Politics | Elena Artioli

Spagnolli: "Sie ist ein Wahlkampagnen-Mensch"

Luigi Spagnolli sieht Elena Artiolis Anfrage beim PD als Vorteil und gibt zu bedenken: Eine Abfuhr kann sich der PD "nicht leisten".

Liliana Di Fede hatte sich nach Rom aufgemacht. Am 9. Juli war die Südtiroler PD-Chefin mit der gesamtstaatlichen PD-Spitze zusammengetroffen. "Der brisante Fall Artioli sei nur einer der Tagesordnungspunkte gewesen", schreibt die Tageszeitung Dolomiten. Di Fede wollte aufklären, die kleinräumige Struktur Südtirols vor Augen führen. Wo jeder jeden kennt kann nicht jeder tun was er will: "Ein Parteibeitritt Artiolis sei sowohl für die Parteimitglieder als auch für die BürgerInnen schwierig zu verstehen", erklärt Di Fede.

Rückblick auf das Jahr 2009, Moscheestreit in Südtirol:

Für hitzige Debatten hatten im Vorfeld vor allem Aussagen der Lega-Landtagsabgeordneten Elena Artioli gesorgt. Sie hatte angekündigt, ein Schwein mitzutragen. Später relativierte sie ihre Aussagen und sprach von einem „Scherz“. „Jeder muss die Möglichkeit haben, seine Religion frei zu leben.“ Der Missbrauch von Religion für politische Zwecke, stelle eine Gefahr dar, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Für Elena Artioli sind dies „verblüffende Worte“. Durnwalder habe „leicht reden“, so Artioli in einer Presseaussendung. „Solange sich das Islamische Zentrum nicht unter oder neben der eigenen Haustür befindet, ist es sehr leicht ja zu sagen.“ Der Landeshauptmann solle die Genehmigung für ein solches Zentrum in seiner Heimatgemeinde Pfalzen erteilen.

Luigi Spagnolli widerspricht, und bricht eine Lanze. "Grundsätzlich dürfen wir es uns als PD nicht leisten, eine Person, die zu uns kommen will, nicht kommen zu lassen, wegen ihrer politischen Geschichte." Entschuldigungen müssten reichen, meint Spagnolli, er sei "für den sozialen Frieden. Di Fede relativiert: "Es gibt kein grundsätzliches Veto des PD gegen Elena Artioli. Aber nicht von heute auf morgen und nicht auf diese Art und Weise." Spagnolli möchte nicht der sein, der Artioli "Tür und Tor öffnet", aber sie ist ein hervorragender Wahlkampagnen Mensch. Und in einem Wahlkampf habe ich sie lieber an meiner Seite als meine Gegnerin."