Zahlen lügen bekanntlich nicht. Außer in der Politik.
Das Einzige sicher ist die Mehrheit. 45 Sitze hat der Bozner Gemeinderat. Demnach braucht eine Regierungskoalition mindestens 23 Stimmen um die Mehrheit im Gemeinderat zu haben. Es ist ein hauchdünne Mehrheit, mit der man bereits mehrmals regiert hat.
Demnach wäre eine Mitte-Links-Koalition aus PD, SVP. Grüne und Lista Caramschi durchaus möglich.

Mit einer Stimme Mehrheit würde diese Regierungsmehrheit aber einer Zitterpartie gleichkommen. Deshalb dürften die Parteien auf jeden Fall darauf trachten, diese Koalition zu erweitern. Renzo Caramaschi umwirbt bereits jetzt, die Liste von Angelo Genaccaro. Mit den zwei Mandataren dazu wäre die Mitte-Links-Koalition auf jeden Fall stabiler.

Am 22. Mai könnte aus der Stichwahl durchaus auch Mario Tagnin als neuer Bozner Bürgermeister hervorgehen. Dann aber wird die Suche nach einer Mehrheit noch weit komplizierter. Mitte-Rechts geht sich rein mathematisch nicht aus. Wenn der PD und die SVP nicht mitmachen, was wohl eher ausgeschlossen werden kann.
In Frage käme dann eine Art große Koalition. Man käme damit auf konfortable Mehrheit von 27 Sitzen.

Es gibt aber durchaus auch ein Konstellation in der die stärkste Partei in die Opposition gedrängt werden könnten. Nennen wir sie die Regenbogenkoalition. Neben der Linken, den Grünen müsste dann die 5-Sterne-Bewegung eingebunden werden. Die SVP wäre dann draußen. Die Grünen und die 5-Sterne-Bewegung könnten die nötigen deutschen Regierungsmitglieder stellen

Vor allem letztere Variante dürfte aber eher der Phantasie als der realen, politischen Situation entsprechen. Denn die SVP wird sich kaum in die Opposition drängen lassen. Vor allem aber würde der Regenbogen – wie es in seiner Natur liegt – kaum lange erhalten bleiben.