Natur als Entertainment
-
Wenn der Südtiroler von der Wahrheit einer Meinung überzeugt ist, sagt er „Ja, logisch.“ Im restlichen deutschen Sprachrahmen würde man sagen „Ja, natürlich“ oder auch „selbstverständlich“. Logisch, selbstverständlich und natürlich sind also Synonyme. Sie haben die selbe Bedeutung. Doch was der Begriff „natürlich“ heißt, ist nicht selbstverständlich. Und logisch erst recht nicht, ganz im Gegenteil. Wenn wir das „natürliche“ genauer betrachten, so wird uns bewusst, dass wir häufig aus der Natur herauslesen, was wir zuvor in sie hineininterpretiert haben.
Im neuen Podcast von Andrés Carlos Pizzinini und Birgit Dejaco geht es um die Vorstellung von Natur im Wandel der Zeiten. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten hatte der Mensch eine je andere Vorstellung von Natur. Biokonservatismus und Technizismus, Demokratie und Aristokratie, Anarchie und Gesetz. Wie man sich in der Natur bewegt, wie man baut und wohnt, verrät uns, was für ein Bild der Natur wir haben.
In der ersten Folge des neuen Podcasts „Natürlich gewachsen“ geht es um die Tiroler Bergnatur, die zum Renner in den sozialen Medien wird, über „Pudding im luftleeren Raum“, die irakischen Architektin Zaha Hadid, das Museion in Bozen und die Überzeugung, dass man in das Hochzeitsbudget auch den Scheidungsanwalt einplanen sollte. -
Unkonventionelle philosophische Überlegungen, die einigen sauer aufstoßen könnte. Etwa wenn es um den Südtiroler Exportschlager geht: Das Klimahaus.
Im Podcast heißt es dazu: „Es gibt seit einigen Jahren gerade in Südtirol einen wichtigen Ansatz für das Bauen nach der Natur, das Klimahaus. Diese Vision besteht darin, Gebäude in Kunststoff zu verpacken, um Heizung zu sparen. Okay, toll. Die ganze Komödie ist inzwischen allgemein bekannt.“ -
Zur Folge:
Verfügbar auf:
Spotify ● Apple Podcasts ● Youtube ● Castbox ● Amazon Music ● Audible ● Spreaker
Gesamte Serie:
Natürlich gewachsen -
Zu den Autoren
Andrés C. Pizzinini: seit 2019 Forschungs- und Lehrtätigkeit in den Bereichen Geschichte des Städtebaus / Architekturtheorie / Ästhetik / Philosophie: TU Wien (A), FH Rosenheim (D); ITHF Hamburg (D), PTH Brixen (I), UNIBZ (I).
Birgit Dejaco: 4 Jahre Mitarbeit im Büro Dejaco+Partner, Brixen und seit 2018 selbstständige Architektin.Infos: www.dejaco-pizzinini.it
-
More articles on this topic
Economy | Podcast | Ep1Kubatur pur
Society | Podcast | Ep1Das neue Jerusalem im Alpenland
Culture | Architektur„Ich kann eine Hütte nicht aufblasen"