Chronicle | Mose

Korrupter Enrico Letta?

150.000 Euro soll Ex-Premier Enrico Letta vom Konsortium Venezia Nuova erhalten haben. Der Korruptionsskandal in der Lagunenstadt weitet sich aus.

 Zuerst Gianni, der Onkel, dann Enrico Letta, der Neffe. Nachdem am 4. Juni 2014 die Handschellen 35 Mal in Venedig geklickt hatten, haben sich die Korruptionsermittlungen ausgedehnt.

Im Raum steht der Vorwurf der Korruption, der Geldwäsche und der Bestechung rund um das Milliardenprojekt "Modulo Sperimentale Elettromeccanico" oder kurz "Mose". Die Ermittlungen ziehen ihre Kreise und haben bei namhaften Politikern Halt gemacht. Gianni und Enrico Letta sollen auch mit von der Partie gewesen sein und sich an der Flutschutzwehr "Mose" bereichert haben.

Gianni Letta dementierte am Dienstag, 10. Juni, ebenso vehement wie der ehemalige italienische Premierminister am Mittwoch, 11. Juni. Enrico Letta tweetet: "Leggo falsità sul mio conto legate al Mose. Smentisco con sdegno e nel modo più categorico. Non lascerò che mi si infanghi così!"

Korruption ist ein enormes Problem für Italien. In dem Korruptionsindex von Transparency International wird Italien auf Rang 69 von insgesamt 177 geführt. Dabei schneidet das Land schlechter ab als Montenegro und Kuba. Ausländische Investoren führen in Umfragen regelmäßig Bestechung als Grund an, weshalb sie nicht in Italien investieren. Mehr auf Welt. de.

Der Generalvizeskretär des Consorzio Venezia Nuova, Roberto Pravatà, soll ein Dokument besitzen, das Politiker aus allen Parteien, darunter auch Enrico Letta, nennt.  150.000 Euro seien an Letta geflossen, dieser habe sich 2007 damit seinen Wahlkampf finanziert. Gegenüber der Tageszeitung "La Repubblica" sagt Letta:  "Cado totalmente dalle nuvole - tutti i finanziamenti che ho ricevuto nelle mie campagne elettorali sono sempre stati regolarmente denunciati e registrati, e dunque sono pubblici".

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