Wählerstimmung und Bauchentscheidung
Die große Wahlumfrage beschäftigt die Wochenzeitung FF. Nach einem fürchterlichen Skandal-Winter für die SVP mit Stromschlägen purzelten die Zahlen in den Keller. Doch dann der Aufstieg in ungeahnte Höhen: 44,2 Prozent schafft die SVP bei den Parlamentswahlen, so viele Parlamentarier wie noch nie zogen nach Rom. Na ja, die Abrechnung würde spätestens im Herbst kommen, bei den Landtagswahlen eben. Norbert Dall'O: „Eine SVP nicht mehr jenseits der 50 Prozent“, sondern endlich, „nach über einem halben Jahrhundert de facto SVP-Alleinherrschaft“ könnte eine alternative Regierungsform gelingen.
Neue Zahlen des Instituts für Sozialforschung Apollis ließen nun aufhören: 45,2 Prozent der Wählerstimmen könnten in knapp drei Wochen der SVP gelingen - gelingt es der Regierungspartei noch einmal, die absolute Mehrheit zu halten? „Die SVP hat sich vom Strom-Skandal erholt, ihre Botschaft, dass die Partei bereit sei, aus den Affären zu lernen und mit neuem Personal eine neue Gangart vorzulegen, scheint bei den Wählern anzukommen“, so Norbert Dall'O. Verantwortung zeigen, und gewinnen. Große Siegerin der Umfrage: Die Grüne Partei, die 13 Prozent einfahren würde. „Italienisches Waterloo“, „Kompatscher über alles“ und „blasse Patrioten“ - so die Trends, die sich abzeichnen, ein Stimmungsbild eben. Denn viele Befragten zucken noch mit den Schultern. Wen sie wählen? Eine Bauchentscheidung in der Wahlkabine.