Politics | Verkehr

Streitthema SLOT-System

Welche Folgen wird das sogenannte SLOT-System, sprich das Buchungssystem für den Brennerkorridor, auf die heimische Wirtschaft haben? Das wird sich erst zeigen.
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Foto: Autostrade del Brennero
Über die Frage, wie der Verkehr auf dem Brenner-Korridor bis zur Fertigstellung des BBT geregelt werden soll, scheiden sich derzeit die Geister. Während sich die Handelskammer Bozen für eine Aufhebung der Tiroler Fahrverbote ausspricht, wollen das Bundesland Tirol und Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria keinen Millimeter davon abrücken. Dagegen hat das Land den Vorschlag einer buchbaren Autobahn von Verona bis München auf den Tisch gebracht. Welche Folgen das für die heimische Wirtschaft haben könnte, war gestern (9. Mai) Gegenstand einer Landtagsdebatte. Eingebracht hatte die Anfrage der Pusterer Wirtschaftsvertreter Gert Lanz, der wissen wollte, inwieweit die Bedürfnisse der Betriebe in Sachen Flexibilität, Zeitfenster für Buchungen, Zeitfenster für das Einlösen der Fahrberechtigung, Vergabe von Fahrberechtigungen, Handel mit Fahrberechtigungen, Konflikt mit Lenk- und Ruhezeiten, Einfluss von Staus und Ausnahmen für beispielsweise Lebensmitteltransporte berücksichtigt worden sind. Weiters wollte Lanz in Erfahrung bringen, ob die Interessenvertretungen in der Planungs- wie auch in der Umsetzungsphase miteinzubezogen werden.
 
 
 
„Der Vorschlag eines SLOT-Systems, das als Dosiersystem bzw. Managementsystem zur Regelung des Verkehrs auf der Brennerachse gedacht ist, war unbedingt notwendig, um die Diskussionen darüber auf jenen Ebenen vorzubringen, welche die Entscheidungskompetenzen darüber haben“, so der für Mobilität zuständige Landesrat Daniel Alfreider. Gesprochen werde zwar immer von einem Korridor, sehr oft stehe in den Diskussionen jedoch nur der eigene Autobahnabschnitt vor der Haustür im Vordergrund. „Wir möchten den Bogen über alle Beteiligten spannen und den Korridor von München bis nach Verona wieder in den Mittelpunkt rücken“, erklärte Alfreider und betonte, dass man auch zukünftig vor einem Verkehrs- und Risiko-Problem stehe, wenn man es nicht schaffe, die Informationen über diesen Korridor, vom Baustellenmanagement über Verkehrssituationen und Feiertage, Verlademöglichkeiten sowie freie Trassen, zu gemeinsam diskutieren.
 
 
 
 
 
„Die vorliegende Machbarkeitsstudie zu einem digitalen Dosiersystem dient als Grundlage für weitere Vertiefungen. In dieser Expertise wollte man die rechtlichen und technischen Grundlagen erarbeiten, um zwischen den betroffenen Ländern Südtirol, Tirol und Bayern und der technischen Arbeitsgruppe, die sich mit der Umsetzung auseinandersetzt, eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Die Umsetzung eines solchen Systems muss aber auf Ebene der Nationalstaaten erfolgen, somit werden alle offenen und detaillierten Fragen erst dann geklärt, wenn die grundsätzliche Entscheidung für eine Umsetzung getroffen worden ist“, so Alfreider, der die Anregung aufnahm, die verschiedenen Interessensgruppen in der nächsten Phase wie auch in der Umsetzungs-Phase miteinzubeziehen. Welche Auswirkungen die Einführung eines SLOT-Systems auf die heimische Wirtschaft haben wird, kann man derzeit also noch nicht abschätzen.
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Andreas Thanei Fri, 05/12/2023 - 11:45

In reply to by Manfred Gasser

Man kann in ganz Südtirol keinen Güterwagen geschweige einen ganzen Güterzug be- oder entladen. Die ganzen vorhandenen Strukturen wurden in den letzten Jahren abgebaut bzw. stillgelegt. Der Schienengüterverkehr in Südtirol ist Transitverkehr. Die Schiene wurde in den letzten Jahren totgespart.

Fri, 05/12/2023 - 11:45 Permalink