Politics | SVP

Die Beruhigungspille

SVP-Obmann Philipp Achammer und Landeshauptmann Arno Kompatscher versuchen in einer gemeinsamen Aussendung die Wogen um die Parlamentswahlen zu glätten.
SVP Kompatscher Achammer
Foto: SVP Mediendienst
Die Berichte über die Kandidaturen zu den Parlamentswahlen und den dahinterstehenden Machtkampf innerhalb der SVP haben die Nervosität unterm Edelweiß in diesen Mittsommertagen deutlich ansteigen lassen.
Während Julia Unterberger und Manfred Schullian gegenüber RAI Südtirol die Leseart einer gegen sie und Arno Kompatscher gerichteten Kandidatensuche bestätigen, wiegelt SVP-Obmann Philipp Achammer seit Tagen ab. Seine Botschaft: Alles nur normale demokratische Dialektik in einer Sammelpartei.
Aber auch SVP-EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und Michael Kaufmann, Obmann SVP Bezirkslandwirtschaftsausschuss Burggrafenamt fühlen sich bemüßigt in eigenen Stellungsnahmen gegen diese Interpretation zu wettern. Der Meraner Landwirtschaftsausschuss hat bekanntlich Martin Ganner als Gegenkandidat zu Julia Unterberger lanciert.
"Wir sind der Meinung, dass der interne Wettbewerb zwischen zwei Persönlichkeiten, welche unterschiedliche Themenbereiche als ihre Schwerpunkte erklärt haben, für die Südtiroler Volkspartei nur von Nutzen sein kann", schreibt der Vorsitzende Kaufmann in einer Aussendung. Und weiter: "Es besteht somit kein uns bekannter Grund warum der Landeshauptmann auch mit einem eventuellen Senator Ganner nicht eine gute Zusammenarbeit im Interesse Südtirols haben sollte."
Für den Landwirtschaftsausschuss ist die "Geschichte an den Haaren herbeigezogen" und man stellt sich in der Aussendung hinter die Person von Landeshauptmannes Arno Kompatscher.
 

Wettbewerb der Ideen

 
Am späten Mittwochnachmittag folgt dann eine gemeinsame Presseaussendung von SVP-Obmann Philipp Achammer und Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Beide sprechen sich für einen offenen und fairen parteiinternen Wettbewerb im Hinblick auf die parteiinterne Abstimmung vom 16. August aus.
Der Parteiausschuss habe die Entscheidung darüber, wer als Kandidat/in bei den parteiinternen Vorwahlen antreten dürfe und wer schließlich am 25. September bei den Parlamentswahlen für die Südtiroler Volkspartei ins Rennen gehen wird, bewusst den Ortsgruppen bzw. für den Senatswahlkreis Bozen-Unterland dem Parteiausschuss übertragen. Die Basiswahl werde offen und transparent ablaufen.
Jede Personenwahl sei immer auch eine Entscheidung über Gewichtung von Kompetenzen und inhaltlichen Schwerpunkten, die von den jeweiligen Kandidaten/innen repräsentiert werden. Der Wettbewerb der verschiedenen Ideen und Ausrichtungen sei gerade eine der Stärken der Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei.
Diesen Prinzipien entsprechend trete man geschlossen auf, so Parteiobmann und Landeshauptmann. Die Ortsgruppen und der Parteiausschuss werden ihre Wahl mit Sicherheit nach bestem Wissen und Gewissen treffen. Denn in Rom stehen nicht Interessen einzelner Gruppierungen im Mittelpunkt, sondern Ausgleich und eine starke Vertretung Südtirols zur Verteidigung, Absicherung und Erweiterung unserer Autonomie, so Achammer und Kompatscher.
Da Spitzenpolitiker wohl kaum auf Zeitungsenten reagieren ist der Hintergrund dieser gemeinsamen Stellungnahme klar.
Arno Kompatscher und Philipp Achammer wollen die Wogen unterm Edelweiß glätten.
Es wird sich zeigen, ob das wirklich gelingt.