Sports | FC Südtirol

Es ist vorbei!

Der FC Südtirol beendet seine Saison mit einer Heimniederlage gegen Palermo (0:1). Für den FCS ging es in erster Linie darum, Spieler zu verabschieden. Auch den Trainer?
Federico Valente
Foto: Ufficio Stampa FCS - Foto Bordoni
  • Muss er nun doch gehen oder darf er bleiben? Die Rede ist natürlich von Federico Valente, (noch) Trainer des FC Südtirol. Wars das etwa schon wieder für den neuen Trainer des FCS? Das war die eigentliche Frage, die sich alle stellten - im Stadion, vor den Geräten beim Streaming, und gewiss auch die Spieler. Valente schaute schon etwas bedient aus an diesem Freitag Abend, vielleicht wars auch der Heuschnupfen. Hat Valente überhaupt Heuschnupfen? Ach, lassen wir das...

  • Alle dürfen einmal ran

    Ein paar taktische Anmerkungen:

    • Südtirol formierte sich wie gewohnt im 3-4-2-1, das defensiv meistens zum 5-3-2 wurde (Merkaj und Odogwu bildeten dann das erste Pressingduo).
    • Valente ließ viele Spieler auflaufen, die sonst nur selten zum Einsatz kamen. Das zeigte sich deutlich im Angriffsspiel. Ohnehin hatte der FCS über die Saison hinweg Probleme, wenn es darum ging, mit Ball eigenes Offensivspiel zu praktizieren; fehlt dann auch noch Casriaghi, bleiben die Überraschungsmomente fast völlig aus.
    • Palermo tat mit Ball nicht viel, verteidigte im tiefen MIttelfeldpressing und versuchte nach Ballgewinn schnell zum Torabschluss zu kommen. Das gelang auch nicht wirklich
  • FC Südtirol im Spielaufbau: Abermals bewegen sich die zentralen Mittelfeldspieler "zu viel", Arrigoni kippt in dieser Szene heraus, Peeters lässt sich zurückfallen. Die zentralen Zonen sind so nicht besetzt, ein geordnetes Spiel ins Angriffsdrittel quasi nicht möglich Foto: SALTO
  • Südtirol offenbarte wieder die altbekannte Schwäche: Das Spiel mit Ball.

    Sowohl im Spielaufbau, als auch dann in höheren Zonen, machten die Südtiroler viele taktische Fehler. Die zentralen Mittelfeldspieler ließen sich in den falschen Momenten zurückfallen (oder kippten heraus) oder aber sie besetzten erst gar nicht die wichtigen Zonen - z. B. den 10er-Raum. Nun konnte man in so einem Spiel, in dem es für Südtirol nur noch darum ging, verdiente Spieler zu verabschieden oder ihnen Einsatzzeiten zu gewähren, nicht erwarten, dass sich plötzlich alles änderte. Dennoch muss das noch einmal erwähnt werden, weil es ein Abbild der gesamten Saison war: Pressing war gut, Ballbesitz nicht.

    "Ging nicht mehr um viel"

  • Der FCS in Ballbesitz: Der 10er-Raum (gelb) ist völlig verwaist. Palermo kann sich zusammenziehen und keine große Mühe, die Angriffe Südtirols zu verteidigen Foto: SALTO
  • DIe Südtiroler hatten durchaus mehr vom Spiel, konnten das aber nicht in Dominanz oder Torgefahr übersetzen. Das Spiel blieb folglich über weite Strecken ereignisarm. Palermo gelang irgendwie der Führungstreffer, Südtirol hatte dann - zugegeben - auch seine Torchancen und gefährlichen Momente, aber man merkte allen an: Ging nicht mehr um viel. 

  • Was passiert mit Valente?

    Federico Valente: Bleibt er oder muss er gehen? Foto: FC Südtirol

    Die Frage, die eigentlich alle beschäftigte, blieb bis zuletzt und darüber hinaus unbeantwortet: "Was macht Valente?"

     

    Aus taktischer Sicht kann man dem FCS nur raten: Lasst den Mann machen. Valente hat die Mannschaft defensiv stabilisiert und sogar weiterentwickelt und das Pressing verfeinert. Er hat nach einigen Partien auch eine angemessene Grundstruktur für sein Team gefunden, welche zu den Fähigkeiten der wichtigsten Spieler (Tait, Casiraghi) passt. Gewiss, das Spiel mit Ball ist mitunter schmerzhaft mitanzuschauen, vor allem wenn man sich vergegenwärtig, dass das mit den Prinzipien in der Defensive ja funktioniert. Nur offensiv hatl nicht - so ganz und gar nicht. Der FCS müsste im Sommer (in Vorbereitung auf die neue Saison) jedenfalls daran arbeiten und sich weiterentwickeln. Verteidigen kann halt jeder, auch in der Serie B. Und weils einfacher ist, zu verteidigen, macht das eben auch jeder. Mit dem Offensivspiel ist es ähnlich: Könnte eigentlich auch jeder, traut sich halt nur niemand so richtig.