Politics | Pustertal

Keine Grüne Umweltstadträtin

Weil Johanna Schmiedhofer Ganthaler die Seiten gewechselt hat, fordert die Opposition eine Neubesetzung ihrer Ämter in der Gemeinde Bruneck: Elisabeth Mair von den Grünen und Anna Vicentini vom Team K.
Elisabeth Mair, Anna Vicentini
Foto: SALTO/Gemeinde Bruneck
  • Nachdem in Bruneck die langjährige Grüne Gemeinderätin Johanna Schmiedhofer Ganthaler in die Regierungsmehrheit geholt wurde, fordert die Opposition klare Verhältnisse ein. Schmiedhofer Ganthaler wird, wie bereits angekündigt, morgen das Amt der Umweltstadträtin übernehmen. Denn im Juni war SVP-Stadtrat Reinhard Weger wegen einer medial ausgetragenen Schlammschlacht mit Parteikollege und Bürgermeister Roland Griessmair zurückgetreten. 

  • Johanna Schmiedhofer Ganthaler: Sie sitzt als Vertreterin der Minderheit in mehreren Gremien der Gemeinde. Foto: privat

    Da sich im Jahr 2021 aufgrund einer Nachbesetzung in den Reihen des Team K das Geschlechterverhältnis im Brunecker Gemeinderat geändert hat, hat die SVP dringend nach einer weiblichen Nachbesetzung von Weger gesucht, wie es das Regionalgesetz Nr. 2/2018 vorsieht. Die Wahl fiel auf Johanna Schmiedhofer Ganthaler. Die Grüne Gemeindepolitikerin zögerte nicht lange und wechselte die Seiten, wie sie im SALTO-Interview erklärt. 

    Da sie als Vertreterin der Minderheit drei Ämter in der Gemeinde innehat, fordern Team K und Grüne nun eine Neubesetzung, wie es die Satzung und Geschäftsordnung des Gemeinderates der Stadt Bruneck festlegen. Als Vizegemeindepräsidentin schlagen die Minderheitenparteien Anna Vicentini vom Team K vor, für die Umweltkommission und den Beirat für Ensembleschutz Elisabeth Mair von den Grünen. Der Vorschlag soll in der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag diese Woche zur Abstimmung vorgelegt werden. 

    Mair, Jahrgang 1960, arbeitet als Architektin und Baubiologin und sitzt seit den Gemeindewahlen im Jahr 2020 zum ersten Mal für die Grünen Brunecker im Gemeinderat. Vicentini, Jahrgang 1985, ist ebenso politische Neueinsteigerin und arbeitet bei einer Unternehmensberatung. Sie kritisiert das Vorgehen der Stadtregierung als „absolut despotisch und respektlos gegenüber dem Verwaltungs- und Rechtsapparat“ der Gemeinde. 

    Zudem stelle es einen Interessenskonflikt dar, dass Ganthaler als Umweltstadträtin weiterhin Teil des Verwaltungsrats der Bruneck Aktiv GmbH ist. Diese führt als Inhouse-Gesellschaft der Gemeinde mehrere Freizeitanlagen in Bruneck, dazu zählen das Hallenbad Cron4, die Intercable Arena, das Freibad Bruneck, der Sportpark Reiperting und der Tierpark in Reischach.