Society | Verhandlungen

Lichtblick für Hausärzte

Gehaltsaufbesserungen in Sicht, Protestaktionen auf Eis gelegt – vorerst. "Die Bereitschaft ist nach wie vor da", warnt Susanna Hofmann.

Sie waren bereit, sofort nach den Verhandlungen auf die Barrikaden zu gehen, wären diese erfolglos verlaufen. Doch die Hausärzte können aufatmen. Nach einem mehrstündigen Treffen des Hausärzte-Landesbeirats mit Ressortchef Michael Mayr und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker – die ursprünglich nicht teilnehmen wollte – stand fest: Von Protestaktionen sehen die Gewerkschaften ab. “Vorerst”, wie Susanna Hofmann von der Ärzte-Gewerkschaft SNAMI betont. Sie war am Donnerstag bei den Gesprächen dabei. “Es hat schlecht angefangen, aber besser aufgehört”, berichtet sie. Dass sie mit den Ergebnissen zufrieden sei, sei aber zu viel gesagt. Doch immerhin wurde in Sachen Gehaltsverluste, die die Hausärzte derzeit hinnehmen müssen, ein erstes Zeichen gesetzt. Der Lohn soll aufgebessert werden (zum ersten Mal seit 2009) und es gibt Gehaltsnachzahlungen. Darüber hinaus erhalten Gemeinschaftspraxen und vernetzte Praxen wieder Förderungen. “Wir sind auf dem Weg, den ganzen Verlust wieder gut zu machen”, meint Hofmann.

Jedoch sei noch nicht sicher, ob wirklich alle Hausärzte, die seit 1. August auf 10 bis 25 Prozent ihres Gehalts verzichten müssen, auf ihr ursprüngliches Gehalt, das sie vor den Kürzungen erhielten, zurückgestuft werden. Bei der SNAMI will man weiterhin wachsam bleiben. “Wir werden nun von Woche zu Woche sehen, ob und wie die Verhandlungen weitergehen”, sagt Hofmann. “Und wir sind nach wie vor bereit, Protestaktionen zu starten, wenn wir sehen, dass die Gespräche ins Stocken geraten.” Eine klare Ansage. Doch das Treffen vom Donnerstag deutet Hoffmann bereits als “einen kleinen Beginn für Besserung”.