Society | Ausbildung

Neue Mitarbeiter im Forstgarten Aicha

Der Forstgarten Aicha beschäftigt fünf Jugendliche mit Beeinträchtigung. Das Arbeitsumfeld basiert auf Einsatz, Mitbestimmung, Solidarität und sozialer Absicherung.
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Foto: Max Lorefice. Salvia

Insgesamt gibt es in Südtirol ca. 300 Jugendliche, die mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Sie haben einen Invalidengrad von 50-60%, das bedeutet zu wenig, um in Behindertenwerkstätten zu arbeiten und zu viel, um sich auf dem Wettbewerb in der freien Marktwirtschaft behaupten zu können. Für fünf von ihnen hat die Sozialgenossenschaft SALVIA O.N.L.U.S. seit April 2017 einen neuen Arbeitsplatz im Forstgarten Aicha gefunden. Die Jugendlichen im Alter von 19 bis 23 Jahren üben an vier Tagen die Woche gärtnerische Tätigkeiten aus. Sie jäten Unkraut, gießen Pflanzen, töpfern, erledigen einfache Flechtarbeiten und bauen Insektenhotels für Wildbienen. Dafür nehmen sie eine tägliche Fahrt von fast drei Stunden auf sich. „Da die Jugendlichen aus dem Burggrafenamt und Schlerngebiet kommen, müssen sie täglich eine lange Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Über längere Zeit ist das nicht angenehm.“, berichtet der Forstgartenleiter Günther Vieider.

Unser Ziel ist es die Anzahl der Jugendlichen aufzustocken, wir würden gern acht bis zehn Jugendliche beschäftigen, doch momentan fehlen uns die finanziellen Mittel dazu. 

Die Sozialgenossenschaft wurde im Dezember 2013 von Gärtnern, Biobauern, Pädagogen, Spitzengastronomen und Unternehmern gegründet. Die Finanzierung erfolgt zur Hälfte durch das Land und die andere Hälfte durch Eigenfinanzierung. Diese findet durch den Verkauf von Nebenprodukten, den Umsatz mit den verkauften Pflanzen und durch Spenden wie Benefiziveranstaltungen statt. „Unser Ziel ist es die Anzahl der Jugendlichen aufzustocken, wir würden gern acht bis zehn Jugendliche beschäftigen, doch momentan fehlen uns die finanziellen Mittel dazu. Wir müssen der Gärtnerei eine Konzessionsgebühr für laufende Kosten zahlen und vor allem wollen wir den Jugendlichen ein anständiges Gehalt bezahlen.“, erzählt Max Lorefice von der Sozialgenossenschaft. Das Wichtigste aber ist, laut Lorefice, die Begeisterung der Jugendlichen arbeiten zu können, das dadurch entstandene Vertrauen und ihr zuversichtlicher Blick in die Zukunft.