St. Kassian ist einer der mondänen Ferienorte im Gadertal, Alta Badia nennen die italienischen Gäste diesen Talabschnitt. Wir sind in der östlichsten Ecke Südtirols, nur wenige Kilometer und der Valparolapass trennen diesen Landesteil vom benachbarten Veneto mit dem legendären Urlaubsort Cortina. Hinter dem Dörfchen steigen über weiten Almwiesen und einem Waldgürten die steilen hellen Felsen der Conturines, von La Varella und der Kreuzkofelgruppe auf, eine Dolomiten-Bilderbuchlandschaft ersten Ranges.

Durch die Wiesen, Almen und hellen Lärchenwälder am sonnigen Südabhang zieht sich ein schöner Weg hin, als Themenweg wurde er nach der vorherrschenden Baumart Lärchenweg genannt und mit Erklärungstafeln ausgestattet, die vom Wald und der Holznutzung besonders der Lärche erzählen. An einem Bach wurde eine alte wasserbetriebene Mühle restauriert, an einzelnen aussichtsreichen Stellen wurden Bänke errichtet. Bei der alten Mühle laden ein großer Steintisch und Brunnen zu Rast und Jause eine. Der Weg führt zur Häusergruppe von Rüdeferia und über eine kurze Variante wieder zum Aufstiegsweg und nach St. Kassian zurück. Unterwegs finden wir keine Einkehrstation, aber am Dorfplatz wetteifern Restaurants, Cafès und Konditoreien um die Gunst der Kunden. Auch das Bärenmuseum und die schöne Barockkirche sind einen Besuch wert, ehe wir zum Parkplatz zurückkehren.

Zum Wegverlauf: Wir parken an der Talstation der Kabinenbahn Piz Sorega (1550 m), gehen wenige Minuten ins Dorf zurück und folgen bei der Kirche den Schildern Nr. 15 „Trù di Lersc“ (Lärchenweg) auf breiter Straße bergauf. Am großen Bauernhof und der Hofkäserei Lüch da Pcëi vorbei gelangen wir zum Haus Larjëi, bei der Wegteilung halten wir uns rechts (Nr. 15/A) und gelangen zur Häusergruppe Rü. Hier endet der Asphaltweg, wir gehen links auf einem Feldweg auf eine Anhöhe (1740 m) mit prächtigem freien Ausblick. Am Wiesenrand und einem Holzzaun entlang geht es jetzt auf einem Steig bergab, zur Häusergruppe Rüdeferia und einer alten Mühle, dem Endpunkt des Lärchenweges. Für den Rückweg gehen wir ein Stück des Hinweges zurück, bleiben auf Weg Nr. 15, gelangen beim Haus Larjëi erneut auf den Aufstiegsweg und sind bald wieder im Dorf.

Länge: 6,6 km

Gehzeit 2 h 10 Minuten

Höhenleistung 250 m

Leichte Wanderung, große Teile des Wegs verlaufen auf kaum befahrenen, asphaltierten Höfezufahrtsstraßen.

Der Höhlenbär und das Bärenmuseum

In den Bergen bei St Kassian wurden in einer Höhle Skelette des prähistorischen Höhlenbären gefunden. Das Museum widmet sich dem vor rund 40.000 Jahren lebenden Bären und der Geologie der Dolomiten. Gezeigt werden auf drei Stockwerken originale Knochen, Zähne und Schädel, dazu Videoinstallationen, ein vollständiges Skelett sowie die detailgetreue Nachbildung eines Höhlenbären. Eine eigene Sektion über die Entstehung der "Bleichen Berge" veranschaulicht anhand wunderschöner Fossilien die wichtigsten Etappen der Entstehung der Dolomiten. Museum Ladin Ursus ladinicus, Micurà de Rü Str. 26, St. Kassian, Tel. 0474 524020, www.museumladin.it

Einkehr

Da la Vedla

Was so viel heiß: „Bei der Alten“. Eine schräge Kombination von Einkaufszentrum, Bar und Pizzeria über zwei Stockwerke, zentral am Dorfplatz, gut besucht, groß. Pizza, Pasta und kleine Speisenauswahl, gutes Preis-Leistungsverhältnis, wo sonst bezahlt man für einen Espresso an der Theke noch 1 €!

Str. Micurá de Rü 22, Tel.: 0471 849593, 335 1611035

Anfahrt: Von der Gadertaler Talstraße SS244 in la Villa nach St. Kassian (LP 37) abbiegen, am Ort vorbei, gebührenpflichtiger Parkplatz an der Talstation der Kabinenbahn Piz Sorega

Info: Tourismusbüro Alta Badia, Tel. 0471 849422, www.altabadia.org