Mit dabei, sowie an der Organisation der Tagung beteiligt, ist Heidrun Demo. "Unsere Forschungsgruppe arbeitet bereits seit einigen Jahren für die Verbreitung und Anwendung des Inklusionsindex an den Schulen. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das es den Schulen erlaubt, die interne Situation im Hinblick auf die Inklusion zu bewerten und zu verstehen. Aufbauend auf die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen können dann Maßnahmen zur Verbesserung der Situation getroffen werden", erzählt die Forscherin und Lehrende an der Universität Bozen.

Individualität und Empowerment an den Schulen

Diese können sehr vielfältig ausfallen und verschiedene Bereiche betreffen: "So etwa den Umgang mit den Eltern der SchülerInnen oder die Beziehungen zum Territorium, aber eben auch Änderungen in der Didaktik", listet Demo auf. Das Ziel ist eine Entwicklung hin zu einer Didaktik, die Raum für Unterschiede und Vielfalt bietet und diese nicht auszugleichen, sondern im Gegenteil, hervorzuheben und wertzuschätzen vermag. Ein Unterricht also, in dem jeder und jedem die Möglichkeit gegeben wird, ihren beziehungsweise seinen Fähigkeiten entsprechend zu arbeiten. Heidrun Demo ist sich sicher: "Die Schulen werden dadurch zu einem Ort, an dem alle so gut wie möglich lernen und sich willkommen fühlen können."

Worum es geht

Die Tagung Ende November soll als Plattform für LehrerInnen, ForscherInnen und akademisches Personal dienen, wo über eine Didaktik für inklusiven Unterricht berichtet, diskutiert und referiert wird. Insgesamt finden an den beiden Tagen 14 Workshops statt. Unter den über 80 ForscherInnen und Lehrenden aus ganz Italien, die im Vorfeld ihre Papers eingereicht haben, sind ungefähr die Hälfte ausgewählt worden, um in den Workshops über Erfahrungen, Forschungsergebnisse und gute Beispiele aus der Praxis zu berichten.

"Wir erwarten ungefähr 500 TeilnehmerInnen aus dem ganzen Land", berichtet Vanessa Macchia, Forscherin an der Universität Bozen und Mitglied der Forschungsgruppe GRIIS. Gemeinsam mit Heidrun Demo ist sie an der Organisation der Veranstaltung beteiligt und spricht über die Zielsetzung der Tagung: "Sie dient in erster Linie dem Austausch zwischen TeilnehmerInnen und ExpertInnen. Dieser wird einerseits im Rahmen der Workshops ermöglicht. Andererseits – und das ist heuer eine Neuheit – wird dafür auch während der Präkonferenz zum Auftakt der Tagung Platz sein."

Konkret ist die Gründung eines italienweiten Netzwerkes jener Schulen angedacht, die den Inklusionsindex bereits verwenden. "Einige werden von ihren Erfahrungen berichten und wir werden eine Mailinglist einrichten, über die die Schulen untereinander kommunizieren und gute, bereits funktionierende Praktiken austauschen können", erklärt Hiedurn Demo. Damit aus Mauern Windmühlen werden.

Das Programm sowie alle weiteren Informationen zur Tagung stehen online auf dem Blog der Forschungsgruppe GRIIS zur Verfügung.

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Christian Mair Sat, 11/08/2014 - 17:00

Erasmus in der Oberschule

Alternative bzw. zusätzliche Idee wäre ein Erasmus Programm für Oberschüler der 3. , 4. und 5. Stufe. Auf Euregio-Ebene aber auch auf EU Ebene.

Sat, 11/08/2014 - 17:00 Permalink