Politics | Mobilität

Kein Grund, sich auszuruhen

Christian Tschurtschenthaler sieht Einsparpotentiale im öffentlichen Verkehrssystem - trotz Südtiroler Glanzleistung. Die Gelder könnten für "anstehende Projekte" genutzt werden.

“Es könnten noch mehr sein”, ist Christian Tschurtschenthaler überzeugt. Der ehemalige Bürgermeister von Bruneck und derzeitige SVP-Landtagsabgeordnete lobt die vielen Südtiroler, die mittlerweile das Auto stehen lassen und auf die Bahn umgestiegen sind. Doch sind es für ihn noch nicht genug. “Das Bild des alten und schwerfälligen Zuges ist bei vielen noch verankert, wir müssen unsere Einstellung ändern”, schreibt Tschurtschenthaler in einer Aussendung. Dass sich die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bewährt, zeigt eine jüngste ASTAT-Studie zur Zufriedenheit der Südtiroler Bevölkerung mit den öffentlichen Diensten. 70 Prozent der Befragten hatten angegeben “großes” oder “ziemliches” Vertrauen in die Eisenbahnen zu haben, bei den Überland- und Stadtbussen waren es sogar über 90 Prozent.

Kein Grund, für Christian Tschurtschenthaler, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Zwar sei die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol doppelt so hoch wie im restlichen Staatsgebiet und die hiesige Mobilitätspolitik “vorbildlich”,  “dennoch gibt es noch Einsparungspotential”, meint der SVP-Abgeordnete. Insbesondere sollen Bus- und Bahnangebot besser aufeinander abgestimmt werden. Pläne dafür gibt es bereits im vor Kurzem von der Landesregierung abgesegneten Gesetzesentwurf zur öffentlichen Mobilität. Die frei gewordenen Ressourcen könnten laut Tschurtschenthaler für anstehende Projekte genutzt werden: “Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs stehen große Investitionen an. Projekte wie die Elektrifizierung der Vinschger Bahn, die Riggertalschleife oder die Begradigung Meran-Bozen werden hohe finanzielle Mittel in Anspruch nehmen.”. Konkrete Optimierungsmöglichkeiten sieht der Pusterer Landtagsabgeordnete in seinem Heimatbezirk, etwa bei den Skibussen: “Nicht alle Skibusse müssen direkt zu den Talstationen der Skigebiete fahren”, ist Tschurtschenthaler der Meinung, “vielmehr sollten sie die Skifahrer zu den Zugbahnhöfen bringen. Mit dem Halb-Stunden-Takt und Haltestellen direkt vor den Aufstiegsanlagen könnten diese ihren Zielort schneller, bequemer und letztendlich auch günstiger erreichen.”