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Mit Nebengeschmack
Foto: feld72
Was auf dem ehemaligen Militärareal von Eppan, die Mercanti-Kasernen, passieren soll, war lange Zeit ungewiss. Das 4,3 Hektar große Areal liegt auf den Maria Rast Wiesen in St. Michael und war früher von 20 Bauernfamilien bewirtschaftet worden, bevor es während dem Faschismus vom Staat enteignet wurde.
Im Zuge des Tauschvertrags zur Übertragung von Militärarealen zwischen Südtirol und Italien wollen Land und Gemeinde das Areal nun anderweitig nutzen. Kürzlich stellte die Gemeinde das Siegerprojekt des städtebaulichen Ideenwettbewerbs „Rastwiesen“ in einer vierwöchigen Ausstellung gemeinsam mit allen eingereichten Projekten vor.
Die Marktstudie
Die Ausstellung umgesetzt hat die Firma Beyond Green von Nadia Zublasing. Im Vorfeld der Auftragsvergabe an Beyond Green hat die Gemeinde Eppan, wie von der Gesetzgebung vorgeschrieben, eine Marktstudie durchgeführt, um eine Firma mit der Organisation der Ausstellung zu beauftragen. Sie hat fünf Firmen um die Erstellung eines Angebotes gebeten, drei der fünf haben eines ausgearbeitet.
Zu den drei Firmen zählt auch die Beyond Green Media GmbH, deren Geschäftsführerin Nadia Zublasing ist. Sie ist die Tochter von Reinhard Zublasing, der als Gemeindereferent der SVP für Urbanistik, Finanzen und Nachhaltigkeit zuständig ist. Es mag wenig überraschen, dass ihre Firma als günstigster Anbieter den Zuschlag für die Organisation der Ausstellung erhalten hat.
Ein weiteres Detail im Beschluss zur Auftragsvergabe ist ein vergleichsweise hoher Kostenvoranschlag der Firma Succus Kommunikation GmbH. Während Beyound Green 16.630 Euro und die Praderco K.G. 19.500 Euro für die Ausstellung verlangen, beläuft sich der Kostenvoranschlag der Succus Kommunikation GmbH auf 87.660 Euro.
Es darf vermutet werden, dass die letztgenannte Firma Beyond Green mit dem überhöhten und daher unrealistischen Kostenvoranschlag einen Gefallen getan hat, um ihr bessere Chancen in der Marktstudie zu sichern. Beide Firmen bestreiten eine solche Absprache.
Die Stellungnahmen der Zublasings
„Ich habe mich gefreut, den Zuschlag zu erhalten, weil es ein tolles Projekt war. Wir haben auch ein sehr gutes Feedback von der Gemeinde erhalten“, sagt Nadia Zublasing. Sie kennt den Vorwurf, dass sie den Zuschlag nur wegen ihrem Vater erhalten hat. „Ich habe mich viele Jahre nicht bei öffentlichen Ausschreibungen in Eppan beteiligt, aber ich muss auch meinen Job machen“, erklärt sie. „Solche Vorwürfe sind deshalb eine ungerechtfertigte Unterstellung, da dieses Projekt nichts mit dem familiären Zusammenhang zu tun hat.“
Ihr Vater reagiert vorsichtiger: „Ich weiß, dass die Auftragsvergabe eine delikate Sache ist und habe mich deshalb rausgehalten“, erklärt Zublasing. Die Ausschreibungs- und Bewertungskriterien für den Zuschlag habe allein das zuständige Amt definiert. Beim Beschluss der Auftragsvergabe für die Ausstellung war der Gemeindereferent im Urlaub und daher bei der Abstimmung nicht anwesend.
Aussage gegen Aussage
Laut einem salto.bz vorliegenden E-Mailverlauf war Reinhard Zublasing allerdings trotz seiner Aussage in der Auftragssvergabe involviert: In einer Antwort an eine der interessierten Firmen schreibt eine Mitarbeiterin der Gemeinde Eppan: „Die Bewertung der Angebote wird die Amtsdirektorin der Dienststelle Raumentwicklung und Umwelt Frau. Arch. Verena Oberrauch zusammen mit dem Gemeindereferenten Herrn Reinhard Zublasing übernehmen.“
Die interessierte Firma äußert sich gegenüber salto.bz wie folgt: „Sobald wir von der Gemeinde per Mail darüber informiert wurden, wer die Angebote bewertet, haben wir das Vorhaben nicht weiterverfolgt“, so Martin Viehweider von der Cactus OHG.
