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Darwin Air: Take-off lässt auf sich warten

Sie ist nach wie vor nicht das, was man sich am Bozner Flughafen vorgestellt hat. Doch während die Darwin Air im restlichen Italien Strecken verliert, sieht alles danach aus, als würden sich die Südtiroler mit der Schweiz-Arabischen Fluglinie arrangieren. Abgeschlossen ist die Partnersuche damit aber nicht.

„Montag Früh 6.30 – einmal mehr fällt der Rom-Flug der mittlerweile mythischen Darwin Air aus“, schreibt ein genervter Fluggast aus Bozen in dieser Woche. „Nachdem gestern der letzte Flug von Rom nach Ancona gestrichen wurde, wurde heute Morgen auch der erste von Ancona nach Rom gestrichen“, war Ende Jänner auf dem Portal disserviziopubblico.com zu lesen. „Hat eine solche Dienstleistung wirklich einen Sinn?“

Zumindest für Ancona hat sich diese Frage mittlerweile erübrigt. Denn mit Ende Jänner verlor die Schweizer Regionalfluglinie, die sich seit 2014 nach ihrem neuen Miteigentümer aus den Arabischen Emiraten Etihad Regional nennt, die Konzessionen für die Strecken Rom-Ancona und Rom-Trapani. Allerdings nicht wegen zu häufiger Ausfälle, sondern auf Druck aus Brüssel, hieß es in entsprechenden Medienberichten. Dort pochte man auf die Einhaltung der bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und EU. Da diese nicht vorsehen, dass eine Schweizer Linie inneritalienische Flüge durchführt, konnte die Luftfahrtbehörde Enac die entsprechenden Konzessionen nicht erneuern.

Gesucht: Günstige Anbieter für Düsseldorf und Wien

Ein mögliches Ausstiegsszenarium auch für unzufriedene Bozner? „Im Moment haben wir nichts Derartiges gehört“, sagt Gianfranco Jellici, Vize-Präsident der Flughafengesellschaft ABD.  Im Gegensatz zu den nun verlorenen Strecken, die Darwin direkt von Alitalia erhalten habe, sei die Strecke Bozen-Rom bekanntlich aufgrund einer europaweiten Ausschreibung vergeben worden – an der nur Darwin teilgenommen hatte. „Und nachdem der Vertrag mit Darwin direkt von der Enac und nicht von uns gemacht wurde, werden sie schon wissen, was sie tun“, meint der ABD-Vizepräsident.

Er würde die Schweiz-Arabische Fluglinie in jedem Fall nicht vor dem Verfall der Konzession im Juli 2016 verjagen. Vielmehr versucht man bei der ABD nach wie vor einen zweiten oder gar dritten Linienflug einzufädeln. Düsseldorf und/oder Wien lauten die Optionen, die auf dem Tisch liegen. Allerdings noch in sehr vagem Stadium. „Es ist vor allem eine Kostenfrage“, sagt Jellici. Deshalb werde derzeit immer noch mit potentiellen Anbietern verhandelt; erst wenn finanziell stemmbare Lösungen gefunden sind, werde das politische Placet eingeholt. Bis dahin versucht man beim ABD den aktuellen Alleinanbieter von Linienflügen auf Vordermann zu bringen. „Gegenüber dem absoluten Tiefpunkt im November sind wir ohnehin schon auf einem guten Niveau angelangt“, meint Jellici. Etwas kritischer dagegen ABD-Direktor Mirko Kopfsguter: „Es ist nach wie vor nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt haben“, sagt er. „Doch wir sind beinhart am Arbeiten, damit uns Darwin ein besseres Produkt liefert.“