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Wohin geht’s nach Monte Pana?

Der Sessellift in St. Christina soll mit einer neuen Bahn nach Monte Pana ersetzt werden. Die Nachbargemeinden genehmigten aber zwei unterschiedliche Projekte dafür.
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Foto: Bürogemeinschaft BCG Ingenieure
Eines ist klar: Es braucht eine neue Aufstiegsanlage aus dem Grödnertal zum Naherholungsgebiet Monte Pana, das sich unterhalb des Langkofels befindet. Monte Pana gehört zum Gemeindegebiet von St. Christina, dort befindet sich auch ein in die Jahre gekommener Sessellift nach Monte Pana. Nun haben St. Christina und Wolkenstein zwei unterschiedliche Bauprojekte mit anders gelegenen Talstationen für die Aufstiegsanlage nach Monte Pana genehmigt. Nach Erstellung der Umweltgutachten der Projekte wird die Entscheidung bei der Landesregierung liegen.
 
 

Dorfzentrum aufwerten

 
In der Gemeinde St. Christina setzen sich die SVP und die Bürgerliste St. Christina schon seit Jahren dafür ein, dass eine neue Aufstiegsanlage von der im Zentrum gelegenen Sportzone Iman nach Monte Pana führen soll. Das Unternehmen Sunpana hat hierfür beim Amt für Umweltprüfungen einen Antrag für eine Standseilbahn eingereicht. Das Projekt wurde Ende letzten Jahres im Gemeindeausschuss von St. Christina beschlossen.
 
 
Der „Standort ‚Iman‘ ist zentral im Dorfkern gelegen und ist für die Aufwertung des Dorfzentrums lebenswichtig. Die Landesregierung in Bozen und der hds haben sich das Ziel gesetzt, die Ortskerne zu beleben. Oberste Priorität ist die Nahversorgung. Handel, Dienstleistungen, Bars und Restaurants sollen weiterhin im Ortskern angesiedelt bleiben“, schreibt der Bürgermeister Christoph Senoner in einer Stellungnahme an das Amt für Umweltprüfungen. Die geplante Talstation im Dorfkern belebe das Dorf und bringe die Einkaufskraft in das Zentrum.
 

Anschluss ans Skikarussel

 
Grund für die Stellungnahme ist das zweite beim Amt eingereichte Bauprojekt des Unternehmens Alpenpana, das seit 2007 den Sessellift betreibt. Das Unternehmen will auch eine neue Aufstiegsanlage nach Monte Pana errichten. Allerdings hat es eine Kabinenumlaufbahn geplant, deren Talstation nicht in Iman in St. Christina, sondern in Ruacia, im Gemeindegebiet von Wolkenstein, in der Nähe der Kabinenbahn Saslong liegt.
Auch dieses Projekt wurde von der zuständigen Gemeinde im März abgesegnet, drei Monate nach dem Gemeindebeschluss der Aufstiegsanlage in St. Christina. „Es gab wenig Absprache zwischen den Gemeinden“, gibt der Bürgermeister von St. Christina, Christoph Senoner, zu.
Der Bürgermeister von Wolkenstein, Rolando Demetz, befürwortet die Kabinenumlaufbahn von Ruacia nach Monte Pana, weil das „die verkehrstechnisch beste Lösung“ sei. In Ruacia startet die Aufstiegsanlage zum Skigebiet Gröden, das Teil des Skikarussels Dolomiti Superski mit über 1.220 Kilometern Piste ist.
 
 
Da St. Christina vergleichsweise wenig Betten habe, wäre es laut Demetz auch aus wirtschaftlicher Sicht besser, die neue Aufstiegsanlage nach Monte Pana in Ruacia zu bauen. Allerdings könne die Gemeinde nur jene Projekte beurteilen, die in ihrem Gemeindegebiet eingereicht wurden. Der Vorschlag von Sunpana sei also die Angelegenheit von St. Christina, da das Projekt auf ihrem Gemeindegebiet liegt.
Laut dem Amtsdirektor für Umweltprüfungen, Paul Gänsbacher, hat der von der Landesregierung ernannte Umweltbeirat dem Projekt von Alpenpana ein negatives Gutachten ausgestellt. Nun muss die Landesregierung darüber entscheiden. Bei dem Projekt von Sunpana steht das Gutachten des Umweltbeirates noch aus, auch hier fällt das letzte Wort durch die Landesregierung.
 

Tourismus in den Dolomiten

 
In der nicht-technischen Zusammenfassung des Alpenpana-Projekts argumentieren die beauftragten Bauingenieure BCG dafür, dass die Kabinenumlaufbahn bei der berühmten Piste für die Herrenabfahrt der Ski-Weltcups die bessere Variante sei. Dabei beziehen sie sich auf den 2011 erstellten Masterplan „Gardena Vision“, den Arbeitsgruppen aus den fünf Gemeinden Wolkenstein, St. Christina, St. Ulrich, Lajen und Kastelruth gemeinsam mit der Eurac erarbeitet haben.
Laut BCG sehe der Masterplan vor, die Aufstiegsanlage im Gebiet Ruacia in der Nähe der Anlage Saslong zu errichten. Damit starte sie „an einem strategisch günstigeren, aber für das historische Einzugsgebiet des Monte Pana, das von der Ortschaft St. Christina dargestellt wird, gleicht gut erreichbaren Ort“, so die nicht-technische Zusammenfassung.
Im Masterplan von Gröden steht allerdings nur, dass die Skigebiete qualitativ verbessert und nicht ausgebaut werden sollen. Eine Aufstiegsanlage nach Monte Pana wird namentlich nicht genannt. Diese Entscheidung sei getroffen worden, „um den Anforderungen an einen nachhaltigen Tourismus im UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten gerecht zu werden“. Nun müssen also Umweltbeirat und Landesregierung entscheiden, welche Bahn von welcher Talstation nach Monte Pana fahren darf.