Society | Flüchtlingstragik und menschenwürdige Aufnahme

Kein Öl, nur Menschen

wäre Öl im Spiel, würden Heere sich bewegen und die Milliarden fließen (erinnern wir uns an den Irak-Krieg); aber es sind nur Menschen, und zudem mittellose, die dem Abgeschlachtetwerden oder dem Hunger entfliehen wollen!
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KEIN ÖL, NUR MENSCHEN

wäre Öl im Spiel, würden Heere sich bewegen und die Milliarden fließen (erinnern wir uns an den Irak-Krieg); aber es sind nur Menschen, und zudem mittellose, die dem Abgeschlachtetwerden oder dem Hunger entfliehen wollen! Wo bleibt unser „christliches“ Europa, wo hat man die Menschenrechte, das Recht auf würdiges Leben, die Liebe vergraben ? Was sich derzeit an den Außengrenzen Europas abspielt, deutet auf den Beginn einer Völkerwanderung hin, der wir, auch als einzelne Bürger, nicht tatenlos zuschauen können. Als im 4 bis 6. Jahrhundert n.Ch. die Germanen aus dem Norden und Osten nach dem Süden strömten, waren sie nicht etwa von Hunnen getrieben, sondern von Hungersnot (diese würden derzeit als „Wirtschafts-Flüchtlinge“ wieder abgeschoben). Und die meisten von uns, hier sicher und gut Lebenden, sind Nachkommen dieser Bajuwaren, Alemannen, Goten, Franken, Langobarden... und, vor 60.000 Jahren waren „wir“ noch alle Afrikaner ! Wer heute noch Mauern um sein kleines Daheim zieht, hat von der Geschichte nichts gelernt. Wir brauchen mehr denn je Solidarität mit diesen Notleidenden. Die reiche EU hat diesbezüglich bisher kläglich versagt, dies scheint sich zu bessern. Sie und ihre Staaten können und müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass den vor Krieg und Hunger fliehenden Menschen Lebensmöglichkeiten geboten werden. Die Behörden allein sind damit überfordert, wir als Bürger können wesentlich dazu beitragen, dass diese Mitmenschen nicht in Ghettos in Verzweiflung und Depression verfallen, sondern menschenwürdig unter uns Aufnahme finden. Es gibt Wege, einerseits die finanziellen Mittel dafür bereitzustellen und andrerseits in unseren Gemeinden, durch solidarisch handelnde Kleingruppen, menschenwürdige Aufnahme und Integration, von z.B. von 5 Familien je 3500 Einwohner, zu ermöglichen. Das wären für ganz Südtirol jährlich ca. 3500 Menschen; in 10 Jahren nur 7% der bereits ansässigen Bevölkerung, was für Italien 3,5 Mio und für Deutschland 5,6 Mio Menschen entspräche, also nicht als besondere Gefahr dargestellt werden kann. Leute wie der Salvini der Lega-Nord müssten begreifen, dass ihre „langobardi“, die sie mit erhobenen Schwert als Eroberer in ihrem Logo darstellen, Flüchtlinge waren...