Von Schlägern und Scheidungen
Das Thema öffentliche Sicherheit beherrscht heute nicht nur die Titelseite der Dolomiten, die ihre Kampagne gegen Schlägerbanden mit dem Slogan „Kein Platz für Gewalt“ und einem markanten Verbotsschild fortführt. Auch der Alto Adige räumt dem Thema höchste Priorität ein: Unter dem Titel „Pestaggi, vertice urgente“ verweist er auf das gestrige Treffen von Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli mit Regierungskommissar Valerio Valente zum tätlichen Übergriff einer Gruppe von Migranten auf die Kinder einer bekannten Bozner Familie. Während Oberstaatsanwalt Guido Rispoli dazu rät, auf solche Provokationen mit Anzeigen statt mit der eigene Faust zu reagieren und klarstellt, dass die Mehrheit der Einwanderer nichts mit Schlägereien zu tun, beteuern die Dolomiten, dass ihre Aktion gegen Schlägerbanden „nichts mit Ausländerhetze zu tun habe.“
Der Corriere dell’Alto Adige räumt der Entsorgung des alten Bozner Müllverbrennungsofen noch größere Wichtigkeit als Schlägerbanden. Unter dem Titel „Incenitore, rebus bonifica“, wird hier über den Druck der Gemeinde Bozen auf das Land berichtet, das Grundstück des aktuellen Ofens nach Inbetriebnahme des neuen Verbrennungsofens möglichst rasch wiederzugewinnen. Der bringt aber bislang wenig: Denn laut Landesrat Florian Mussner soll der alte Ofen noch zumindest ein bis zwei Jahre für Notfälle stehen bleiben.
Prominente Plätze in den meisten Tageszeitung haben heute auch die Schadenersatzforderung der Sad in Sachen Vinschger-Bahn-Unglück, die Konflikte um die Mittel der regionalen Familienförderung sowie der Rausschmiss von drei Meraner Gemeindebeamten. Ihren Aufmacher widmet die Neue Südtiroler Tageszeitung allerdings SVP-Obmann Richard Theiner und den scheidenden Parteisekretär Philipp Achammer, die noch einmal zu ihre Trennung im „verflixten 4. Jahr“ befragt werden. Ebenfalls Platz auf der Titelseite findet die indirekte Sanierung der Konzession für die Stein an Stein GmbH: die geplante Abschaffung der Offenlegungspflicht bei Treuhandgesellschaften.