Society | Stellungnahme

"Wir gehen von wenigen Verfassern aus"

Die Direktion der Landesfachschule für Sozialberufe "Hannah Arendt" nimmt zum Schreiben einiger Schüler*innen zur verpflichtenden Covid-Impfung für Praktika Stellung.
Impfung
Foto: (c) unsplash

Letzte Woche wandten sich einige Schüler*innen der Landesfachschule für Sozialberufe "Hannah Arendt" in einem Brief an die Öffentlichkeit. Der Grund: Für die angestrebte Berufswahl im Sozial- und Pflegebereich seien Praktika zu absolvieren, die in vielen Fällen eine Covid-Impfung voraussetzen. Somit werde man - wegen der späten Ankündigung: von heute auf morgen - vor die Wahl gestellt: Covid-Impfung oder Abbruch der Ausbildung, heißt es im Schreiben. Nun hat sich nach Soziallandesrätin Waltraud Deeg, die für eine Gleichbehandlung aller im Bezug auf die Impfpflicht plädiert, auch die Schuldirektion der Hannah Arendt-Schule zum Schreiben geäußert.

 

Hier die Stellungnahme der Direktion im Wortlaut:

 

Liebe Schulgemeinschaft!

Am 03. November 2021 haben wir den offenen Brief einer „Schülerinitiative“ erhalten, unterzeichnet von „Einigen Studierenden der Landesfachschule Hannah Arendt“. Leider fehlen die Unterschriften des offenen Briefs, sie wurden auch nach unser Aufforderung bisher nicht nachgereicht. 

Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Verfasser*innen um wenige Studierende handelt: In diesem Schuljahr organisieren wir insgesamt 860 mehrwöchige Praktika, von Schulbeginn bis heute mussten nur vereinzelte ausgesetzt werden. Mit den betroffenen Praktikant*innen wurden bereits Gespräche geführt. Die Praktikumslehrpersonen haben einen guten Einblick in das Geschehen und stehen in kontinuierlichem Austausch mit den Studierenden. 

An der Landesfachschule für Sozialberufe Hannah Arendt gibt es ebenso wie in anderen Bereichen der Gesellschaft in Bezug auf die Covid-19 Regelungen und Maßnahmen unterschiedliche Haltungen, innerhalb des unterrichtenden und nicht-unterrichtenden Personals genauso wie unter den Studierenden und deren Eltern und Erziehungsberechtigten. Der offene Brief spiegelt sicher nicht die Meinung der Mehrheit der Studierenden wieder.

Wir beobachten die sich wandelnden Situationen aufmerksam, stehen im Austausch mit der Praxis und handeln im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und unserem Leitbild. Bei Entscheidungen beziehen wir die Qualität der Ausbildungen ebenso ein wie das Recht auf Bildung und die gesetzlichen Realitäten innerhalb des Schulbereichs und auch in den sozialen Einrichtungen. Die Studierenden wurden über alle Entwicklungen informiert. 

Wir haben uns bisher stets für Dialog und Besonnenheit eingesetzt und auch für korrekte und wertschätzende Kommunikationsformen und Abläufe. Dieses Ziel legen wir weiterhin allen Beteiligten nahe.

Ulrike Egger und Marisa Abate, Direktion

 

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Peter Gasser Mon, 11/08/2021 - 13:36

Danke, dass Sie drangeblieben sind und diese Information jetzt nachreichen:

https://www.salto.bz/de/comment/98436#comment-98436

Das Verfassen eines öffentlichen Briefes mit dem Anschein einer allgemeinen Vertretung, dann aber ohne Unterschrift und mit Verweigerung der Namensnennung, zeigt meinem Empfinden nach den Werteverfall unserer Gesellschaft.
Aus dem Anonymen heraus möchte man das Geschehen lenken - und wir alle dachten, diese Zeit sei überwunden, und wir gehen offen und ehrlich im demokratischen Diskurs miteinander um.
Mitnichten.

Mon, 11/08/2021 - 13:36 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Mon, 11/08/2021 - 14:24

In reply to by Peter Gasser

Herr Gasser,
"Das Verfassen eines öffentlichen Briefes mit dem Anschein einer allgemeinen Vertretung..." das lesen Sie heraus, ist aber m. E. überhaupt nicht so eindeutig. Man kann das eine oder das andere herauslesen oder interpretieren. Der Beginnt folgendermaßen: "Wir sind SchülerInnen der Landesfachschule „Hannah Arendt“ und wir befinden uns mitten in der Ausbildung......" Was ist daran falsch. Wo lesen Sie, dass diese Schüler/innen für alle sprechen?

Mon, 11/08/2021 - 14:24 Permalink