Fehlende Fairness
Es sei in Südtirol leider gängige Praxis, dass die von der Gesetzgebung vorgeschriebene Marktstudie zwar durchgeführt wird, diese aber oftmals den Anschein erwecken, auf bestimmte Marktteilnehmer zugeschnitten zu sein. „Wir haben firmenintern deshalb entschieden, an keinen öffentlichen Ausschreibungen mehr teilzunehmen“, erklärt Viehweider, der auch im Vorstand der Werbefachleute im Handels- und Dienstleistungsverband (hds) sitzt.
„Die öffentliche Hand verlangt mitunter von Firmen, dass sie ausgearbeitete Angebote mit grafischen Entwürfen ohne Gegenleistung liefern, also gratis arbeiten. Dann kommt in vielen Fällen eine Absage, weil die Firma zu teuer ist oder es werden andere, objektiv schwer nachvollziehbare Gründe gefunden“, so Viehweider.
Deshalb gab es bei der Interessensvertretung der Werbefachleute auch die Überlegung, einen Leitfaden für öffentliche Ausschreibungen zu erstellen. Denn oft treffe der Fall zu, dass Personen, die Angebote bewerten, über keine Expertise in den Bereichen Kommunikation und Marketing verfügen. Außerdem könne nicht erwartet werden, dass bei der Ausarbeitung der Angebote Firmen in hohem Ausmaß in Vorleistung gehen – ohne zu wissen, ob sie den Zuschlag erhalten.
Der Rastwiesen-Ideenwettbewerb
Der Ideenwettbewerb für das Areal der Rastwiesen in Eppan kostet inklusive der Ausstellung rund 150.000 Euro und wird vollständig von der Gemeinde Eppan finanziert. „Es war uns wichtig, in diesem Prozess die Bürger:innen zu beteiligen“, erklärt Zublasing in Bezug auf die Kostenzusammensetzung des Ideenwettbewerbs. „Wir gehen davon aus, dass der Bauträger uns die Kosten für den Wettbewerb zurückerstattet.“ Noch sei offen, ob das Land oder ein privater Investor die Bauprojekte finanziert.
Auf den Rastwiesen sollen nun nach den Plänen des Siegerprojekts Wohnungen und großzügige Freiflächen entstehen. Das Wohnprojekt wird in Zeiten des knappen bezahlbaren Wohnraums sowohl vom Bürgermeister als auch von der Opposition gelobt und wurde von feld72 Architekten ZT GmbH in Zusammenarbeit mit der Bergmeister GmbH, Freilich Landschaftsarchitektur und Materialnomaden entwickelt.
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"Es darf vermutet werden,
"Es darf vermutet werden, dass die letztgenannte Firma Beyond Green mit dem überhöhten und daher unrealistischen Kostenvoranschlag einen Gefallen getan hat, um ihr bessere Chancen in der Marktstudie zu sichern. Beide Firmen bestreiten eine solche Absprache."
Die Logik der Artikelverfasserin ist interessant. Zwischen 2 Firmen soll es eine Absprache gegeben haben, mit den anderen 3 nicht. Was soll also so eine Absprache bringen?
Auch der Titel zeigt schon mit welcher Absicht die Autorin an den Artikel ging:
"Der Ideenwettbewerb zur zukünftigen Nutzung der Rastwiesen könnte ein partizipatives Vorzeigeprojekt sein. Wäre da nicht eine intransparente Auftragsvergabe."
Die Auftragnehmerin hat nur die Ausstellung organisiert, das vorgestellte Projekt wurde aufgrund eines Ideenwettbewerbes erstellt und auch von der Opposition gelobt. Was soll also eine "intransparente" Auftragsvergabe für die Organisation der Vorstellung mit dem Ideenwettbewerb, der bereits vorher stattgefunden hat und gelobt wurde, zu tun haben? Der Titel des Artikels geht also komplett am Inhalt vorbei und zeigt nur die Voreingenommenheit der Verfasserin auf.