Des Großoffiziers Fußabdruck
Skirama ist der Verbund der Liftbetreiber rund um den Kronplatz und Auftraggeber für das MMM n°6. Der Verbund besteht seit gut drei Jahrzehnten. Irgendwie ist er gottähnlich, denn seine schützende Hand liegt gebieterisch über der Kuppel und zerdrückt jedes fremde Bestreben, sich am Guglhupf sattzuessen. X-Milliarden Lire zuerst und Dutzende Millionen Euro danach wurden in den vergangenen 60 Jahren an die Hänge aller vier Himmelsrichtungen geklebt. Und was im Laufe der Jahrzehnte dabei herausgekommen ist, nennen des Berges Paten heute stolz: Südtirols Skiberg N°1.
Das dürfte er zweifellos sein. Jedenfalls ich kenne keinen anderen, der mit dem Kronplatz auch nur annähernd vergleichbar wäre. Die unheimliche Förderkapazität sei an einem einzigen Beispiel festgemacht: Die Kapazität der Gipfelbahnen rund um den Kronplatz reicht, um die Bevölkerung aller Dörfer am Fuße desselben (St. Vigil, St. Lorenzen, Bruneck, Percha, Olang) im Falle einer Naturkatastrophe locker innerhalb eines Vormittags zu evakuieren und auf den Berg in Sicherheit zu bringen. Einzige Voraussetzung hierfür wäre allerdings, dass nicht der Berg selbst das Übel ist. Alte Bauern-Weise wagen zu behaupten, irgendwann verliert der Berg infolge des ständigen "Einweichens" den Halt, bricht auseinander und donnert zu Tal. In dem Falle kämen die Bahnen herunter und nicht die Menschen mittels ihnen den Hang hinauf. Ein unerwünschtes Entgegenkommen jedenfalls.
Die Kapazität der Gipfelbahnen rund um den Kronplatz reicht, um die Bevölkerung aller Dörfer am Fuße desselben (St. Vigil, St. Lorenzen, Bruneck, Percha, Olang) im Falle einer Naturkatastrophe locker innerhalb eines Vormittags zu evakuieren und auf den Berg in Sicherheit zu bringen.
Nichtsdestotrotz: Die Urlauber, sie kommen nach wie vor sehr zahlreich ins Pustertal und im Winter ganz speziell auf den Kronplatz. Allein die Gemeinde Bruneck notiert rund eine halbe Million Nächtigungen per Anno. Die Aufenthaltsdauer schwankt zwischen 4 und 5 Tagen hin und her. Der Trend zum Kurzurlaub hält an. Buchungen von einer Woche und mehr sind mittlerweile eine Rarität. Für die Beherbergungsbetriebe sind kürzere Aufenthalte mit höheren Kosten verbunden, verursacht u.a. durch den öfteren Wechsel. Sinkt einerseits die Aufenthaltsdauer, schrumpft andererseits die Bettenauslastung, es sei denn, es gelingt, das Defizit über ein Plus bei den Ankünften auszugleichen. Das hat in den letzten Jahren in den Gemeinden rund um den Kronplatz recht gut geklappt. Die prognostizierten Einbrüche bei den Ankünften blieben im Pustertal, bis auf wenige Ortschaften abseits der Skiarenen, aus. Einzelne Gebiete verzeichneten sogar Zuwächse bis zu 3 Prozent. Damit konnten Betten-Belegungslöcher, verursacht durch den kürzeren Gästeverbleib, gestopft werden.
Krise hin oder Krise her. So man den Tourismusaposteln glauben will, steht die Branche erneut vor großen Herausforderungen. Die Natur, das Brauchtum, die Gastronomie, die Akzeptanz, die Herzlichkeit – das alles seien tragende Säulen der Südtiroler Fremdenverkehrswirtschaft, doch müssten sie durch zusätzliche ergänzt werden. Was nun den Kronplatz anlangt, so soll dieser mit dem Messner-Mountain-Museum Corones eine echte Attraktion bekommen und entsprechend punkten. Das Museum "Fels" sollte eigentlich noch im heurigen Sommer eröffnet werden. Davon kündet zumindest eine Infotafel an der Baustelle. Damit wird freilich nix. Man ist mit den Arbeiten im Verzug. Doch für den Herbst, vielleicht gar noch bevor die Bahn den Sommerbetrieb im Oktober einstellt, erscheint eine Eröffnung durchaus möglich. Wenn nicht, dann rutscht sie halt auf den Beginn der Wintersaison ab. Auch kein Malheur. Der „Fels“ wird’s aushalten. Jedenfalls kommt die Zeit, wann Concordias Glockenschlag am Bergmuseum sein Echo finden wird.