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Sprachkenntnisse im Krankenhaus

Derzeit haben 449 Angestellte des Sabes keinen Zweisprachigkeitsnachweis. Das sind 4,1 Prozent der gesamten Belegschaft, teilt Landesrat Hubert Messner mit.
Ärzte
Foto: upi
  • Gesundheitslandesrat Hubert Messner reagiert auf die Kritik von Team-K-Landtagsabgeordneten Franz Ploner, da sich nicht alle Ärztinnen und Ärzte des Südtiroler Sanitätsbetriebs sowohl in italienischer als auch in deutscher Sprache verständigen können. Das hatte Ploner gestern (11. März) im Landtag bei der aktuellen Fragestunde thematisiert. 

  • Hubert Messner: „Die Zahlen zeigen, dass der überwiegende Teil des Personals über die erforderlichen Sprachkompetenzen verfügt.“ Foto: LPA/Fabio Brucculeri

    Derzeit sind insgesamt 449 Mitarbeitende im Sanitätsbetrieb ohne Zweisprachigkeitsnachweis. Berechnet auf die Gesamtanzahl der 10.813 Mitarbeitenden seien das gerade einmal 4,1 Prozent der gesamten Belegschaft. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchen die vom Sanitätsbetrieb organisierten Sprachkurse und sind dabei, die jeweils andere Landessprache zu erlernen. „Die Zahlen zeigen, dass der überwiegende Teil des Personals über die erforderlichen Sprachkompetenzen verfügt. Wo Defizite bestehen, werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um eine kontinuierliche Verbesserung der sprachlichen Verständigung zu gewährleisten“ , so der Gesundheitslandesrat in einer Mitteilung an die Medien.

  • Die Kritik

    „Patientinnen und Patienten wünschen sich zugewandte Ärztinnen und Ärzte, die mit medizinischer Kompetenz aufmerksam zuhören und verständlich erklären”, teilte Team-K-Landtagsabgeordnete Franz Ploner in einer Aussendung an die Medien mit. Er verweist auf einen Fall auf der Pädiatrie im Brixner Krankenhaus: Eine Mutter kam mit ihrer Tochter, nach Rücksprache mit dem niedergelassenen Arzt, wegen anhaltend hohen Fiebers (40,5 Grad) in die Notaufnahme. Von dort wurde sie in die Pädiatrie weitergeleitet. Die diensthabende italienischsprachige Kinderärztin sei nicht in der Lage gewesen, der Mutter eine Diagnose und die Therapie in Deutsch zu erklären. „Weil die Mutter das genaue Gewicht der Tochter nicht nennen konnte, empfahl die Ärztin abwertend den Ankauf einer Waage. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Befund zudem eine Falschinformation zur bereits erfolgten Behandlung enthielt“, so Ploner. 

  • Die Antwort von Messner

    „In sprachlich schwierigen Situationen wird in der Regel auf die interprofessionelle Zusammenarbeit innerhalb der jeweiligen Organisationseinheit zurückgegriffen“, erklärt Messner. Das Abkommen mit der Firma AES (Authentic Enterprise Solutions), die bei Bedarf sprachliche und kulturelle Mediation anbietet, sei nur ein, wenn auch ein wichtiger Teil der Maßnahmen, die der Südtiroler Sanitätsbetrieb in diesem Bereich seinen Fachleuten zur Verfügung stellt. „Diese Möglichkeit wird vor allem in Fällen genutzt, in denen die regulären Kommunikationswege nicht ausreichen und ist ein wesentlicher Teil, um Sprachbarrieren zwischen Patienten und dem behandelnden Gesundheitspersonal zu überwinden“, so Messner. Außerdem stehen elektronische Übersetzungsprogramme als Hilfsmittel zur Verfügung, wobei geplant sei, im Laufe des Jahres 2025 zusätzliche Lizenzen spezialisierter Anbieter für etwa 2.500 Mitarbeitende bereitzustellen, um die sprachliche Verständigung noch weiter zu erleichtern.

  • Verhaltenskodex des Sabes

    Schließlich bilden die Verwendung einer verständlichen Sprache sowie der ungezwungene Gebrauch der Muttersprache Prinzipien, die im „Kodex der Dienst- und Verhaltenspflichten für das Personal des Südtiroler Sanitätsbetriebes“ festgeschrieben und klar geregelt sind. Im Rahmen von Mitarbeitergesprächen wird regelmäßig ermittelt, in welchen Bereichen Weiterentwicklungsbedarf besteht, einschließlich sprachlicher Kompetenzen. In bestimmten Fällen wird der Besuch gezielter Sprachkurse empfohlen.

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Wolfgang Moser Wed, 03/12/2025 - 16:19

Sprachkurse reichen da nicht!
Ein Arzt, dem egal ist, ob er den Pazienten versteht und ob ihn dieser versteht, der hat ein gröberes Problem, als nur die Sprache. Man sollte ihn von Pazienten fernhalten, um diese nicht zu schädigen.

Wed, 03/12/2025 - 16:19 Permalink
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Wolfgang Moser Wed, 03/12/2025 - 16:36

... und das sind nicht nur die 449 ohne den offiziellen Zettel.
Mein Eindruck ist, dass sehr, sehr viele zwar vermutlich einen offiziellen Kenntnisnachweis haben, welcher sich aber auf ihr Verhalten nicht auswirkt.

Wed, 03/12/2025 - 16:36 Permalink