E-Goverment: Mit Bürgerkarte ins Bürgernetz
Open Source Softwares werden nicht nur im privaten Bereich genutzt, sondern gewinnen auch immer mehr Bedeutung in der öffentlichen Verwaltung. In München wird das Programm LiMux genutzt und Südtirol arbeitet mit der OpenSC-GUI. Es kann nicht nur ein besserer Datenaustausch durch die freien Softwares gewährleistet werden, sondern auch unzählige Lizenzkosten werden eingespart. In welchen Bereichen die Open Source Software eingesetzt werden kann, wie sie funktioniert und was sie kann, das hat sich Salto genauer angeschaut.
Das Bürgernetz existiert seit 1995. Dadurch haben alle Bürger Südtirols Zugang zu den verschiedensten Instanzen der öffentlichen Verwaltung. Müllkosten, Steuererklärung und Krankenhausrechnungen können mit einem einfachen Klick bewältigt werden. Doch war dieses System nicht immer vorhanden und manches musste direkt vor Ort getätigt werden.
Innovativ wurde der Zugang aber erst, als OpenSC-GUI eingeführt wurde. Es handelt sich um eine OpenSource Software, die es den Bürgern ermöglicht, mithilfe einer SmartCard sich in das Bürgernetz einzuloggen. Einer der Entwickler, der zusammen mit dem TIS im Auftrag der Autonomen Provinz Bozen am Authentifizierung-Programm gearbeitet hat, war Andreas Kofler. „Durch die Karte kann man sich ganz einfach ins Netz einloggen, ohne sich lange Passwörter merken zu müssen. Zudem gewährt sie eine bessere Sicherheit für den Nutzer, da die genutzten Dienste mit der Bürgerkarte funktionieren“.
Die Vorteile, die das Bürgernetz und das Nutzen der Bürgerkarte mit sich bringt, sind unzählige. Die oft nicht leicht zu merkenden Passwörter fallen weg und auch das Anstehen beim Schalter gehört der Vergangenheit an. „Es müssen keine Formulare mehr beantragt werden, sondern können direkt aus dem Netz heruntergeladen werden. Das Ausfüllen der nötigen Formulare geht automatisch. Steuernummer und alle zusätzlichen persönlichen Informationen sind vorab eingetragen und es müssen nur noch die nötigen Felder ausgefüllt werden“, so Andreas Kofler.
Des Weiteren ist eine Kontrolle der beantragten Statuten leichter zu überprüfen. Die Daten werden in das System der Provinz Bozen eingespeist und von verschiedenen Programmen auf ihre Richtigkeit und Priorität überprüft. Durch dieses System kann nicht nur Geld gespart werden, da die Software auf OpenSource basiert, sondern die gesparten Gelder können für Projekte, Investitionen und Finanzierungen auf Landesebene ausgegeben werden.
Die Möglichkeiten und der Einsatz der Bürgerkarte und des Bürgernetzes sollen in den nächsten Jahren erweitert werden. Als großes Vorbild, gilt Estland. Denn dieser ist der erste Staat, der als „Paperless Goverment“ agiert.
(Fabian Forer)
Die Bürgerkarte an sich ist
Die Bürgerkarte an sich ist anderswo gerade für gescheitert erklärt worden:
http://orf.at/stories/2278120/2278123/
Der Zugang wird eher über eine Handy-Signatur erfolgen. Das hat jeder, den Kartenleser fast niemand.